Speyer. Im Rahmen einer gemeinsam mit der Stadtverwaltung Speyer und dem Polizeipräsidium Rheinpfalz veranstalteten Pressekonferenz hat das Bistum Speyer den Ablauf des Requiems für Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl im Dom zu Speyer am Samstag, den 1. Juli, vorgestellt.
Der Beginn des Requiems ist für 18 Uhr geplant. Geleitet wird der Gottesdienst vom amtierenden Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Ihm stehen als Konzelebranten zur Seite: der Apostolische Nuntius in Deutschland Erzbischof Nikola Eterović, Friedrich Kardinal Wetter (Bischof von Speyer von 1968 bis 1982), Bischof em. Dr. Anton Schlembach (Bischof von Speyer von 1983 bis 2007) und der Speyerer Weihbischof Otto Georgens. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, wird beim Requiem voraussichtlich konzelebrieren.
Als Requiem wird in der katholischen Kirche eine Eucharistiefeier für einen Verstorbenen bezeichnet. Der Ablauf gleicht dem eines normalen Gottesdienstes, wobei die Gebete, Texte und Lieder dem Anlass entsprechend ausgewählt sind. Die Predigt hält Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Auf den Wortgottesdienst folgt die Eucharistiefeier mit der Wandlung und der Kommunionspendung. Nach einem Verabschiedungsgebet wird der Sarg von Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl durch das Mittelschiff des Domes, begleitet vom Läuten der Totenglocke, auf den Domvorplatz getragen. Dort schließt sich das große militärische Ehrengeleit der Bundeswehr an.
Das Requiem hat eine voraussichtliche Dauer von einer Stunde und 45 Minuten. Zur musikalischen Gestaltung tragen der Domchor Speyer, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Domorganist Markus Eichenlaub bei. Die Leitung haben Domkapellmeister Markus Melchiori und Domkantor Joachim Weller. Die für den Gottesdienst ausgewählten Musikstücke stammen von Komponisten aus Frankreich, England, Russland, Österreich und Deutschland. „Sie stehen symbolhaft für den europäischen Gedanken, dem sich Helmut Kohl zeitlebens verpflichtet sah und der im historischen Kontext der Speyerer Kathedrale gegenwärtig ist“, erläutert Domkapellmeister Melchiori die Stückauswahl.
Interessierte können den Gottesdienst im südlichen Domgarten mitfeiern
Die rund 1.500 Sitzplätze im Speyerer Dom sind aus Sicherheitsgründen für geladene Gäste reserviert. Die Einladung ist über die Protokollabteilung des Bundesinnenministeriums erfolgt. Interessierte haben die Möglichkeit, den Gottesdienst im südlichen Domgarten mitzufeiern. Durch Priester und Diakone wird auch für die Mitfeiernden im südlichen Domgarten die Kommunion gespendet. Das Requiem wird per Großbildleinwand in den südlichen Domgarten übertragen. Die Mitfeiernden im Dom und im südlichen Domgarten bilden – im liturgischen Verständnis – eine gemeinsame Gottesdienstgemeinde.
Das Platzangebot im südlichen Domgarten umfasst rund 3.500 Stehplätze. Das Mitbringen von Klappstühlen oder anderen Sitzgelegenheiten ist aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. „Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, auch keine Rucksäcke oder Glasflaschen mitzuführen“, erklärt Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, bei dem die Fäden der Organisation zusammenlaufen. Eine Anmeldung für die Teilnahme am Requiem im südlichen Domgarten ist nicht erforderlich. Der südliche Domgarten wird ab 13 Uhr zugänglich sein. Der Zugang erfolgt über die Fußwege, die vom Messeplatz zum südlichen Domgarten führen. Sobald die maximale Teilnehmerzahl erreicht ist, werden die Zugänge aus Sicherheitsgründen nicht mehr passierbar sein.
Da zahlreiche internationale Gäste den Gottesdienst mitfeiern, wird im Dom eine englische Simultanübersetzung angeboten. Auch das Liedblatt ist zweisprachig. Das Requiem wird vom SWR-Fernsehen übertragen. Zahlreiche Sender und Agenturen sind mit eigenen Kamera- und Reporterteams live vor Ort. Um den Dom wurde eine Sicherheitszone eingerichtet. Es gelten höchste Sicherheitsbestimmungen. Das Dombesucherzentrum auf der Südseite des Domes wird den Besuchern am Samstag als Infopoint für Fragen zur Verfügung stehen.
Beisetzung auf dem alten Speyerer Friedhof
Nach dem großen militärischen Ehrengeleit der Bundeswehr wird der Sarg zum alten Speyerer Friedhof gebracht. Die Beisetzung findet im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Eine Teilnahme der Öffentlichkeit und der Medien ist nicht vorgesehen. Die liturgische Leitung der Beisetzung liegt bei Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Von kirchlicher Seite nehmen an der Beisetzung zusätzlich zu Bischof Wiesemann ausschließlich der Domvikar als Zeremoniar und voraussichtlich zwei oder vier Ministranten teil.
Zwei Stellen zum Ablegen von Blumen und Kränzen
Zum Ablegen von Blumen und Kränzen sind zwei Stellen vorgesehen. Es handelt sich um den Brunnen im unteren Domgarten, der auf dem Weg vom Messeplatz zum südlichen Domgarten liegt, sowie den zur Bahnhofstraße gelegenen Haupteingang des Adenauerparks.
Weitere Informationen zu den Trauerfeierlichkeiten für Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl
Handout für Medien bei der Pressekonferenz am 28. Juni 13 Uhr