Das Erbauungsdatum der Sporkenburg ist ungewiss, Quellen belegen jedoch, dass die Anlage zu einem Hofgut gehörte, das der Trierer Erzbischof Engelbert (1071-1101) der Abtei St. Matthias schenkte. Deren Lehensträger, die Brüder Emmerich von Andernach und Heinrich von Lahnstein, bauten Ende des 13. Jh. die Sporkenburg, die jedoch von Graf Otto von Nassau bald zerstört wurde.
1310 belehnte der Trierer Erzbischof Balduin Heinrich von Helfenstein mit der Sporkenburg und regelte per Vertrag mit den Grafen von Nassau ihren Wiederaufbau. 1518 wurde die Anlage an die Brüder Johann und Quirin von Nassau verkauft. 1635 fiel die Sporkenburg dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer und war seitdem unbewohnt.
1966/67 führte die rheinland-pfälzische Schlösserverwaltung eine erste Sicherung der einsturzgefährdeten Ruine durch, an der sich in den Jahren 1970 und 1984 eine aufwendige Sanierung anschloss. Die Ruine, auf die der Besucher heute trifft, stammt aus dem Jahre 1310 als die Sporkenburg nach ihrer Zerstörung wiederaufgebaut worden ist. Auffallend sind ihre zahlreichen Elemente aus dem französischen Burgenbau. So existiert beispielsweise kein Bergfried. Er wurde durch eine Schildmauer ersetzt, die nach innen turmartig ausgebaut ist und so ausreichend für Schutz sorgte. Im Erdgeschoss des Schildmauerturms befindet sich das Burgtor mit einem daran anschließenden tonnengewölbten Torweg.
Die hofseitige Wand der Sporkenburg musste nach einem Einsturz anhand von Fotovorlagen aus dem Jahre 1906 rekonstruiert werden. Im Zuge dieses Wiederaufbaus erneuerter man auch die Wehrplatte des Schildmauerturms sowie den Wehrgang, der über die östliche Hälfte der Schildmauer führt. Die Tourellen, runde, massiv gemauerte Vorlagen, an der Schildmauer sind ebenfalls ein beliebtes Motiv aus der französischen Burgbaukunst.
Innerhalb der Ringmauer, die an ihrer östlichen Längsseite ebenfalls erneuert werden musste, war die Sporkenburg durch eine Mauer in eine Ost- und Westhälfte unterteilt. Ein Abortschacht, ein Kamin und eine Fensterreihe weisen auf den ehemaligen Wohnpalas hin.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 164 f.