Loretta von Sponheim nutzte die Burg als Witwensitz, nachdem sie lange Zeit die Regierungsgeschäfte ihres verstorbenen Mannes selbst geführt hatte. Dabei geriet sie in einen heftigen Streit mit dem Erzbischof und Kurfürst von Trier, Balduin von Luxemburg. Dieser hatte auf sponheimischen Gebiet den Bau einer Burg begonnen, ohne die Verteidigungsmaßnahmen der Gräfin zu beachten. Sie ließ den Kurfürsten nämlich während einer Moselfahrt gefangen nehmen und beraubte ihn auf der Starkenburg in Traben-Trabach so lange seiner Freiheit, bis er auf alle Forderungen gegenüber den Sponheimern verzichtete. Wie lange Loretta von Sponheim auf der Frauenburg lebte ist unklar. Fest steht, dass ein sponheimischer Amtmann das Gemäuer eine zeitlang hütete bis es 1673 durch lothringische Truppen während der Wildfangfehde zerstört wurde.
Die in den Jahren 1972 bis 1974 und 1985 bis 1988 restaurierte Burganlage präsentiert sich heute mit einer intakten Umfassungsmauer, die an jeder Ecke von einem Rundturm flankiert wird. In der Mitte der Nordseite befindet sich der fünfte Rundturm. Zwei dieser Türme, die früher nur über die Ringmauer bestiegen werden konnten, haben in etwa noch ihre ursprüngliche Höhe. An der Südseite wurde die Burg sowohl durch einen Halsgraben vor Angreifern geschützt als auch durch eine schildmauerartige Schmalseite. Der sich seitlich befindende originale Burgeingang sowie der ehemalige Wohnpalas wurden zusätzlich durch die Türme geschützt. Da der Burghof durch die Hofbebauung sehr eng war, müssen die Wirtschaftsgebäude und die Kapelle außerhalb des Berings gestanden haben. Von der Hofbebauung an sich ist heute nur noch ein verschütteter Keller übrig.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 66 f.