Das einst barocke Jagdhaus, mit dem klangvollen Namen "Murr-mir-nicht-viel" wurde Anfang des 18. Jh. von Graf Johann Friedrich von Leiningen im Grenzgebiet der Kurpfalz und der Grafschaft Leiningen erbaut. Das zur damaligen Zeit auch als "Friedrichburg" oder "Friedrichstürmchen" bezeichnete Haus wurde anstelle einer zerstörten Klause errichtet, die bereits 1534 urkundlich erwähnt wurde.
Wie auch das Jaghaus "Schau-dich-nicht-um", das im 18. Jh. von den Freiherren von Hallberg aus Fußgönnheim auf kurpfälzischem Gebiet erbaut wurde, waren sie Ausdruck adliger Standeswürde und gehörten wie die Jagd zum gesellschaftlichen Leben der Noblesse dazu. Bereits im späten 18. Jh. bzw. frühen 19. Jh. waren beide Häuser verfallen.
Von "Murr-mir-nicht-viel", das auch den Namen "Murmel-nicht-viel" trug, wurden 1988/89 Mauerreste freigelegt, die sich ca. 600 m östlich des ehemaligen Jagdschlösschens "Kehr-dich-an-nichts" in 490 m Höhe befinden. Reste zweier Fensterachsen an jeder Seite, eines Treppenturms an der Ostseite sowie die Sockelsteine, die einst die Holzgalerie trugen, von der aus gejagt wurde, lassen die einstige Schönheit des Hauses erahnen.
"Schau-dich-nicht-um" liegt etwa eine Wegstunde südlich des Jagdschlösschens "Kehr-dich-an-nichts". Von ihm sind nur noch Geländespuren und abgearbeitete Sandsteinfelsen übrig. Sie bieten sich aber als hervorragendes Ziel einer kleinen Wanderung an.
Das Jagdschlösschen "Kehr-dich-an-nichts" wurde ebenfalls von den Grafen von Leiningen errichtet, aber 1832/33 nochmals neu erbaut. Heute befindet sich darin der Sitz der staatlichen Forstverwaltung.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 116 f.