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Volkmarsen (Kreis
Waldeck-Frankenberg)
Die jüdischen Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Volkmarsen
(interner
Link)
Zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe
In Volkmarsen bestand ein alter jüdischer Friedhof an
der Straße nach Herbsen bei der "Judenwarte". Hier wurden die
Toten der jüdischen Gemeinde Volkmarsen bis 1845 beigesetzt. Zum Zeitpunkt der
Dokumentation des Friedhofes im Juli 1938 fanden sich auf dem Friedhof keine
Grabsteine mehr. Nach Ansicht von Baruch Wormser wurden auf dem Friedhof für
die dort Verstorbenen möglicherweise gar keine Grabsteine aufgestellt:
"Irgendwelche Mazeiwoth (= Grabstein) befanden sich auf demselben nicht,
wie überhaupt in jener Frühzeit, Grabsteine nicht aufgestellt worden sind in
dieser ganzen Gegend.
1999 wurde bei Bauarbeiten im Bereich der Niederen
Stadtmauer allerdings ein Grabstein einer Anfang 1843 verstorbenen Frau gefunden (Name
unlesbar). Er ist in der Gedenkmauer des neuen Friedhofes integriert. Dieser
Grabsteine könnte vom alten Friedhof stammen.
Ein neuer jüdischer Friedhof wurde in Volkmarsen 1845 angelegt. Bis 1938
fanden nach einem durch Baruch Wormser erstellten handschriftlichen Verzeichnis
aller Gräber (mindestens) 118 Beisetzungen auf dem Friedhof statt. Ende 1938
wurde der Friedhof durch nationalsozialistische Gewalttäter verwüstet. In der
Folgezeit wurden alle Grabsteine zerschlagen und teilweise zur Wegebefestigung
verwendet.
Nach 1945 wurden auf behördliche Anweisung die Reste der zerschlagenen
Grabsteine ausgegraben und aufgesammelt. Aus diesen Trümmern wurde eine
Gedenkstätte errichtet, die am 11. Juli 1948 eingeweiht wurde. 1993 wurde der
Friedhof geschändet.
Im Mai 2007 wurde vom Verein 'Rückblende gegen das Vergessen" mit
Unterstützung der Stadt und Spenden von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern
vor dem Friedhof eine Gedenkmauer errichtet. Der Platz vor dem Friedhof erhielt
den Namen "Platz der gegenseitigen Achtung".
Die Lage der Friedhöfe
Der alte Friedhof lag im Bereich
der "Judenwarte" an der Straße nach Herbsen; der neue Friedhof liegt am
Erpeweg.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 16.6.2008)