Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
Zurück zur Übersicht: "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz"
Übersicht: "Jüdische Friedhöfe im
Stadtkreis Zweibrücken"
Zweibrücken (Kreisstadt)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Zweibrücken (interner
Link)
Zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe
Zunächst wurden die Toten der jüdischen Gemeinde
Zweibrücken auf dem jüdischen Friedhof in
Blieskastel beigesetzt.
Der alte jüdische Friedhof wurde
1821 eröffnet (Flurstück Nr. 237) und bis zur Eröffnung des neuen Friedhofes
belegt. Die Friedhofsfläche umfasst 8,39 ar. Das
Grundstück ist seit Jahren verwildert (Stand 2024), Grabsteine sind nicht mehr sichtbar.
In den 1960er-Jahren war noch ein gutes Dutzend Grabsteine zu sehen. In der Zeit
des Zweiten Weltkrieges (1942) wurden auf einem Teil des Grundstückes Kriegstote
beigesetzt (42 russische und polnische, sechs deutsche und vier französische
Personen) und der Friedhof dadurch schwer geschändet. Diese nichtjüdischen
Kriegstoten wurden 1956 auf den Hauptfriedhof umgebettet (Gräberfeld hinter dem
Ehrenfriedhof 1914/18).
Ein Gedenkstein mit einer Gedenktafel
ist vorhanden. Der Gedenkstein geht auf die Initiative eines Presbyters der
protestantischen Kirchengemeinde Ernstweiler-Bubenhausen zurück.
Die Fläche zur Anlage eines neuen jüdischen Friedhofes wurde 1870 auf Beschluss
des Stadtrates des israelitischen Kultusgemeinde zur Verfügung gestellt. Die Fläche umfasst 13,40 ar.
Lage der Friedhöfe
Der alte jüdische Friedhof liegt liegt auf
Gemarkung Bubenhausen-Ernstweiler südlich oberhalb des heutigen Zweibrücker
Stadtteils Bubenhausen hinter dem Grundstück Auguste-Schmidt-Straße 43. Der
Friedhof ist in der Denkmalliste der Stadt eingetragen. Siehe
Denkmalliste der Stadt Zweibrücken (2018).
Link zu den Google-Maps:
https://goo.gl/maps/h3ZHUhqjFgp
Der neue jüdische Friedhof befindet sich innerhalb des
allgemeinen städtischen Friedhofes (Hauptfriedhof; Vogelgesangstraße).
Link zu den Google-Maps:
https://goo.gl/maps/wCTkaEU2ijz
Fotos
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
2024:
Neue Bemühungen um den Erhalt
des alten jüdischen Friedhofes (vgl. oben Artikel von 1992)
|
Artikel
von Barbara Sittinger in der "Zweibrücker Rundschau" vom 5. April 2024: "Verwildert
und fast vergessen. Nur ein Gedenkstein erinnert an den alten jüdischen
Friedhof am Ölkorb. Vor 150 Jahren wurde er geschlossen. Das Areal am
Beckerswäldchen ist heute verwildert. Grabsteine sind keine mehr zu sehen.
Nun wird darüber beraten, was in Zukunft mit dem Friedhofes geschehen
soll..."
Zum Lesen des Artikels Textabbildung anklicken bzw.
Link zum Artikel |
|
Artikel
von Barbara Sittinger in der "Zweibrücker Rundschau" vom 10. Mai 2024: "Gedenkstein
bekommt QR-Code. Der Gedenkstein auf dem alten jüdischen Friedhof in
Bubenhausen soll aus seinem Versteck geholt und sichtbar gemacht werden.
Dafür will die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz einen Antrag an die
Stadt stellen..." |
|
Artikel von
Maximilian Schenk in der "Rheinpfalz" vom 19. September 2024:
"ZWEIBRÜCKEN. Maßnahmen lassen auf sich warten
Schon Anfang Mai wurde beschlossen, den alten Gedenkstein vom Gestrüpp zu
befreien und zu versetzen – getan hat sich bisher nichts.
Der vor 150 Jahren geschlossene jüdische Friedhof am Ölkorb soll vor dem
Vergessen bewahrt werden. Bereits vor vier Monaten wurden bei einem
Vor-Ort-Termin Möglichkeiten besprochen. Nach monatelanger Funkstille könnte
nun Bewegung in das Projekt kommen.
Der 1992 aufgestellte Gedenkstein ist das letzte sichtbare Überbleibsel, das
an den früheren jüdischen Friedhof am Ölkorb in Bubenhausen erinnert. Die
Grabsteine, die vor mehr als 150 Jahren in Gedenken an die Verstorbenen
aufgestellt wurden, sind verschwunden. Ob sie gestohlen, zerstört oder gar
im Boden versunken sind, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Ein
Grund mehr, auf andere Weise die Erinnerungskultur aufrechtzuhalten. Anfang
Mai trafen sich Vertreter der Jüdischen Kultusgemeinde, der Aufsichts- und
Dienstleistungsdirektion (ADD) sowie des städtischen Friedhofsamts und der
Unteren Denkmalschutzbehörde vor Ort, um zu beraten, wie es mit dem Areal
weitergehen soll. Auf einen Vorschlag konnten sich alle Beteiligten schnell
einigen: Der Gedenkstein soll zwar auf dem Gelände bleiben, aber versetzt
werden. So soll er aus dem Gestrüpp herausgeholt und an anderer Stelle näher
am Weg aufgestellt werden, um leichter zugänglich zu sein – ergänzt mit
einem Zaun zum Schutz sowie einer Hinweistafel mit QR-Code.
Keine finanziellen Mittel. Die Geschäftsführerin der Jüdischen
Kultusgemeinde der Rheinpfalz (JKG), Marina Nikiforova, wandte sich bereits
im Juni an die Stadt und Oberbürgermeister (OB) Marold Wosnitza, um das
Vorhaben anzuschieben. Der Knackpunkt ist – wie so oft – das liebe Geld. Da
der ehemalige Friedhof im Eigentum der JKG ist, müsste sie für die Kosten
aufkommen. Da sie sich aber um insgesamt 80 jüdische Friedhöfe in der Pfalz
kümmere und zudem aktuell kostenintensiv die Synagoge in Kaiserslautern
renoviere, stehen keine finanziellen Mittel zur Verfügung. Das berichtet
Eberhard Dittus, Beauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz für
Gedenkstättenarbeit und Beauftragter der JKG für den Erhalt der Jüdischen
Friedhöfe in der Pfalz, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Laut Dittus wartet
die JKG allerdings vergeblich auf eine Rückmeldung Wosnitzas. 'Wir sind in
gewisser Weise schon enttäuscht, dass er sich nicht gemeldet hat. Es gibt
Leute in Zweibrücken, denen etwas an dem Projekt liegt – auch bei der
Verwaltung', so Dittus. Dittus ist überzeugt, dass ein nennenswerter Teil
der Kosten – die laut Informationen der RHEINPFALZ im mittleren
vierstelligen Bereich liegen – über Spenden gesichert werden könne. Das
macht er am Zuspruch aus der Bevölkerung fest. Einen offiziellen
Spendenaufruf gebe es allerdings noch nicht. Um dafür zu werben und
zusätzlich wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten, habe sich Dittus
angeboten, in Zweibrücken einen Vortrag über jüdische Bestattungskultur zu
halten. 'Das wäre noch in diesem Herbst möglich', betont er. Aber auch auf
diesen Vorschlag habe es bisher keine Reaktion aus dem Rathaus gegeben.
Zumindest der Historische Verein Zweibrücken habe sich in Person des ersten
Vorsitzenden, Michael Schubert, mit einem Termin im August kommenden Jahres
bei ihm gemeldet. 'Das mache ich gerne, aber bis dahin verstreicht viel
wertvolle Zeit. Ich komme auch gerne zweimal nach Zweibrücken', sagt
Eberhard Dittus.
Treffen Anfang Oktober. Rathaussprecher Jens John betont am
Donnerstagnachmittag auf Nachfrage der RHEINPFALZ, dass das Vorhaben nicht
in Vergessenheit geraten sei. Auch die Stadt stehe dem Vorschlag, den
Gedenkstein zu versetzen, positiv gegenüber, ebenso der Idee, das Projekt
mittels Spenden zu finanzieren. Anfang Oktober soll es ein Treffen zwischen
Eberhard Dittus und der Unteren Denkmalschutzbehörde geben, um das weitere
Vorgehen zu besprechen, kündigt John an."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Ursula Oberdorfer/Birgit Rohr: Der jüdische
Teil des Zweibrücker Friedhofes. In: Zweibrücken unter dem Hakenkreuz (hrsg.
von der Volkshochschule Zweibrücken. Erstellt vom VHS-Arbeitskreis "Zweibrücken
unter dem Hakenkreuz". Michael Staudt (Hg.). - 1. Aufl. - Zweibrücken
2000. S. 161-177. |
vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
|