Die zum Typus Felsenburg zählende Burgruine Blumenstein wurde wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jh. erbaut. Reste einer Buckelquaderschildmauer zeugen aus dieser Zeit. Aufgabe der Burg war die Sicherung des staufischen Territoriums zur elsässischen Grenze hin. Zusammen mit anderen Burgen bildete sie ein wirkungsvolles Befestigungssystem.
Ihren Namen erhielt die Burg durch ihren Bewohner Ritter Anselm von Blumenstein, der allerdings im Rahmen einer Fehde mit den benachbarten Herren von Fleckenstein 1347 von seiner Burg vertrieben wurde. Burg Blumenstein ging daraufhin in den Besitz des Grafen von Zweibrücken über. Dieser gab sie u.a. zu Lehen an die Grafen von Fleckenstein und von Dahn.
Es wird vermutet, dass die Burg während der Bauernkriege 1525 zerstört wurde. Die Ruine wurde von den Grafen von Hanau-Lichtenberg an die hessischen Landgrafen weitergereicht und kam über das Bistum Speyer sowie das Königreich Bayern an das Land Rheinland-Pfalz.
Besucher der Burgruine Blumenstein müssen zunächst den mittlerweile fast aufgefüllten Halsgraben durchqueren, um dann über einen schmalen Steg, der an einem steilen Felskegel entlang führt, zum Kern der kleinen Festung zu gelangen. Auf dem Weg dorthin passiert man eine in den roten Sandstein gegrabene Zisterne sowie eine steile in den Fels gehauene Treppe, die noch einige Spuren früherer Sicherungsmaßnahmen zeigt. So stößt man auf eine künstlich verbreiterte Felsspalte, die zusätzlich durch eine Zugbrücke gesichert war und auf Überreste eines Tores am Ende der Treppe. Feinde konnten somit von oben bekämpft werden, ohne das Leben der Burgbewohner in Gefahr zu bringen. Auf der heutigen Plattform an der Westspitze des Felsens stand ein Wohngebäude, das durch eine Schildmauer geschützt wurde. Zum Wohngebäude gehörte eine heute noch sichtbare Felsenkammer, die ein typisches Merkmal der Wasgauer Felsenburgen ist (vgl. Alt- und Neudahn, Nanstein, Wegelnburg) Neben den Riegellöchern an der Tür bietet die Felsenkammer eine Fensternische mit einer Sitzbank sowie zwei Gucklöchern neben dem Eingang. In einer noch sichtbaren Vertiefung im Boden stand einst die Seilwinde zur Oberburg.
Die Oberburg war mit der Unterburg durch eine Treppe verbunden. Von ihrem einst mächtigen Bergfried ist nur noch ein Felsenschacht übrig.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 30 f.