Mittelpunkt der Mithraslehre, die im 5. Jh. v. Chr. im kleinasiatischen Raum ihren Ursprung fand, ist die Lichtgottheit Mithras der indo-iranischen Religion. Die Lehre basiert auf der Erlösung durch eine Bluttat, die auf den Reliefs der Kultstätten auch vorzufinden ist. Die Bluterlösungslehre war ein Geheimkult, der nur elitären Männern vorbehalten war.
Mit der Errichtung der Kultstätten huldigten sie nicht nur der Gottheit Mithras, sondern sie erinnerten damit auch an dessen Geburt am 25. Dezember. Das stark verwitterte Relief zeigt die Erlösungstat durch die Tötung eines Stiers. Mithras tritt als Mittler zwischen Gut und Böse auf, indem er den bösen Weltenstier tötet. Aus dem Blut des Stieres entsteht neues Leben.
Die Erlösungstat wird von den zwei fackeltragenden Assistenzfiguren Cautes und Cautopates, den so genannten Dadophoren, eingerahmt. Die erhobene Fackel symbolisiert den Tagesbeginn und die Geburt, die gesenkte Fackel steht für das Tagesende und den Tod. Sowohl Mithras als auch Cautes und Cautopates tragen phrygische Mützen. Die Darstellungen von Sol und Luna assoziieren das Universum. Der Schutzbau um das Relief stammt aus dem 19.Jh. Vermutlich gab es zuvor schon eine Art Vorbau, denn es sind Spuren von Pfostenlöchern am Relief vorzufinden.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 144 f.