Von: Pless
Christoph Metzelder spricht vor ausverkauftem Audimax am RheinAhrCampus
Vom kleinen Fußballfan, der seine Sportschuhe signieren lassen möchte, bis zum interessierten Sportmanagement-Studenten � an die 400 Gäste haben sich am vergangenen Dienstag im großen Hörsaal des RheinAhrCampus der Fachhochschule Koblenz versammelt, um den Fußballprofi Christoph Metzelder live zu erleben.
Nach der Autogrammstunde, die der Fußballnationalspieler mit namentlichen Widmungen und beeindruckender Geduld erfüllt, tut er, was hier sonst täglich Brot der Dozentinnen und Dozenten ist � er hält eine Präsentation. Und das gelingt ihm entgegen dem landläufigen Klischee vom wortkargen Kicker sehr gut. Das Thema �Social Responsibility im Profi-Fußball� erläutert er anhand von Text- und Bildmaterial. Er geht auf die Eigenschaften einer Stiftung im Allgemeinen ein und stellt Ziele, Hintergrund und Vorgehensweise seiner eigenen Stiftung �Zukunft Jugend� dar.
�Ich selbst hatte einen guten Start ins Leben, denn meine Eltern haben mich und meine drei Geschwister unterstützt und uns den Willen zum Erfolg vermittelt, aber auch christliche Werte. Nun möchte ich etwas von diesem Glück zurückgeben�, sagt der 28-jährige Sportler zu seiner Motivation. Anfangen möchte er damit vor der eigenen Tür, z.B. in Berlin und dem Ruhrgebiet. Zu den bisher geförderten Projekten gehören das deutsch-türkische Projekt �Deukische Generation�, der Don Bosco-Jugendclub in Essen und die Jugendförderung in seinem Heimatverein, dem TuS Haltern. Wie sein Stiftungs-Team die Jugendausbildung und Ausstattung des TuS Haltern verbesserte, beschreibt Metzelder in seinem Vortrag etwas ausführlicher, wobei die anwesenden Studierenden des Sportmanagements besonders ihre Ohren gespitzt haben dürften.
Der Alumniverein der Sportmanager, SpoRAC e.V. hat mit Marija Kurtes, Studentin im 5. Semester, für eine charmante Moderation der nachfolgenden Podiumsdiskussion gesorgt. Im Gespräch mit der Interviewerin verrät Christoph Metzelder auch persönliche Dinge, wie seinen Status als Single und übt Kritik an einigen derzeit üblichen Eigenheiten des Profifußballs � vor allem den exorbitanten Ablösesummen für Stars. Er spricht sich dafür aus, vermehrt auch jungen Talenten in Deutschland eine Chance zu geben. Sein eigenes Engagement für Borussia Dortmund im Jahr 2000 fand immerhin bereits vor seinem 21. Geburtstag statt.
Und was plant er für die Zukunft nach der eigenen Fußballkarriere? Metzelder möchte sein soziales Engagement fortführen und denkt darüber hinaus über ein BWL-(Fern)studium nach. Dabei macht er den Angehörigen des RheinAhrCampus deutliche Hoffnungen: �Ich denke, hier kann man sehr gut studieren. Der Campus ist klein und familiär, aber die Herangehensweise hier ist innovativ und es wird zielgerichtet ausgebildet.�