- Albert Einstein, Nobelpreisträger, * 14.3.1879 in Ulm, + 18.4.1955 in Princeton (USA) ,
- war von 1914-1933 Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin. Der Physiker und
Nobelpreisträger von 1905 Philipp Lenard, ein glühender fanatischer Nationalsozialist und
Antisemit, kommentierte Einsteins Arbeiten nach dem Hinauswurf aus der Preussischen
Akademie der Wissenschaften mit der Bemerkung: "Dieser Mann habe eine jüdische Physik
betrieben". Später verfasste er ein vierbändiges Werk "Deutsche Physik" im Gegensatz zur
"Jüdischen Physik". A. Einstein folgte dem Ruf der Universität in Princeton und verliess
Deutschland. Im Jahr 1938 gelang Otto Hahn in Berlin die erste Kernspaltung. Die Physiker in aller Welt
waren aufgeschreckt. Wegen der zunehmenden Aggression Nazideutschlands schrieb A. Einstein,
ein überzeugter Pazifist, einen besorgten Brief an Präsident Roosevelt (1939), der zum
Auslöser des "Manhattan-Projektes" wurde (1942). 160000 Personen arbeiteten unter Leitung
von J.R. Oppenheimer und Enrico Fermi an der Entwicklung der ersten amerikanischen
Atombombe. In New Mexiko wurde eine riesige Stadt (Los Alamos) förmlich aus den Boden
(Wüste) gestampft. Jeglicher Kontakt nach aussen war strengstens untersagt.
Die Menschen lebten freiwillig in einen Ghetto.
Das FBI war überall, es galt Geheimhaltungsstufe 1, Jeder und Alles wurde überwacht und überprüft. Es gelang den
Amerikanern, Los Alamos und das Manhattan-Projekt vor aller Welt bis Kriegsende geheimzuhalten. Das Resultat ist
bekannt. Am 6.8.1945 wurde die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen, drei Tage später am 9.08.1945 erfolgte der
zweite Abwurf auf Nagasaki. Dabei kamen 275000 Menschen sofort ums Leben. in der Folgezeit bis heute sind durch
Strahlenschäden noch einmal die gleiche Anzahl Menschen elend und qualvoll umgekommen. In beiden Städten war die
Bausubstanz zu 80% zerstört. Lediglich etwa 1 Gramm !!! Uran 238 pro Abwurf, löste dieses Inferno aus, so schätzten
Physiker damals. A. Einsteins geniale Formel e=mc2 hatte sich in schrecklicher Weise bewahrheitet.
Am Rande: Nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl am 26.4.1986 ging der Fallout des Radionuklids Cäsium 137
(Halbwertszeit. 30,1 Jahre) über Westeuropa, Schweden, Polen, Rumänien nieder. Auf das gesamte Gebiet der damaligen
Bundesrepublik verteilt, fielen insgesamt lediglich etwa 3 Gramm !! hochradioaktiver Staub. In München betrug die
Strahlenbelastung 35 kBq/m2 (KiloBequerel*). Die Bauern pflügten ihre Gemüseäcker um, weil alles verstrahlt
und ungeniessbar geworden
war. Heutzutage ist die Strahlenbelastung fast auf das natürliche Mass abgeklungen.
- * 1 KBq/m2 = 1 s -1, entspricht: 1000 Radioaktiver Zerfälle pro Zehntelsekunde und Quadratmeter.
-
- Angesichts dieser verheerenden Erfahrungen bei einem Reaktorunfall (Supergau), können Atomkraftwerke nicht absolut
sicher betrieben werden. Dieser Unfall auf das AKW Mülheim-Kärlich bezogen, hätte im Umkreis von 250 km, Milionen
Menschen völlig entrechtet und förmlich von einem Tag zum anderen besitzlos gemacht. In diesem Zirkel lägen Städte wie
Trier, Aachen, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Mainz. Das verseuchte Gebiet müsste total evakuiert werden. Davon betroffen
sind naturgemäß auch Banken, Versicherungen, Behörden, Katasterämter, Grundbuchämter usw.. Die Menschen kommen
nicht mehr an ihr Geld oder sonstiges Anlagevermögen, Immobilien in diesem Bereich sind schlagartig wertlos und wohin
sollen die Menschen evakuiert werden??? Mittellose Flüchtlinge im eigenen Land, die niemand haben und aufnehmen will.
Ein Horrorszenario von gigantischen Ausmassen, das man sich nicht vorzustellen vermag. Selbst wenn Katastrophenpläne
bestehen sollten, wer soll denn die Durchführung gewährleisten, wenn Alles und Jeder auf der Flucht ist. Selbstredend
mit dem eigenen
PKW. Aber auch die Entsorgung des radioaktiven Abfalls ist bekanntlich noch nicht endgültig gelöst.
- Die Atomkraftbefürworter sollten ihre Position angesichts der Folgen in dichtbesiedeltem Gebiet bei einem Supergau
nochmal überdenken.
Aufgrund vieler Mails komme ich hier dem Wunsch meiner
Leser nach, Einsteins Formel e=mc2 näher zu erläutern:
>
e steht hier für das Energieäquivalent in Watt/Sekunde (Ws)
- m ist die Masse oder Gewicht, hier 1kg multipliziert mit c
2 bedeutet die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum (~300 000 km/sec.) 3
mal 105
in Metern ausgedrückt, also 3 mal 108 zum Quadrat, ergibt 9 mal 1016 oder 90 Billiarden Ws
in Zahlen ausgeschrieben: 90.000.000.000.000.000 Ws.
-
Bei der Hiroshima-Bombe wurde ungefähr 1 Gramm Uran in Energie umgewandelt,
dabei entstand ein
Energieäquivalent von 9 mal 1013 oder 90 Billionen Ws.
Konrad Weber im Oktober 2002
Der Beitrag oben stammt aus dem Jahr 2002. Heute, nach
Fukushima, ist die Menschheit um eine negative Erfahrung reicher. Die Szenarien,
die ich für das AKW - Mülheim-Kärlich beschrieben hatte, sind dort traurige
Wirklichkeit geworden. Menschen kann man evakuieren, wild lebende Tiere aber
nicht. Diese sorgen dafür, dass radioaktives Strahlenmaterial in die
Nahrungskette gelangt. Mit irrsinnigen Mengen
Meerwasser versucht man dort eine Kernschmelze zu verhindern. Je dichter aber
das Kernmaterial zusammenschmilzt, um so heisser wird es. Jeder kennt es von
einer heissen Herdplatte, läuft Wasser darüber, perlt es ab. Hier findet aber
keine nennenswerte Kühlung mehr statt, weil sich sofort Dampf bildet. Die Kernschmelze
wird immer heisser und bei Temperaturen von 10.000-20.000 Grad C und mehr schmilzt der
Betonsockel durch. Die Folge: Es entsteht hoch radioaktive dünnflüssige
Lava. Über das, was nun geschieht, streiten sich die Wissenschaftler heftig. Die
einen behaupten, der Brei schmilzt bis zum Erdmittelpunkt durch und ist
damit endgültig entsorgt. Die zweite Gruppe ist der Ansicht, es bilden sich je
nach dem spezifischen Gewicht des Materials Schichtungen. Also Stahl, Beton,
Gestein und Uran sauber sortiert. Also das schwere unten, das leichtere oben.
Das entspricht auch unserer Lebenserfahrung. Der Korken schwimmt auf dem Wasser
immer oben. Hätte die letzte Gruppe Recht - und so sieht es aus - muss man das
Schlimmste befürchten. Finden sich 16,5 kg Uran in einer Schicht zusammen, dann
ist die (über)kritische Masse erreicht. Es kommt zur Kernexplosion, wie
seinerzeit in Hiroshima und Nagasaki. Auch hier wird nur etwa 1 Gramm Uran in
Energie umgewandelt, der Rest und ein gewaltiger Krater werden hoch radioaktiv
verstrahlt und pulverisiert bis in grosse Höhen geblasen. Der radioaktive
Fallout aus Uran, Plutonium*, Cäsium, Jod und anderen Isotopen würde über Wochen und Monate runter rieseln und mit dem Regen
ausgewaschen. Das hätte auch globale Folgen. Für Japan würde das vermutlich das
Aus bedeuten. Gestern, ( 3. Mai 2011) hörte ich die Nachricht: bei Autos aus
japanischer Produktion sei schwach radioaktives Material festgestellt worden.
Wer kauft sich denn ein "Strahlendes Auto"? Noch ein paar solcher
Hiobsbotschaften und die Wirtschaftsmacht Japan ist am Ende. Niemand wird sich
strahlenverseuchte Produkte kaufen, egal wo sie auch herkommen.
* Plutonium kommt in der Natur normalerweise nur in winzigen Spuren
(etwa 2 mal 10-19 % der Erdmasse) vor, und fällt in Kernreaktoren (Schneller Brüter, AKWs) quasi als Nebenprodukt
an (kernwaffenfähiges Plutonium 239). Die Halbwertszeit beträgt 80 Mio.
Jahre. Plutoniumisotope kommen in
Uranmineralien wie in der Pechblende, aber auch im Cermineral
Monazit vor. Dort bildet sich das Element durch den Einfang von Neutronen durch
Uran 238, wobei sich zunächst Uran 239 und dann durch Beta Zerfall Neptunium
239 und
schließlich Plutonium 239 bildet. Die größte
Menge des heute in der Natur vorkommenden Plutoniums stammt jedoch aus
Kernwaffenversuchen der 1950er Jahre und aus verglühten Satelliten, die mit plutoniumhaltigen
Isotopenbatterien bestückt waren. Plutoniumhaltige Batterien wurden auch
wegen ihrer langen Standzeit in Herzschrittmachern eingesetzt, aber die Nachteile
durch Strahlenschäden waren zu gross.
wird fortgesetzt.