Speyer. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat am Samstag im Kaiser- und Mariendom zu Speyer fünf junge Männer aus dem Bistum zu Priestern geweiht. Begleitet von zahlreichen Gläubigen und Vertretern aus allen Seelsorgebereichen der Diözese sagten Moritz Fuchs (Kaiserslautern), Peter Heinke (Blieskastel), Thomas Ott (Waldmohr), Dominik Schindler (Homburg) und Matthias Schmitt (Schifferstadt) Ja zu ihrem Dienst für die Menschen in ihren zukünftigen Gemeinden.
Das Feuer des Glaubens brenne in diesen Männern, so der Bischof. Es mache ihn stolz und dankbar, denn die Dynamik, mit der sie das Evangelium lebten, sei ein fester Grund, auf dem aufgebaut werden könne. Seine Predigt orientierte sich an dem gemeinsamen Leitwort der Weihekandidaten aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther: "Denn einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist."
Wiesemann stellte den Heiligen Paulus als großen Aufbauer seiner Gemeinden vor. "Er spricht von sich Veränderndem, sich Entwickelndem und davon, sich auf neue Herausforderungen einzulassen", betonte der Bischof. Erwartet werde das auch heute noch von Priestern. Nicht nur verwalten, sondern bauen, erschaffen, fortentwickeln sollten diese. "Wer sich hingibt", hob Wiesemann hervor, "wird ganz neu leben."
Eben diese Hingebung drückten die Weihekandidaten aus. Mit fester Stimme sicherten sie zu, künftig zuverlässige Mitarbeiter des Bischofs sein zu wollen. Die jahrelange Vorbereitung auf die Priesterweihe verdichtete sich schon zu Beginn des Gottesdienstes in einem deutlich hörbaren "Hier bin ich" der Kandidaten im voll besetzten Dom. Das Gotteshaus war aus Anlass des Jubeltages mit feierlichen Fanfarenklängen, innigen Chorälen und klangvollem Orgelspiel gefüllt.
Bevor in der Eucharistiefeier das Sanctus und Agnus Dei aus der Missa "Cum Jubilo" von Maurice Duruflé erklang, durften die Gläubigen den Riten folgen, die wie die Handauflegung des Bischofs und der anwesenden Priester zur Weihe gehören: Das Anlegen der priesterlichen Gewänder - Stola und Messgewand – durch die Pfarrer der jeweiligen Heimatpfarrei; die Salbung der Hände machte die besondere Beziehung zu Christus deutlich, der nach der Heiligen Schrift der "Gesalbte des Vaters" ist. Mit der Übergabe von Brot und Wein wurde der unersetzbare Auftrag eines Priesters symbolisiert: die Feier der Eucharistie. Die Umarmung der Neugeweihten durch den Bischof stand als Zeichen der Verbundenheit und dem Wunsch für den Frieden Christi am Ende der feierlichen rituellen Abfolge.
"Das ist ein Tag der Freude und des Dankes für unser Bistum", stellte Wiesemann heraus. Nicht alleine, dass sich junge Männer dem Dienst Gottes mit brennendem Herzen verschrieben, sondern dass sie dabei in eine neue, notwendig gewordene Mobilität des Geistes finden wollten, bezeichnete der Bischof als bewundernswert. "Gott selbst vollende nun das gute Werk, das er an dir begonnen hat", gab er den neugeweihten Priestern mit auf den Weg, nachdem diese ihre neue Aufgabe mit einem deutlichen Ja angenommen hatten.
Im Anschluss an den Weihegottesdienst blieb Raum zum persönlichen Austausch mit den Neu-Priestern auf dem Gelände des Priesterseminars. Alle fünf feierten am Sonntagmorgen ihre Primiz in ihren Heimatgemeinden. Den ersten Segen hatten sie bereits im Dom spenden dürfen.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in Händen von Domorganist Markus Eichenlaub, den Dombläsern sowie den Männerstimmen des Domchores unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori und Domkantor Joachim Weller.
Text: Susanne Kühner / Foto: Klaus Landry