Durch die Profanierung der Gemeindekirche Christ König im Herbst 2007 wurde der katholischen Gemeinde der kirchliche Raum zur Gottesdienst-Gestaltung entzogen. Allerdings führte die seit 40 Jahren gelebte Ökumene im Wohngebiet Lämmchesberg (Kaiserslautern) dazu, dass in einem sehr kurzfristig gefassten Presbyteriums-Beschluss durch die Pauluskirchengemeinde die Möglichkeit zur künftig gemeinsamen Nutzung des protestantischen Gotteshauses eröffnet wurde.
Durchführung
Seit 2008 finden in der nun gemeinsam genutzten Kirche neben den jeweils eigenen konfessionellen Gottesdiensten regelmäßig auch ökumenische und solche "in ökumenischer Gastfreundschaft" statt.
Die Ausstattung des Gotteshauses wurde an die neue Nutzung angepasst: z.B. ein beweglicher Altar für kath. Gottesdienste; Schriftenstand und Informationstafeln beider Gemeinden im Eingangsbereich. Ausgewählte Tafeln eines Kreuzweges finden sich inzwischen ebenso in der Kirche wie ein Opferkerzenständer. Ein besonderes Zeichen des Aufeinander-Zugehens im Sinne einer lebendigen Ökumene war das Aufhängen des ehemaligen katholischen Altarkreuzes im Kirchenraum.
Erfahrungen
Beide Konfessionen identifizieren sich zunehmend mit der gemeinsam genutzten Kirche, auch die Kommunikation vertiefte sich (nicht zuletzt durch das gemeinsame "Kirchenkaffee" zu verschiedenen Anlässen). Gottesdienste "in Gastfreundschaft" fordern und fördern eine Offenheit gegenüber der jeweils anderen Konfession. Auch die Lasten, z.B. Unterhaltungskosten sowie ein großer jährlicher "Kirchenputz", werden geschwisterlich geteilt. Aus einer Notsituation heraus begegneten sich somit die Konfessionen nochmals neu und letztlich enger als bisher, so dass 2012 auch eine förmliche Gemeindepartnerschaft besiegelt wurde.
Kontakt
Protestantische Pauluskirchengemeinde Kaiserslautern, Hahnenbalz 31, 67663 Kaiserslautern, eMail: pfarramt.kl.pauluskirche@evkirchepfalz.de
Gemeinde Christ König, Pfarrei Maria Schutz, Bismarckstr. 63, 67655 Kaiserslautern, eMail: pfarramt.kl.maria-schutz@bistum-speyer.de
Der Gottesdienstraum für die Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum-Gemeinde (LU Friesenheim) wurde zu klein (ca. 70 Sitzplätze). Die katholische Kapelle schräg gegenüber ist ein Anbau zu einem Pflegeheim und bietet max. 220 Sitzplätze. Sonntäglich werden hier um 9 h katholische Heilige Messen gefeiert.
Diese Kapelle wird nun zusammen von katholischer und evangelischer Seite genutzt, was ökumenische Spuren in sämtlichen Bereichen des Gemeindelebens hinterlässt.
Die DBZ-Gemeinde feiert alle ihre Gottesdienste in der katholischen Maximilian-Kolbe-Kapelle und verhandelte darüber 2 ½ Jahre mit dem Pfarrgemeinderat St. Gallus. Für ca. 20.000 Euro wurde die Kapelle umgebaut (Verstärkeranlage, Mischpult, Lichtanlage). Diskutiert wurde z.B. wie weit die großen Lautsprecher vom Kreuzweg entfernt sein dürfen, wo die Lutherbibel liegt, wann die Taufkerze kirchenjahreszeitlich entzündet wird etc. Für alle diese Fragen wurden pragmatische Lösungen gefunden. Die DBZ-Gemeinde darf sämtliche Räume nutzen und Material im Keller lagern. Da alle Kosten geteilt werden, hat auch die katholische Seite einen Nutzen. Es ergeben sich Synergieeffekte vielfältiger Art und ökumenische Begegnungen in allen Bereichen der Gemeindearbeit, die nicht hergestellt werden müssen, sondern sich ergeben, weil man sich häufig begegnet.
Die Kindertagesstätte, die Konfirmanden und der Besuchsdienstkreis des DBZ sind präsent im Pflegeheim, besuchen es regelmäßig, singen, lesen vor, hören zu. Katholische Christen (nicht nur, aber auch aus dem Altenheim) nehmen seither Angebote der Prot. Kirchengemeinde wahr. Bei bis spät am Tag gehenden, teils lauten Proben der DBZ-Gemeinde (Theater, Band) wurde das vom Pflegeheim bisher nicht kritisiert. Im Gegenteil kommen Besucher des Pflegeheims zu den Proben. Der Chor des DBZ singt im katholischen Gottesdienst. Die Prot. Gemeinde des DBZs wurde wiederum durch die kath. Kapelle liturgisch bereichert. (Taufkerze in der Osternacht, etc.)
Prot. Gemeinde des Dietrich-Bonhoeffer-Zentrums (DBZ)
Bexbacher Str. 11
67063 Ludwigshafen-Friesenheim
Tel: 0621 69 23 80
Mail: pfarramt.friesenheim.2@evkirchepfalz.de
Auf Initiative des ehemaligen Geschäftsführers der Landesgartenschau in Kaiserslautern, Thomas Zinßmeister, entstand 2004 auf dem Gelände der Gartenschau unter Mithilfe von 70 ehrenamtlichen Helfern die „Weidenkirche“ als lebendig grünende ökumenische Andachts- und Gottesdienststätte: In Kaiserslautern der erste ökumenische liturgische Raum.
Jedes Jahr während der Gartenschausaison - von Ostern bis Ende Oktober - wird die Kirche aus Weidengeflecht von der evangelischen und katholischen Kirche und von evangelischen Freikirchen jeden Sonntag zu Gottesdiensten aber auch zu Trauungen und Taufen oder zu kulturellen Veranstaltungen genutzt. Sie lockt Tausende von Besuchern auf den Kaiserberg. Die Belegung der Kirche wird von den beiden Kirchen in Abstimmung mit der Gartenschau organisiert.
Die Weidenkirche ist in Kaiserslautern zu einem weithin bekannten Symbol für eine offene und ökumenische Kirche geworden, das auf große Teile der Gesellschaft ausstrahlt. Die Weidenkirche ist mit ihrer Offenheit ein Zeichen, das in die Zukunft weist, und ein Beispiel dafür, dass Gemeinsamkeit stark macht. Der "Weidendom", wie ihn viele Kaiserslauterer nennen, ist bei aktiven Christen genauso beliebt wie bei kirchlich Distanzierten.
Prot. Dekanat Kaiserslautern
Stiftsstr. 2
67655 Kaiserslautern
Tel: 0631 3625080
Mail: dekanat.kaiserslautern@evkirchepfalz.de
Kath. Gesamtkirchengemeinde
Engelsgasse 1
67657 Kaiserslautern
Tel: 0631 36380
Die Mutterkirche der Protestantischen Kirchengemeinde in der Hauptstraße 64 in Ensheim muss in diesem Jahr aufwendig saniert werden.
Für das Äußere des Gebäudes, seine Umfassungsmauer und insbesondere für den Glockenturm besteht inzwischen erheblicher Sanierungsbedarf. Das Geläut musste Ende 2013 wegen erheblichen Gefährdungspotentials stillgelegt werden.
Durchführung
Das 1. Sommerfest in Degott`s Hof (einem alten Bauernhof mitten in unserem Dorf) war für uns Anlass, zusammen mit den Frauen der protestantischen Kirchengemeinde Ensheim mitzumachen und den Reinerlös zugunsten der Renovierung der evangelischen Kirche zu spenden. Der Aufruf „Rettet die evangelische Kirche“ wird sicher im Jahr 2015 ein fester Bestandteil in unserem Jahresplan sein.
Erfahrungen
Es war eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit. Beim Verkauf von Kaffee, selbstgebackenem Kuchen sowie Eisspezialitäten lernten wir uns besser kennen und werden uns bei weiteren Aktionen gegenseitig unterstützen. Ebenso ergab sich dadurch, dass die Frauengruppe „Mittendrin“ der evangelischen Gemeinde die Frauen unserer Kolpingfamilie zu ihren monatlichen Treffs eingeladen hat.
Kontakt
Protestantische Kirchengemeinde Ensheim
Kapellenstraße 32
66399 Mandelbachtal
pfarramt.ensheim@evkirchepfalz.de
www.ensheim.evpfalz.de