Die ursprüngliche Burganlage wurde auf Anlass des Trierer Erzbischofs Arnold von Isenburg in den Jahren 1242 bis 1259 auf kurtrierischem Gebiet erbaut. Da sie die Territorialgrenze sichern sollte, erklärt dieser Umstand auch die Existenz der Burg Lahnstein. Spätestens vom 14. Jh. an bis 1412 wurde auf der damaligen Burg Rheinzoll erhoben.
Von 1388 bis 1418 entstanden unter Erzbischof Werner die Palasbauten der Schlossanlage. Zusammen mit dem älteren Bergfried bilden sie heute noch das Kernwerk von Stolzenfels. Bewohnt wurde die Burg gelegentlich vom Erzbischof, ansonsten weilte der Amtmann des Amtes Stolzenfels dort.
1688 wurde die Anlage nach erfolgloser Belagerung der Stadt Koblenz von den Franzosen niedergebrannt, so dass sie fortan als Steinbruch freigegeben war.
Nachdem Stolzenfels 1802 in den Besitz der Stadt Koblenz überging, schenkte die Stadt sie 1823 dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. Dieser ließ die Anlage, gemäß seinen Worten „auf alten Grundmauern ein den Bedürfnissen der jetzigen Zeitverhältnisse entsprechendes vollständiges Ganzes wiederherzustellen“ nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel 1836 wiederaufbauen. Dabei sollten die alten Gemäuer in den Neubau integriert werden. Die mittelalterliche asymmetrische Anlage wurde von Schinkel zu einer axial geordneten Anlage umgewandelt. Doch zunächst baute man den gotischen Wohnturm aus und das Torgebäude auf.
In einem anschließenden Schritt wandelte man die Keller des Palasbaus zu einem sich öffnenden Gartensaal um, so dass diese mit dem fantastisch angelegten Pergolagarten heute ein stimmiges Bild ergeben.
Nach Schinkels Tod wurden die Pläne dahingehend geändert, dass dem wieder aufgebauten Osttrakt ein Westtrakt gegenüber gestellt wurde. Bis auf die Kapelle war Schloss Stolzenfels 1842 fertig gestellt, so dass der Preußenkönig am 14. September desselben Jahres pompös einziehen konnte. Das bis 1861 bewohnte Schloss kann heute als eines der wenigen Denkmäler der Wohnkultur des 19. Jh. gesehen werden.
Quellen
Bornheim gen. Schilling, Werner. Schloss Stolzenfels. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 4)
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 170-176
Weiterführende Literatur
Doris Fischer. Schloss Stolzenfels. Hrsg. von Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Edition Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Regensburg 2014 (Führungsheft 4)