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Friedhöfe in Bayern"
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Utting am
Ammersee (Kreis Landsberg am Lech)
Jüdischer Friedhof
(erstellt unter Mitarbeit von Otmar Frühauf, Breitenthal)
Zur Geschichte des Friedhofes
In Utting bestand vom 21. August 1944 bis zum 22. April
1945 das Lager X der Außenlagergruppe Landsberg/Kaufering des
Konzentrationslagers Dachau, dessen Häftlinge beim Bau einer unterirdischen Flugzeugfabrik
arbeiten mussten. Das KZ mit seinen rund 500 Häftlingen
(nur Männer) befand sich zwischen Utting und Holzhausen in dem Bereich, wo nach
dem Krieg die Schönbach-Siedlung entstand. Direkt daneben liegt heute die
Uttinger Wertstoffsammelstelle, wo man damals die Lagerküche eingerichtet
hatte. Auf Grund der katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen
starben mindestens 27 der Häftlinge. Auf dem KZ Friedhof Utting ruhen diese 27
Umgekommenen in
Einzel- bzw. Reihengräber. Ein Denkmal trägt die Inschrift: "Hier ruhen
unsere 27 Brüder, die vom Naziregime durch Hunger und Pein zu Tode gequält
wurden. Die restgeretteten Schaulener Landsleute".
Der Friedhof wurde kurz nach Kriegsende durch Überlebende angelegt, seine
heutige Form erhielt der Friedhof von August bis Oktober 1946. Die Uttinger
Firma Urban Weber führte die Bauarbeiten nach den Plänen des Architekten Johann
August Simbeck unter Aufsicht des damaligen Kreisbaumeisters F.A. Koch aus.
In unmittelbarer Nähe zur KZ-Grabstätte befindet sich eines von 26 Mahnmalen,
die zum größten Teil (22) von Prof. Hubertus von Pilgrim aufgestellt wurden
und an die Todesmärsche erinnern sollen. Wikipedia-Artikel
zu Hubertus von Pilgrim.
Hinweis: nach einigen Darstellungen gab es in Utting auch das Lager V der Außenlagergruppe
Landsberg/Kaufering des Konzentrationslagers Dachau. Über dieses Lager V
wurde in den vergangenen Jahrzehnten viel spekuliert, doch fanden sich nirgends
Dokumente (Transportlisten etc.) oder Zeugenaussagen dazu. Auf Grund der
Recherchen von Oberstleutnant a.D. Gerhard Roletschek, der die Gedenkstätte in
der Landsberger Welfenkaserne mit aufgebaut hat, konnte inzwischen nachgewiesen
werden, dass das Lager V nur geplant war, aber nicht realisiert wurde, vgl.
Presseartikel im "Landsberger Tagblatt" vom 24. Juli 2019
https://www.pressreader.com/germany/landsberger-tagblatt/20190724/281505047813349.
Lage des Friedhofes
An der Straße zwischen Utting und Holzhausen: am Ende
des Waldes nach rechts (Hinweisschild "KZ-Friedhof"). Zugang über die
Schönbachstraße: zwischen zwei Häusern führt ein kleiner öffentlicher Weg
zum Friedhof.
Link zu den Google-Maps:
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
2022:
Erinnerung an das KZ Utting und
den Friedhof in der Ortschronik |
Artikel
von Claus Strobl in "Utting 1122-2022 - 900 Jahre Utting am Ammersee.
Geschichte & Geschichten einer Ammerseegemeinde.
Vgl.
https://www.900jahre-utting.de/chronik
"Seine Seele sei eingebunden..." Der KZ-Friedhof Utting: Erinnern tut weg -
denn 'das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen"
(zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken)
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 320-321. |
| David Ben-Dor:
Die schwarze Mütze. Geschichte eines Mitschuldigen". Reclam Leipzig 2000. |
|
Barbara Fenner: "Wir machen ein KZ sichtbar". Katalog zur
gleichnamigen Schülerausstellung im Bunker der Welfenkaserne Landsberg. 2000
erschienen beim Verlag Barbara Fenner, Hofstetten. |
| Solly Ganor: Das
andere Leben. Kindheit im Holocaust". Fischer-Taschenbuch, 1997. |
| Edith Raim:
"Die Dachauer KZ-Außenkommandos Kaufering und Mühldorf. Rüstungsbauten
und Zwangsarbeit im letzten Kriegsjahr 1944/45. Dissertation an der LMU München;
1992 erschienen bei der Landsberger Verlagsanstalt Martin Neumeyer. |
|
Bundeszentrale für politische Bildung (Hg. von Ulrike Puvogel/Martin Stankowski):
Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. 1995 S. 196-197. |
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