Etwa um 1210 gegründet und 1257 erstmals erwähnt diente die kleine staufische Burganlage wie Schloss Landskron in Oppenheim zum Schutz des Reichsgutes um Oppenheim und Nierstein. Die Schwabsburg hatte zudem die Aufgabe, auch die Reichsgüter im Ingelheimer Grund ausreichend zu sichern.
Als 1375 der gesamte Reichsgutbesitz um Oppenheim aufgrund von Geldmangel an den Kurfürsten Ruprecht I. von der Pfalz verpfändet wurde, verlor die Burg zunehmend ihre Aufgaben.
Wie viele andere Burgen auch, wurde sie 1620 während des Krieges gegen den „Winterkönig“ Friedrich V. von der Pfalz vom spanischen General Spinola zerstört. Anschließend dem Verfall preisgegeben, verkaufte man 1799 die Ruine auf Abbruch. Ein Merian-Stich von 1645 zeigt die zerstörte Burg mit einem quadratischen Bergfried, der sich zusammen mit dem südlich gelegenen Wohngebäude innerhalb einer quadratischen Ringmauer befindet. Ähnlich der Burgruine Iben nahm sich das Großherzogtum Hessen-Darmstadt der Schwabsburg an und übergab sie 1949 der rheinland-pfälzischen Schlösserverwaltung.
1963/64 versah man den Bergfried mit einer Wendeltreppe und einem ebenerdigen Eingang. Vom obersten Geschoss des Bergfriedes, das von einem Tonnengewölbe überzogen wird, führt eine Treppe im Schutz der Mauerdicke zum Wehrgang auf dem mittlerweile flachen Dach des Bergfrieds. Von dort oben hat man einen traumhaften Ausblick über die Rheinebene.
Ein Zeltdach sowie ein Zinnenkranz gelten als wahrscheinliche Ausstattung des mächtigen Wehrturms. Seine Mauerdicke wurde auch für den Abortschacht der noch vorhandenen Abortanlage genutzt.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 154 f.