Audit Familiengerechte Hochschule an der Fachhochschule Koblenz (Audit FGH)



Vorgeschichte

Bereits im vergangenen Jahr hat die Hochschulleitung aufgrund einer Pr�sentation anl�sslich der Personalversammlung beschlossen, sich einem Prozess der Auditierung als �Familiengerechte Hochschule� zu unterziehen.

Der zust�ndige Senatsausschuss f�r Frauenfragen hat in einem Konzeptpapier zu seinen Zielen und Aufgaben, das inzwischen auch vom Senat verabschiedet wurde, festgeschrieben, dass eine Zertifizierung bis zum September 2005 erfolgen soll. Dazu hat es bereits eine vertragliche Vereinbarung sowie eine Auftaktsitzung mit einem kleinen Projektgremium am 09.12.2004 gegeben. In diesem Vorbereitungsgespr�ch wurde das Procedere bis zur Auditierung festgelegt.

Definition und Zielsetzung

Definition

Im Vorbereitungsgespr�ch hat sich die Gruppe auf folgende Definition von Familie geeinigt:
�Zum privaten und famili�ren Umfeld von Besch�ftigten z�hlen alle (Lebens-) Gemeinschaften, in denen eine langfristige soziale Verantwortung f�r andere wahrgenommen wird. In erster Linie Eltern und Alleinerziehende sowie Berufst�tige mit pflegebed�rftigen und �lteren Angeh�rigen. In einem weiteren Verst�ndnis geh�ren berufst�tige Paare ohne Kinder ebenfalls dazu, denn auch sie m�ssen ihre privaten und beruflichen Verpflichtungen abstimmen.�
(Quelle: Beruf und Familie gGmbH)

Die in dieser Definition genannte Personengruppe stellt die Zielgruppe f�r den Auditierungsprozess der FH Koblenz dar.

Zielsetzung

Zielsetzung des Audits ist es, den Prozess in Richtung einer Familiengerechten Hochschule zu initiieren und zu begleiten, eine tragf�hige Balance zwischen Hochschulinteressen und den famili�ren Interessen der Besch�ftigten und Studierenden zu erreichen sowie diese langfristig in der Hochschule zu verankern.

Nutzen

Der Nutzen des Audit FGH liegt in seiner Funktion als Managementinstrument zur familiengerechten Gestaltung der Arbeits- und Studienbedingungen an Hochschulen. Es soll der kontinuierlichen Verbesserung einer familienbewussten Personalpolitik und familiengerechter Studienbedingungen dienen.

Im einzelnen k�nnen sich folgende Vorteile ergeben

  • H�here Motivation der Besch�ftigten und Studierenden,
  • Verbesserung der Image-Arbeit der FH nach au�en,
  • Feststellung von St�rken und Schw�chen der Hochschule im Bereich familiengerechter Angebote,
  • Gewinnung besonders qualifizierter Besch�ftigter aus Forschung und Lehre,
  • Herstellung von Chancengleichheit zwischen Besch�ftigten/Studierenden mit pflegebed�rftigen Angeh�rigen bzw. zu betreuenden Kindern und den �brigen Hochschulangeh�rigen,
  • Verringerung der Studiendauer und der � abbruchquote.

Auditierungsprozess

  1. Vorbereitungsgespr�ch am 09.12.04

    • Zusammenstellung einer repr�sentativen Projektgruppe f�r einen bzw. zwei Workshops,
    • Benennung einer Projektleitung/Projektassistenz,
    • Festlegung der Rahmenbedingungen f�r die Auditierung und der zu �berpr�fenden Handlungsfelder.

  2. Auditierungsworkshops

    • Ist-Analyse der an der Hochschule angebotenen Ma�nahmen zur Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie,
    • Festlegung der weiterf�hrenden Ziele und Ma�nahmen.

  3. Auswertung

    • Auswertung der Ergebnisse des/der Auditierungsworkshops durch die Auditorinnen,
    • Konkretisierung und Erg�nzung der Ziele und Ma�nahmen durch die Auditorinnen,
    • Schriftliche Best�tigung der vereinbarten Ziele und Ma�nahmen durch die Hochschulleitung (Verpflichtung zur Umsetzung innerhalb von 3 Jahren).

  4. Pr�fung

    • Pr�fung der Auditierungs-Unterlagen durch ein neutrales und unabh�ngiges Gremium (Audit-Rat),
    • Entscheidung �ber die Vergabe des Grundzertifikats durch den Audit-Rat.

  5. Verleihung des Grundzertifikats

    • Offizielle Verleihung des Grundzertifikats durch die Bundesfamilienministerin und den Bundeswirtschaftsminister.

  6. Re-Auditierung

    • J�hrliche Berichte der Hochschule �ber die Verwirklichung/Umsetzung der Ziele und Ma�nahmen,
    • Antrag auf Re-Auditierung nach drei Jahren,
    • Best�tigung des Zertifikats.

Rahmenbedingungen

Die Fachhochschule Koblenz befindet sich zur Zeit in einem Studienreformprozess. Die Umstellung der Studieng�nge auf Bachelor und Master-Studieng�nge ist in vollem Gange. Bis 2006 sollen alle Studieng�nge modularisiert sein. Gleichzeitig erfolgt eine Umstrukturierung der Hochschule durch Zusammenlegung von Fachbereichen. Von der Modularisierung verspricht man sich eine Zunahme der im Studium zu vermittelnden Schl�sselqualifikationen und eine gr��ere Flexibilit�t im Studium durch die Schaffung fachbereichs�bergreifend austauschbarer Module.

Das blended learning - also die Form von e-Learning, in welcher Pr�senzveranstaltungen mit internetbasiertem Lernen kombiniert werden - soll ausgebaut werden und den Studierenden flexibleres Lernen erm�glichen.

Der online-Studiengang �Bachelor of Arts: Soziale Arbeit�, der im Fachbereich Sozialwesen im Sommersemester 2003 eingef�hrt wurde und nach dem Prinzip des blended learning konstruiert ist, erf�llt bereits in hohem Ma�e die Anforderungen an ein familiengerechtes Studium. Er erm�glicht den Studieninteressierten des zweiten Bildungsweges eine flexible, selbst gesteuerte Gestaltung der Lernphasen und damit die Vereinbarkeit mit einschl�giger beruflicher T�tigkeit oder famili�ren Verpflichtungen.

Auf Hochschulebene arbeitet ein Perspektivenausschuss an der Entwicklung des Leitbildes der Fachhochschule Koblenz. Die Ergebnisse des Auditierungsprozesses (Familiengerechte Ziele und Ma�nahmen f�r die FH Koblenz, die in der Projektgruppe erarbeitet werden) sollen in diese Leitbild- und Perspektivendiskussion Eingang finden.

Handlungsfelder

6.1 Handlungsfelder

a) Arbeitszeit (Arbeitszeitbedingungen, Teilzeitmodelle etc.),
b) Arbeitsorganisation (z.B. Teamkultur),
c) Arbeitsort (M�glichkeiten zur Telearbeit o.�.),
d) Personalentwicklung (z.B. Wiedereinstieg ins Berufsleben nach Erziehungszeiten),
e) F�hrungskompetenz (Sozialkompetenz von F�hrungskr�ften),
f) Informations- und Kommunikationspolitik (Darstellung des Engagements im Bereich Familienfreundliche Hochschule nach innen und au�en)
g) Service f�r Familien (Betreuungsangebote f�r Kinder, flexibler Umgang mit Betreuung von Familienmitgliedern durch Hochschulangeh�rige),
h) Studium und weitere wissenschaftliche Qualifizierung (Familienfreundliche Gestaltung der Arbeits- und Studienbedingungen).

6.2 Zielgruppen zu den jeweiligen Handlungsfeldern

a)-d) Besch�ftigte
e)-g) Alle Hochschulmitglieder
h) Studierende

Zeitplan

1. Workshop:
Mittwoch, 09.02.2004, 09.00 � 17.00 h

2. Workshop:
Mittwoch, 09.03.2004, 10.00 � 15.00 h

Einreichen der Unterlagen durch die FH:
Mitte April 2005

Sitzung des Audit-Rates:
Juni 2005

�ffentliche Zertifikatsverleihung:
September 2005