Die Ursprünge der 1253 erstmals urkundlich belegten Burg Nanstein liegen im Dunklen, sicher belegt ist, dass es sich bei der Nanstein im 13. Jahrhundert um eine Reichsburg handelte.
Im 14. Jahrhundert fiel die Burg vor allem durch ihre häufigen Besitzerwechsel auf, bis sie 1482 anteilmäßig in den Besitz der Herren von Sickingen kam. Der bekannteste Vertreter dieses Geschlechts war Franz von Sickingen (1481 – 1523) der seit 1518 alle Anteile der Burg in seinen Besitz brachte. Er begann direkt mit umfangreichen Um- und Neubauten, die die Burg feuerwaffentauglich machen sollten Das große Rondell, das zu den stärksten Geschütztürmen seiner Zeit zählte, ist dabei besonders hervorzuheben. Der für seine Fehden bekannte Franz von Sickingen wählte die Nanstein als Rückzugsort, als er 1523 einem großen fürstlichen Heer gegenüberstand und hier während der Belagerung den Tod fand.
Nach zwanzig Jahren, unter kurpfälzischer Verwaltung erhielten seine Erben die Burg als Lehen zurück und begannen sie schlossartig wiederaufzubauen. In den Jahren 1590 bis 1595 wurden die letzten Verstärkungen des mittlerweile ansehnlichen Renaissanceschlosses vollzogen. Im 30 jährigen Krieg wurde die Burg von lothringischen Truppen besetzt, die erst im Laufe des Wildfangstreits vertrieben wurden. Von den siegreichen Truppen der Kurpfalz wurde die Burganlage 1668 geschleift und 1689 von Franzosen endgültig zerstört. Die Sickinger blieben aber bis zur Französischen Revolution Eigentümer der Burg Nanstein.
Bereits in den 50er und 60er Jahren des 19. Jh. wurde mit Freilegungsarbeiten begonnen. Seit 1963 ist die Ruine Nanstein in der Obhut der Schlösserverwaltung die sich um den Erhalt dieses eindrucksvollen Bauwerks kümmert. Im Rahmen des Sickingen-Jahres 2015 wurde die sogenannte Sterbekammer Franz von Sickingens mit Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ausgebaut. Burg und Schloss Nanstein und ihr bekanntester Bewohner Franz von Sickingen stehen nun im Mittelpunkt. Ein Audioguide für Kinder und Erwachsene in den Sprachen deutsch, englisch, französisch und niederländisch führt durch die spannende Anlage und mit ihren packenden Geschichten.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 118 f.
Thon, Reither, Pohlit. „Wie Schwalben Nester an den Felsen geklebt …“ Burgen in der Nordpfalz. Regensburg 2005. S.107-111.
Alexander Thon. Die Zeit der letzten Ritter. Franz von Sickingen und die Reformation im Südwesten - Reisebuch zu den historischen Stätten. Regensburg 2015.
Weiterführende Literatur
Alexander Thon. Die Zeit der letzten Ritter. Franz von Sickingen und die Reformation im Südwesten - Reisebuch zu den historischen Stätten. Regensburg 2015.
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