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im Elsass"
Wintzenheim (Wintzenheim-Kocherberg)
(Dep. Bas-Rhin /Alsace / Unterelsass)
Jüdische Geschichte / Histoire juive / Synagoge / Synagogue
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Wintzenheim bestand eine jüdische
Gemeinde bis in die 1930er-Jahre. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18.
Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 18 jüdische Familien mit zusammen 88
Personen gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1846 109 jüdische Einwohner, 1861 103, 1870 106, 1910 78.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war.
Die Gemeinde
gehörte bis 1832 zum Bezirksrabbinat
Kuttolsheim. In diesem Jahr wurde es von Kuttolsheim nach Wintzenheim
verlegt. Rabbiner war damals (zunächst in Kuttolsheim) David Lehmann
(geb. 1804 in Straßburg, gest. 1878 in Wintzenheim-Kochersberg), der bis zu
seinem Tod 1878 in Wintzenheim-Kochersberg amtierte. Später wurde aus dem
Bezirksrabbinat das "Rabbinat Wintzenheim-Quatzenheim", bis es 1910 zum Rabbinat
Westhoffen kam. Rabbiner Lehmann war
verheiratet mit Sara geb. Levi aus
Jebenhausen (fünf Töchter, drei Söhne; genealogische Angaben über
https://www.geni.com/people/David-Lehmann/6000000038164707933).
1936 wurden nur noch acht jüdische Einwohner in Wintzenheim gezählt.
Diejenigen von ihnen, die in den folgenden Jahren den Ort nicht verlassen
konnten, wurden unter der deutschen Besatzung 1940 nach Südfrankreich
deportiert.
Von den in Wintzenheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): die Liste
ist noch zu erstellen; Schwierigkeiten ergeben sich in den genannten Listen
immer wieder durch nicht eindeutige Zuteilung zu diesem Wintzenheim oder
Winzenheim Dep. Haut-Rhin.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Ergebnis einer Spendensammlung unter jüdischen Frauen (Challah-Geld
aus Küttolsheim und Winzenheim)
Bericht
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Januar 1888: "Küttolsheim.
Durch Lehrer A. Mayer-Eppstein, Challoh-Geld von nachgenannten Frauen: Aus
Küttolsheim: Celine Bernheim 2.67, Frida Eppstein 2.08, Kariline Fränkel
0.40, Julie Bernheim 1, Witwe Lehmann Rabb. 0.80, Henriette Levy 0.80, Eva
Longini 1, Paula Longini 0.50, Franziska Levy 0.30, Elise Mayer 1, Lea Marx
0.48, Jeanette Pioso 2, Sara Piosoo 1, Sara Pompet 2, Julie Pompet 0.50,
Karoline Rorphüro 0.56, Kneidel Weill 1.20, Henriette Weil 0.20, Rachel Weil
0.50, Ungenannte 4, zus. 23,79 M. - Aus Winzenheim: Babette Hänel 1,
Friederike Landauer 1.30, Babette Weil-Lehmann 0.24, Henriette Weil 2.09,
Babette Landauer 0.60, Babette Weil-Mohr 1, Rosalie Levy 1.46, Babette Klein
0.16, Jeanette Weil 0.30, Josephine Blum 0.40, zus. 8.68 M. Gesamtsumme abz.
Porto 32.17 M., wovon 25 M. für die R. 2,3 und 9." |
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Bitte von Lehrer Mayer-Eppstein (Küttolsheim)
um Spenden für Witwe Jacob und ihre Tochter in Winzenheim (1881)
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in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Januar 1881: "Aufruf! In
unserer Schwestergemeinde Winzenheim wohnt eine alte Frau, Witwe
Jakob mit ihrer Tochter, und ist erstere schon drei Jahre gelähmt, so dass
sie beständig das Bett hüten muss. Ihre Tochter verdiente nun noch im
vorigen Jahre so viel, dass sie, neben unseren Gaben, die kranke Mutter
erhalten konnte. Seit einem halben Jahre bedarf nun auch die Tochter der
Pflege, da sie krank ist und unsere Kräfte reichen leider nicht mehr dahin,
die Armen genügend zu unterstützen; es werden daher edeldenkende Menschen
dringend gebeten, ihre Gaben diesen Armen zuwenden zu wollen.
A. Mayer-Eppstein, Lehrer in Küttolsheim, Post Quatzenheim im
Elsass.
Nachbemerkung:. Wir sind gerne bereit, gaben in Empfang zu nehmen und weiter
zu befördern. Die Expedition des 'Israelit'." |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine erste Synagoge wurde 1752 erstellt.
1895 wurde eine neue
Synagoge erbaut. Im Synagogengebäude befand sich auch die jüdische Schule und
das rituelle Bad.
Nach 1945 wurde das Gebäude zu einem bis heute bestehenden Wohnhaus
umgebaut.
Adresse/Standort der Synagoge: 69 rue du
Goeftberg
Fotos
Historische Ansicht
der Synagoge
(Quelle: Rothé/Warschawksi
s.Lit. S. 146) |
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Ausschnitt aus einer
historischen Postkarte |
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Die ehemalige
Synagoge
in den 1980er-Jahren
(Quelle: Franz. Informationsseite
s. bei den Links) |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 146.
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n.e.
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