Dienstag 15.12.09
Von: Gras

Hochschule und Industrie arbeiten Hand in Hand


Rasselstein übergibt gebrauchtes Rasterelektronenmikroskop zur Ingenieurausbildung an die Fachhochschule Koblenz

KOBLENZ. Bis vor einem halben Jahr war das Gerät noch bei der Firma Rasselstein im Einsatz. Jetzt profitieren die Studierenden an der Fachhochschule Koblenz von der gebrauchten Mikrosonde. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde das Rasterelektronenmikroskop von Dr. Helmut Oberhoffer, Leiter des Teams Oberflächentechnik und Chemie bei Rasselstein, an den Fachbereich Ingenieurwesen übergeben. In der Fachrichtung Maschinenbau werden künftig Studierende u.a. im Rahmen der Werkstoffkunde an dem Gerät ausgebildet.

Seit 1988 tat das hochwertige Rasterelektronenmikroskop bei Rasselstein seinen Dienst. Mitte der 90er Jahre wurde es unter Federführung von Wilfried Heinz modernisiert und mit einer Bildverarbeitungssoftware ausgestattet. Eine erhöhte Wartungsanfälligkeit und die Tatsache, dass Ersatzteile bei älteren Geräten nicht mehr kurzfristig beschafft werden können, veranlassten das Unternehmen nach 20 Jahren, eine neue Mikrosonde anzuschaffen, denn für Analysen insbesondere im Bereich der Qualitätssicherung muss das Gerät rund um die Uhr verfügbar und funktionsfähig sein.

�Diesen Zeitdruck wie im produzierenden Gewerbe haben wir an der Fachhochschule Koblenz nicht�, betonte Prof. Dr.-Ing. Robert Pandorf, der vor seiner Berufung an die FH Koblenz selbst bei Rasselstein tätig war und den Kontakt hergestellt hat. �Wir können notfalls einmal zwei Wochen auf einen neuen Monitor warten bzw. einzelne Komponenten sogar selbst instand setzen.� Für den Professor, der Werkstoffkunde und Fertigungstechnik in der Fachrichtung Maschinenbau lehrt, bot die gebrauchte Mikrosonde eine gute Gelegenheit, das Werkstoffkundelabor der FH besser auszustatten. Im Vergleich zu den bereits vorhandenen Lichtmikroskopen, mit denen etwa 1.000-fache Vergrößerungen möglich sind, lassen sich mit dem Rasterelektronenmikroskop bis zu 100.000-fache Vergrößerungen realisieren. Da kann ein Staubpartikel schnell die Dimension eines Tennisballes annehmen�, so Frank Schumann, der bei Rasselstein die Elektronenmikroskopie betreibt. Neben der dreidimensionalen Darstellung von Objekten liegen weitere Vorteile in den zusätzlichen Analysefunktionen, mit denen sich die chemische Zusammensetzung von Stoffen ermitteln lässt.


�Die Neuanschaffung einer so hochwertigen Anlage wäre für die FH nicht möglich gewesen, zumal es an den Standorten Remagen und Höhr-Grenzhausen bereits Rasterelektronenmikroskope gibt�, so Pandorf. Allein für die Umzugskosten, die notwendige Klimatisierung und die Anschaffung eines Stickstoffbehälters musste die Fachhochschule Koblenz über 20.000 Euro aufbringen, die zum Teil aus Mitteln des Konjunkturpakets II bewilligt wurden. Dr. Helmut Oberhoffer, der den guten und direkten Draht zur Fachhochschule Koblenz schätzt, freut sich, dass die bisher bei Rasselstein genutzte Mikrosonde hier sinnvoll weiter eingesetzt werden kann.

Das Rasterelektronenmikroskop eröffnet den Studierenden der Fachhochschule Koblenz im Bereich der Werkstoffkunde vielfältige Analysemöglichkeiten.