Von: HIS Hochschulinformations-System GmbH
Die NEPS-Studie - ein Forschungs"film" über Bildung im Lebenslauf
Im Wintersemester startet die große NEPS-Studierendenuntersuchung - Ausgewählte Studienanfänger der FH Koblenz sind zur Mitwirkung aufgerufen
In den kommenden Wochen beginnt an den deutschen Hochschulen die Untersuchung �Hochschulstudium und �bergang in den Beruf� als Teil der NEPSStudie. NEPS steht f�r �National Educational Panel Study�, zu Deutsch: Nationales Bildungspanel. Die NEPS‐Studie wird von Prof. Dr. Hans‐Peter Blossfeld von der Otto‐Friedrich‐Universit�t Bamberg geleitet. �ber 150 Forscherinnen und Forscher arbeiten in dem Projekt zusammen. Bund und L�nder unterst�tzen die NEPS‐Studie.
Die bislang gr��te Bildungsstudie in Deutschland betrachtet Bildung erstmals �ber die gesamte Lebensspanne hinweg � vom Neugeborenenalter �ber Kindergarten und Schule, Berufsausbildung und Studium bis zur Weiterbildung im Erwachsenenalter. So entsteht eine Serie von Dokumentaraufnahmen des Bildungswesens, die nacheinander betrachtet wie ein Film eine Geschichte erz�hlen k�nnen.
In K�rze startet die Befragung der Studierenden, die gemeinsam mit dem HIS Hochschul‐Informations‐System konzipiert und vom infas‐Institut f�r angewandte Sozialwissenschaft durchgef�hrt wird. �Hauptdarsteller� dieser Szenenfolge sind repr�sentativ ausgew�hlte Studienanf�ngerinnen und Studienanf�nger des Winterssemesters 2010/11 - u.a von der Fachhochschule Koblenz. Der Erfolg der gro�en �Bildungserz�hlung� h�ngt ganz entscheidend davon ab, dass m�glichst viele an ihr mitwirken. Die Studierenden tragen mit ihrer Teilnahme dazu bei, dass in Zukunft wichtige Fragen an das Bildungswesen besser beantwortet werden k�nnen: Was lernen Studierende eigentlich an der Hochschule und wie entwickeln sich ihre Kompetenzen im Lebensverlauf? Welche Auswirkungen haben Studienbedingungen und individuelle Voraussetzungen der Studierenden auf den weiteren Bildungsweg, also z. B. auf die Frage, ob jemand nach dem Bachelorstudium direkt in den Beruf einsteigt oder erst noch ein Masterstudium anschlie�t? Wovon h�ngt es ab, ob Studierende ihr Studium erfolgreich beenden oder es ohne Abschluss vorzeitig abbrechen? Wie ergeht es eigentlich Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern? K�nnen sie ihre an der Hochschule erworbenen Kompetenzen sp�ter beruflich verwenden? Welche Kompetenzen sind entscheidend f�r einen gelungenen Berufseinstieg und einen erfolgreichen Berufsweg nach dem Studium?
�Mit der NEPS‐Studie betritt die Bildungsforschung in Deutschland Neuland und �bernimmt damit auch international eine Pionierrolle�, sagt Professor Hans‐Peter Blossfeld, der das Vorhaben an der Otto‐Friedrich‐Universit�t Bamberg leitet. Bisher haben viele Bildungsstudien, darunter auch so prominente wie PISA, Momentaufnahmen des Bildungswesens geliefert. Welche Erfahrungen die einzelnen Bildungsteilnehmerinnen und Bildungsteilnehmer danach machen und wie ihre weitere Bildungsbiografie verl�uft, kann man auf diese Weise allerdings nicht erfassen. Die NEPS‐Studie erm�glicht es zum ersten Mal, Bildung �ber die ganze Lebensspanne hinweg zu betrachten. Zu diesem Zweck werden dieselben Personen mehrmals an verschiedenen Stationen ihres Bildungsweges befragt, so dass sich die einzelnen Momentaufnahmen schlie�lich zu einer Bilderfolge zusammenf�gen und man Ver�nderungen �ber die Zeit beobachten kann. Damit wird es auch m�glich, bestimmte Ereignisse � wie einen Wechsel der Hochschule oder den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben � auf ihre Ursachen, z. B. die Studienbedingungen oder einen Auslandsaufenthalt, zur�ckzuf�hren.
Das HIS‐Institut f�r Hochschulforschung in Hannover ist innerhalb des NEPS f�r die Konzipierung der Studierendenbefragung mit verantwortlich. Dr. Hildegard Schaeper, die Leiterin des NEPS‐Teams am HIS‐Institut f�r Hochschulforschung, legt gro�en Wert darauf, dass ein m�glichst umfassendes und repr�sentatives Bild des Studierens entsteht: �Die gro�e Bildungs�geschichte�, die das NEPS erz�hlt, wird es erm�glichen, auch interessante und oft �bersehene Typen von Bildungsbiografien zu beleuchten. So wollen wir die h�ufig mit einem Happy End, manchmal aber auch nicht so gut ausgehenden Geschichten derer erz�hlen, die auf dem Bildungsweg ins Stolpern kommen und Umwege machen m�ssen, oder den sicher nicht einfachen Weg derjenigen nachzeichnen, die es ohne Abitur oder Fachhochschulreife bis an die Hochschule geschafft haben.�
Der Hauptstrang der Handlung dreht sich um Bildungsentscheidungen, Kompetenzentwicklung und die Ergebnisse von Bildungsanstrengungen. Um diese Haupthandlung verstehen zu k�nnen, m�ssen aber auch verschiedene Nebenstr�nge erz�hlt werden, so z. B. die Bedingungen in der Herkunftsfamilie, die Studienfinanzierung, die gesundheitliche Situation und die Bedingungen des Lernens und Studierens an der Hochschule. Erst all diese Str�nge zusammen ergeben ein vollst�ndiges Bild, das es erm�glicht, ein �Drehbuch� f�r gelungene
Bildungsbiografien zu schreiben.
Das ambitionierte Vorhaben kann nur gelingen, wenn die �Hauptdarsteller�, die ausgew�hlten Studierenden, aktiv mitspielen und ihre Erfahrungen an der Hochschule und sp�ter beim Berufs�bergang einbringen. Als Generalprobe f�r die Szenerie l�uft bereits seit dem letzten Jahr eine Vorstudie, in der eine kleinere Gruppe von Studierenden das Instrumentarium auf Herz und Nieren testet. In den n�chsten Wochen beginnt die Hauptphase der Studie. Etwa jede siebente Studienanf�ngerin und jeder siebente Studienf�nger werden einen der Frageb�gen erhalten. Repr�sentative Ergebnisse lassen sich nur erzielen, wenn m�glichst viele Studienanf�ngerinnen und Studienanf�nger teilnehmen. �Wir w�rden uns daher sehr freuen, wenn m�glichst viele Studierende, die in den
n�chsten Wochen kontaktiert werden, einen kurzen Fragebogen ausf�llen�, sagt �Regisseurin� Schaeper. �Jeder und jede Einzelne leistet mit der Teilnahme einen enorm wertvollen Beitrag zu einem besseren Verst�ndnis von Bildung in Deutschland und wird Teil einer der gr��ten Unternehmungen der Bildungsforschung �berhaupt.�
In einem ersten Schritt werden im Herbst 2010 die Studierenden auf dem Postweg um ihre Teilnahme gebeten und teilweise auch in den Lehrveranstaltungen f�r Erstsemester kontaktiert. Die sp�teren Befragungen werden dann am Telefon oder online durchgef�hrt. Weitere Informationen zur NEPS‐Studie �Bildungsverl�ufe in Deutschland� im Allgemeinen und zur Studierendenbefragung �Hochschulstudium und �bergang in den Beruf� sind unter www.neps‐studie.de verf�gbar.
N�here Ausk�nfte:
Dr. Hildegard Schaeper
HIS Hochschul‐Informations‐System GmbH
Tel.: 0511/1220‐150
E‐Mail: schaeperhis.de
Dr. Jutta von Maurice
NEPS
Otto‐Friedrich‐Universit�t Bamberg
Tel.: 0951/863‐2786
E‐Mail: jutta.von‐mauriceuni‐bamberg.de
Dr. Jacob Steinwede
infas Institut f�r angewandte Sozialwissenschaft GmbH
Tel: 0228/3822‐408
E‐Mail: j.steinwedeinfas.de