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Friedhöfe in der Region"
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Zeckern (Gemeinde
Hemhofen, Kreis Erlangen-Höchstadt)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte des Friedhofes
In Zeckern gab es zu keiner Zeit eine jüdische Gemeinde. Der am Ort
angelegte jüdische Friedhof war Friedhof der jüdischen Gemeinden im ganzen Aischgrund (u.a.
Adelsdorf, Kairlindach,
Pinzberg,
Uehlfeld,
Weisendorf). Er
wurde bereits im 14. oder spätestens im 15. Jahrhundert angelegt. Die letzte Beisetzung war 1941. Bei
einer Dokumentation 1979 wurden 1.522 Gräber gezählt, auf denen noch etwa 800
Grabsteine erhalten sind. Mit einer eingezäunten Fläche von ca. 100 auf 160
Metern ist der Friedhof einer der größten und ältesten erhaltenen jüdischen
Friedhöfe Bayerns (Fläche 15.160 ar). Die älteren Grabsteine im unteren Teil des abschüssigen
Geländes sind großenteils versunken.
In der NS-Zeit wurde der Friedhof
geschändet; viele Grabsteine wurden gestohlen und für profane Bauten
zweckentfremdet.
Vom Eingang kommend ist im unteren Bereich des Friedhofes (Nähe des
"Judenweihers" das Taharahaus erhalten, das vermutlich nach
1710 erbaut und im Jahr 1893 durch einen Anbau erweitert wurde. 1710 wurde von der Ortsherrschaft verboten, die
jüdischen Toten vor ihrer Bestattung in Adelsdorf zu waschen und über Nacht
stehen zu lassen. Im Taharahaus ist auch
ein offener, tiefer Brunnen erhalten, aus dem das Wasser für die
Leichenwaschungen entnommen worden.
Am 11. September
1998 wurde ein Gedenkstein in der Nähe des Eingangs
aufgestellt. Auf ihm stehen 31
Namen ehemaliger Mitglieder der jüdischen Gemeinden Adelsdorf und Weisendorf, die in der
NS-Zeit ermordet wurden. Der Gedenkstein wurde nach Inschrift "errichtet
1998 mit Unterstützung des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden
in Bayern".
Lage des Friedhofes
Nordwestlich des Ortes, im Bereich einer Reihe von Seen
(Teiche, der Teich beim Friedhof heißt "Judenweiher") unmittelbar
südlich der Bundesstraße B 470, erreichbar von der Zeckerner Hauptstraße
über die Kaspar-Lang-Strasse.
Link zu den Google-Maps
Fotos
Der Friedhof um
2005
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach) |
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Das
schmiedeeiserne Eingangstor |
Blick über den Friedhof |
Denkmal auf dem Friedhof |
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Das Taharahaus /
Friedhofshalle mit dem Leichenwaschtisch |
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Grabstein für Sigmund Strauss
(1853-1932) und
Lotte Strauss (1851-1930) aus Adelsdorf |
Grabstein für Jacob Strauss
(1855-1932)
mit Schofar (Widderhorn) |
Grabstein für Max und Mariana
Riegelmann
(gest. 1912 in München) |
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Der Friedhof im September
2009
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 6.09.2009) |
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Hinweise: nachstehend sind die Daten
einzelner Beigesetzter, die auf den Fotos erkennbar sind, näher
beschrieben; dies ist jedoch im Blick auf die Größe des Friedhofes und
die große Zahl der hier beigesetzten Personen eine völlig zufällige
Auswahl. |
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Das Eingangstor |
Hinweistafel am
Eingang |
Teilansicht |
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Grabstein in der
Mitte für
Hanna Bernet geb. Neuhöfer
(1826 in Wilhermsdorf - 1885 in Frensdorf) |
Grabstein Mitte
für Koppel Riegelmann -
"Ein Mann nach Gottes Herzen"
(1812-1878) |
Hoher Grabstein in
der Mitte für
"Jonathan Bernet - Handelsmann aus Frensdorf
- gest.
im 71. Lebensjahre am 1. Juni 1877" |
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Grabsteine aus dem
19. Jahrhundert;
der Stein im Vordergrund rechts der
Mitte datiert auf
Nisan 5581 = April 1821 |
Grabstein mit
"Krone" - häufige Bedeutung:
der Beigesetzte verdient die
"Krone des guten Namens" |
Grabstein Mitte
für Salomon Wassermann
aus Adelsdorf (1842-1897), rechts für Abraham
Kohn
(1820 Adelsdorf - 1901 Ellingen) |
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Hoher Grabstein
links der Mitte für
Eva Bernet geb. Berg, gest. im
48. Lebensjahr 1868 in
Frensdorf |
Grabstein Mitte
für
Bernhard Gunzendorfer
(1829 Adelsdorf - 1908) |
Schwarzer
Grabstein links für
Sigmund Lindo (1842 Weisendorf
- 1911 Wittelshofen) |
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Grabstein rechts
der Mitte für Jacob Riegelmann
(1850-1918), links der Mitte für
Abraham
Wassermann aus Adelsdorf |
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Grabstein mit
Symbolik: Levitenkännchen und
Schofar auf dem Grabstein von Elieser
Weinmann
aus Kairlindach (gest. 1887) |
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Teilansichten
von Grabsteinen aus dem 19. Jahrhundert |
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Teilansichten
mit Grabsteinen aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts |
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Teilansichten
im älteren Teil des Friedhofes |
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Reihe
der letzten auf dem Friedhof Beigesetzten |
Links
Grabstein für Moses Stühler (gest. 1932)
und Amalia Stühler geb. Katz
(1859-1941; Grabstelle
unbekannt); Grabstein Mitte (mit Schofar)
für
Jacob Strauss (1855-1932) |
Weitere
Grabsteine aus den 1930er-Jahren |
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Der 1998
aufgestellte
Gedenkstein |
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Zum
Gedenken an Martha Borchardt geb. Loewi, Dina David geb. Regensburger,
Meta David, Nathan David, Salomon David, Bertha Fleischhauer geb. Frankel,
Erna Fleischhauer, Justin Fleischhauer, Marie Fleischhauer, Selma Kraemer
geb. Fleischhauer, Heinrich Lindo, Lina Lindo geb. Sussmann, Jakob Loewi,
Klara Loewi, Ricka Loewi, Felix Rindsberg, Rudolf Rindsberg, Selma
Rindsberg geb. Stühler, Frieda Stein geb. Riegelmann, Jakob Stein,
Friedrich Strauss, Ida Strauss geb. Blattner, Babette Stühler, Berthold
Stühler, Hildegard Stühler, Jakob Stühler, Lina Stühler geb. Stühler,
Martha Stühler, Max Stühler, Rosa Stühler, Klara Wormser geb.
Rothschild. |
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Das Taharahaus im
unteren Bereich des Friedhofes |
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Blick vom Taharahaus
auf den
"Judenweiher" |
Grabstein und
Grabsteinfragment
beim Taharahaus |
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Im älteren Teil:
Mehrere Grabsteine für Kohanim,
die hier gemeinsam beigesetzt wurden |
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Teilansichten
des Friedhofes im alten Teil (Grabsteine des
16./17. Jahrhunderts) |
Blick auf die
gegenüber dem freien Feld letzte Reihe
der Grabsteine im alten Teil |
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