Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zweibrücken (Kreisstadt) 
Jüdische Friedhöfe

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
  
Siehe Seite zur Synagoge in Zweibrücken (interner Link)  
  
   
Zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe            
   
Zunächst wurden die Toten der jüdischen Gemeinde Zweibrücken auf dem jüdischen Friedhof in Blieskastel beigesetzt.    
  
Der alte jüdische Friedhof wurde 1821 eröffnet (Flurstück Nr. 237) und bis zur Eröffnung des neuen Friedhofes belegt. Die Friedhofsfläche umfasst 8,39 ar. Das Grundstück ist seit Jahren verwildert (Stand 2024), Grabsteine sind nicht mehr sichtbar. In den 1960er-Jahren war noch ein gutes Dutzend Grabsteine zu sehen. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges (1942) wurden auf einem Teil des Grundstückes Kriegstote beigesetzt (42 russische und polnische, sechs deutsche und vier französische Personen) und der Friedhof dadurch schwer geschändet. Diese nichtjüdischen Kriegstoten wurden 1956 auf den Hauptfriedhof umgebettet (Gräberfeld hinter dem Ehrenfriedhof 1914/18).
Ein Gedenkstein mit einer Gedenktafel ist vorhanden. Der Gedenkstein geht auf die Initiative eines Presbyters der protestantischen Kirchengemeinde Ernstweiler-Bubenhausen zurück.
  
Die Fläche zur Anlage eines neuen jüdischen Friedhofes wurde 1870 auf Beschluss des Stadtrates des israelitischen Kultusgemeinde zur Verfügung gestellt. Die Fläche umfasst 13,40 ar.
  
  
Lage der Friedhöfe              
  
Der alte jüdische Friedhof liegt liegt auf Gemarkung Bubenhausen-Ernstweiler südlich oberhalb des heutigen Zweibrücker Stadtteils Bubenhausen hinter dem Grundstück Auguste-Schmidt-Straße 43. Der Friedhof ist in der Denkmalliste der Stadt eingetragen. Siehe Denkmalliste der Stadt Zweibrücken (2018).  
Link zu den Google-Maps:  https://goo.gl/maps/h3ZHUhqjFgp     
  
Der neue jüdische Friedhof befindet sich innerhalb des allgemeinen städtischen Friedhofes (Hauptfriedhof; Vogelgesangstraße).   
Link zu den Google-Maps: https://goo.gl/maps/wCTkaEU2ijz     
   
  
Fotos 

Der alte jüdische Friedhof
(Quelle: Google-Maps, Markierung durch Patrick Bastian) 

 
    
Die Lage des Friedhofes hinter dem Gebäude
Auguste-Schmidt-Straße 43   
  
Oben: Fotomontage von 2024 (Helmut Sittinger):
"Der alte Friedhof: Vergessen und überwuchert
von Gebüsch"
Artikel in der "Zweibrücker Rundschau" vom 16.4.1992:
 auf Grund einer privaten Initiative wurde der
Friedhof damals als Gedenkstätte hergerichtet
  
   
 
     

Der neue jüdische Friedhof
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 24.2.2008)  

   
Zweibruecken Friedhof 197.jpg (83815 Byte) Zweibruecken Friedhof 204.jpg (110902 Byte) Zweibruecken Friedhof 191.jpg (127606 Byte)
Hinweistafel Gesamtansicht des jüdischen 
Gräberfeldes im städtischen Friedhof
Teilansicht mit Grabstein 
für Helene Thalmann (s.u.)
  
     
Zweibruecken Friedhof 193.jpg (118599 Byte) Zweibruecken Friedhof 190.jpg (129362 Byte) Zweibruecken Friedhof 203.jpg (117964 Byte)
Teilansichten des Friedhofes Grabsteine für Nathan Dreifus (1824-1893)
 und Aron Löb (1828-1893)
   
   
Zweibruecken Friedhof 192.jpg (96702 Byte) Zweibruecken Friedhof 194.jpg (101936 Byte) Zweibruecken Friedhof 199.jpg (104815 Byte)
Grabstein für Helene Thalmann 
geb. Kahn
(1864-1928)
Grabstein für Nathan Weis (1849-1912)
 und Emilie Weis ()
Grabstein für Elias Altschüler (1836-1901)
 und Rosa Altschüler ()
     
Zweibruecken Friedhof 196.jpg (112618 Byte) Zweibruecken Friedhof 195.jpg (123143 Byte) Zweibruecken Friedhof 200.jpg (104059 Byte)
Grabsteine (zerlegt) für Bezirksrabbiner Dr. Israel Mayer (1843-1898) und 
seine Frau Johanna Mayer geb. Mannheimer (1852-1929)
Grabstein für Hermann Meyer 
(1869-1918)
   
Zweibruecken Friedhof 198.jpg (98922 Byte) Zweibruecken Friedhof 201.jpg (113324 Byte) Zweibruecken Friedhof 202.jpg (118097 Byte)
Grabstein für Moritz Dreifus (1861-1923)
 und Clara Dreifus geb. Blum (1864-1932)
Grabsteine 
nach 1945 
Grab von 
2007
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte        

2024: Neue Bemühungen um den Erhalt des alten jüdischen Friedhofes (vgl. oben Artikel von 1992)    
Artikel von Barbara Sittinger in der "Zweibrücker Rundschau" vom 5. April 2024: "Verwildert und fast vergessen. Nur ein Gedenkstein erinnert an den alten jüdischen Friedhof am Ölkorb. Vor 150 Jahren wurde er geschlossen. Das Areal am Beckerswäldchen ist heute verwildert. Grabsteine sind keine mehr zu sehen. Nun wird darüber beraten, was in Zukunft mit dem Friedhofes geschehen soll..." 
Zum Lesen des Artikels Textabbildung anklicken bzw. Link zum Artikel
 
Artikel von Barbara Sittinger in der "Zweibrücker Rundschau" vom 10. Mai 2024: "Gedenkstein bekommt QR-Code. Der Gedenkstein auf dem alten jüdischen Friedhof in Bubenhausen soll aus seinem Versteck geholt und sichtbar gemacht werden. Dafür will die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz einen Antrag an die Stadt stellen..." 
 
Artikel von Maximilian Schenk in der "Rheinpfalz" vom 19. September 2024: "ZWEIBRÜCKEN. Maßnahmen lassen auf sich warten
Schon Anfang Mai wurde beschlossen, den alten Gedenkstein vom Gestrüpp zu befreien und zu versetzen – getan hat sich bisher nichts.

Der vor 150 Jahren geschlossene jüdische Friedhof am Ölkorb soll vor dem Vergessen bewahrt werden. Bereits vor vier Monaten wurden bei einem Vor-Ort-Termin Möglichkeiten besprochen. Nach monatelanger Funkstille könnte nun Bewegung in das Projekt kommen.
Der 1992 aufgestellte Gedenkstein ist das letzte sichtbare Überbleibsel, das an den früheren jüdischen Friedhof am Ölkorb in Bubenhausen erinnert. Die Grabsteine, die vor mehr als 150 Jahren in Gedenken an die Verstorbenen aufgestellt wurden, sind verschwunden. Ob sie gestohlen, zerstört oder gar im Boden versunken sind, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Ein Grund mehr, auf andere Weise die Erinnerungskultur aufrechtzuhalten. Anfang Mai trafen sich Vertreter der Jüdischen Kultusgemeinde, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sowie des städtischen Friedhofsamts und der Unteren Denkmalschutzbehörde vor Ort, um zu beraten, wie es mit dem Areal weitergehen soll. Auf einen Vorschlag konnten sich alle Beteiligten schnell einigen: Der Gedenkstein soll zwar auf dem Gelände bleiben, aber versetzt werden. So soll er aus dem Gestrüpp herausgeholt und an anderer Stelle näher am Weg aufgestellt werden, um leichter zugänglich zu sein – ergänzt mit einem Zaun zum Schutz sowie einer Hinweistafel mit QR-Code.
Keine finanziellen Mittel. Die Geschäftsführerin der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz (JKG), Marina Nikiforova, wandte sich bereits im Juni an die Stadt und Oberbürgermeister (OB) Marold Wosnitza, um das Vorhaben anzuschieben. Der Knackpunkt ist – wie so oft – das liebe Geld. Da der ehemalige Friedhof im Eigentum der JKG ist, müsste sie für die Kosten aufkommen. Da sie sich aber um insgesamt 80 jüdische Friedhöfe in der Pfalz kümmere und zudem aktuell kostenintensiv die Synagoge in Kaiserslautern renoviere, stehen keine finanziellen Mittel zur Verfügung. Das berichtet Eberhard Dittus, Beauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz für Gedenkstättenarbeit und Beauftragter der JKG für den Erhalt der Jüdischen Friedhöfe in der Pfalz, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Laut Dittus wartet die JKG allerdings vergeblich auf eine Rückmeldung Wosnitzas. 'Wir sind in gewisser Weise schon enttäuscht, dass er sich nicht gemeldet hat. Es gibt Leute in Zweibrücken, denen etwas an dem Projekt liegt – auch bei der Verwaltung', so Dittus. Dittus ist überzeugt, dass ein nennenswerter Teil der Kosten – die laut Informationen der RHEINPFALZ im mittleren vierstelligen Bereich liegen – über Spenden gesichert werden könne. Das macht er am Zuspruch aus der Bevölkerung fest. Einen offiziellen Spendenaufruf gebe es allerdings noch nicht. Um dafür zu werben und zusätzlich wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten, habe sich Dittus angeboten, in Zweibrücken einen Vortrag über jüdische Bestattungskultur zu halten. 'Das wäre noch in diesem Herbst möglich', betont er. Aber auch auf diesen Vorschlag habe es bisher keine Reaktion aus dem Rathaus gegeben. Zumindest der Historische Verein Zweibrücken habe sich in Person des ersten Vorsitzenden, Michael Schubert, mit einem Termin im August kommenden Jahres bei ihm gemeldet. 'Das mache ich gerne, aber bis dahin verstreicht viel wertvolle Zeit. Ich komme auch gerne zweimal nach Zweibrücken', sagt Eberhard Dittus.
Treffen Anfang Oktober. Rathaussprecher Jens John betont am Donnerstagnachmittag auf Nachfrage der RHEINPFALZ, dass das Vorhaben nicht in Vergessenheit geraten sei. Auch die Stadt stehe dem Vorschlag, den Gedenkstein zu versetzen, positiv gegenüber, ebenso der Idee, das Projekt mittels Spenden zu finanzieren. Anfang Oktober soll es ein Treffen zwischen Eberhard Dittus und der Unteren Denkmalschutzbehörde geben, um das weitere Vorgehen zu besprechen, kündigt John an."  
Link zum Artikel   

    
      

Links und Literatur 

Links:

bulletWebsite der Stadt Zweibrücken           
bullet Zur Seite über die Synagoge in Zweibrücken (interner Link)    

Literatur:  

bulletUrsula Oberdorfer/Birgit Rohr: Der jüdische Teil des Zweibrücker Friedhofes. In: Zweibrücken unter dem Hakenkreuz (hrsg. von der Volkshochschule Zweibrücken. Erstellt vom VHS-Arbeitskreis "Zweibrücken unter dem Hakenkreuz". Michael Staudt (Hg.). - 1. Aufl. - Zweibrücken 2000. S. 161-177.   

   
      

                   
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Stand: 30. Juni 2020