Die zum Typus Gipfelburg gehörende Burg Lindelbrunn wurde wahrscheinlich im 12. Jh. errichtet und trug zu dieser Zeit die Namen Lindelbol und Lindelborn. 1286 übergab König Rudolf von Habsburg die Burg an seine treuen Grafen von Leiningen. Es ist jedoch nichts über die Dauer ihrer Bewohnung bekannt. Fest steht, dass die Burg 1525 vom gleichen Schicksal wie viele pfälzische Burgen heimgesucht wurde, in dem man sie während der Bauernkriege zerstörte.
Die Burg war dreiecksförmig angeordnet und bestand aus einem Wohnpalas aus der Mitte des 13. Jh., dessen restliche Außenmauer sich an der südwestlichen Längsseite befindet. Drei Doppelfenster mit Sitznischen und die 1980 teilrekonstruierten Kaminspuren geben einen Hauch des einstigen staufischen Hoflebens wieder. Nördlich schließen sich Fluchten nicht mehr vorhandener Räume an den Palas.
Lediglich ein gut erhaltener Aborterker stellt den früheren Wohncharakter teilweise her. Die Buckelquaderverkleidung der Reste des Bergfrieds lassen auf staufische Baukunst schließen. Er stand auf dem höchsten Punkt des Berges und hatte früher das Haupttor zu schützen. Der übrige Burgweg talaufwärts wurde von mindestens zwei weiteren Toren gesichert. Die Überreste der quadratischen Kapelle stammen entweder aus dem zweiten Viertel des 13. Jh. oder aus vorheriger Zeit.
Quelle
Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 106 f.