Das sich auf einer Länge von 200 m und einer Breite von 40 m erstreckende Burggelände ist in eine Ober-, Mittel- und Unterburg unterteilt, die jeweils aus verschiedenen Bauperioden stammen.
Die Oberburg scheint die älteste Anlage zu sein und vermutlich aus dem 12. oder frühen 13. Jh. zu stammen. Sie wird sowohl am Eingang als auch zur Mittelburg hin von einem Halsgraben gesichert. Obwohl die gesamte Anlage bereits 1482 als Steinbruch zur Stärkung der Ebernburg verwendet wurde, weisen die verschiedenen Burgteile noch einige Überreste auf. So ist zum Beispiel die Ringmauer auf der Ostseite der Oberburg noch ziemlich gut erhalten. Sie hatte sich zur Glanzeit der Burg am Halsgraben zu einer Schildmauer verstärkt, die zudem von einem rechteckigen und einem runden Turm gesichert wurde. Der Bergfried befand sich in der Mitte der Burg und war aus Buckelquadern, einem Kennzeichen staufischer Bauart, errichtet worden.
Die gotische Mittelburg ist etwa im 14. oder 15. Jh. entstanden. Von ihr sind leider nur noch wenige Reste ihres Berings und einiger Gebäude sichtbar.
Die gotische Unterburg wurde nach 1385 erbaut. Reste von ihr lassen auf eine ehemalige Kapelle schließen. Nicht zu vergessen der wieder aufgebaute Palas, an dessen Seite noch ein alter Aborterker zu sehen ist. Im Obergeschoss sind Spuren zweier großer und vor allem repräsentativer Kamine in den Neubau integriert. Der sich an der Außenseite befindende Treppenturm ist neueren Datums.
Wirft man einen Blick in die Umgebung, so bleibt er mit Sicherheit an dem einstigen Vorwerk der Burg hängen, das einsam inmitten der Weinberge thront. Treunenfels, so der Name des Vorwerks, befindet sich allerdings nicht in Landeseigentum. Von 1816 bis 1946 war die Burgruine in bayerischem Besitz, bevor sie anschließend in rheinland-pfälzischen Besitz überging. In den Jahren 1980 bis 1986 wurde die gesamte Burganlage saniert. Im Zuge dieser Sanierungsarbeiten baute man den Palas der Unterburg zu einer Gaststätte mit Wohnung aus.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 18 f.