Der Ausläufer des Fröhnerberges war ein knappes Jahrtausend besiedelt und befestigt gewesen. Auch wenn es dem heutigen Besucher aufgrund der vorgefundenen einsamen Lage schwer fällt zu glauben, so war diese Siedlungsstelle früher ein wichtiger und vor allem strategischer Punkt hinsichtlich der sich einst in der Nähe befindenden Römerstraße Worms-Metz.
Die jüngsten Spuren, die man an dieser Stelle vorgefunden hat, stammen aus der La-Tène-Zeit im 5. Jh. v. Chr.. Eine Holz-Erde-Mauer aus dieser Zeit, über die eine spätrömische Mauer gebaut wurde, kann an der nördlichen Schmalseite der Befestigung besichtigt werden.
Bereits 1883 wurden unter Christian Mehlis und 1927/28 unter Friedrich Sprater Ausgrabungen vorgenommen, die die einzelnen Bebauungsphasen der alten Siedlungsstelle in etwa nachweisen können. So geht man davon aus, dass eine keltische Burg vom 2. bis 1. Jh. v. Chr. hier gestanden haben muss. Der als östliches Tor genutzte Felsdurchgang sowie das westliche Tor aus Quadersteinen zeugen als Spuren der keltischen Burg. Letzteres wurde wahrscheinlich während der Römerzeit verbreitert.
Während des 1. Jh. bis zum Ende des 3. Jh. n. Chr. diente dieser Ort als Begräbnisstätte, bevor wieder eine Befestigung errichtet wurde. Diese wurde in der ersten Hälfte des 4. Jh. n. Chr. weiter ausgebaut und vor allem besiedelt. Ab 352 muss der Ort wieder verlassen worden sein. Spuren dieser letzten Besiedelung finden sich in einer Wehrmauer wieder, die aus steinernen römischen Grabdenkmälern erbaut wurde.
Auffällig ist ein Grabstein, der ein römisches Försterehepaar in gallischer Kleidung darstellt. Es muss sich bei dem Mann um einen römisch-kaiserlichen Beamten gehandelt haben, der eine holzproduzierende Domäne geleitet haben muss. Der Besucher findet aber nur eine Kopie des Grabsteins vor. Das Original kann im Historischen Museum der Pfalz in Speyer bewundert werden.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 84 f.