Ähnlich wie bei der Ruine Landeck scheint diese Stelle schon vor dem Bau der Burg Schlosseck befestigt gewesen zu sein. Ein Trockenmauerwerk an der nördlichen Längsseite der heutigen Ruine war Teil eines Ringwalls aus dem 9. oder 10. Jh. Ein genaues Erbauungsdatum der Burg existiert ebenso wenig wie jegliche andere schriftliche Informationen. Somit kann weder etwas über die Nutzung der Burg noch über ihre Bewohner oder ihre Zerstörung gesagt werden.
Man vermutet, dass die Herren von Leiningen Schlosseck um 1200 erbauen ließen. Darauf lassen die baulichen Überreste und vor allem die staufischen Buckelquader schließen. Die Schlösserverwaltung, unter der Schlosseck seit 1963 steht, hat 1988/89 eine bauliche Sicherung des Bergfrieds, der Schildmauer und der Gebäudefundamente vorgenommen.
So kann der Besucher heute die Ringmauer, die noch in geringer Höhe erhalten ist, besichtigen sowie den Stumpf des fünfeckigen Bergfrieds, dessen glatte Quadersteine außen mit Buckelquadern verkleidet waren. Der Bergfried stößt mit einer Spitze an die Innenseite der ebenfalls in Buckelquadern gekleideten Schildmauer, die die Burg an ihrer Schmalseite zusammen mit dem Halsgraben vor Angreifern geschützt hat. Jenseits des Halsgrabens kann man Spuren einer eigenständigen Vorburg erkennen.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 150 f.