Dienstag 13.12.11

Prof. Ingrid Conrad-Lindig beendet Tätigkeit in Höhr-Grenzhausen

Verabschiedung, Professorin und Leiterin des Instituts für Künstlerische Keramik und Glas geht nach elf Jahren � Jens Gussek ist Nachfolger

Elf Jahre lang hatte Prof. Ingrid Conrad-Lindig den Lehrstuhl für Heißglasgestaltung und die Leitung des Instituts für Künstlerische Keramik (IKKG) und Glas der Fachhochschule Koblenz in Höhr-Grenzhausen inne. In dieser Zeit hatte Conrad-Lindig den Lehrstuhl � der einzige seiner Art in Deutschland � aufgebaut und etabliert. Nun geht sie in den Ruhestand.

Mit einer Feierstunde, die maßgeblich von den Studierenden der Glas-Klasse organisiert worden war, wurde die Professorin verabschiedet. Tony Alt, Vorsitzender des Freundeskreises des Instituts für Künstlerische Keramik und Glas, würdigte vor allem Conrad-Lindigs Verdienste beim Aufbau des Lehrstuhls Heißglasgestaltung. In seiner Ansprache zeichnete er auch ihren beruflichen und künstlerischen Werdegang nach. In den vergangenen vier Jahrzehnten war Ingrid Conrad-Lindig an zahlreichen Ausstellungen beteiligt und hat viele Auszeichnungen erhalten, unter anderem die Goldmedaille der Internationalen Handwerkskammer München und den Gestaltungspreis Rheinhessen. Von 1969 bis 1974 studierte sie Industrie-Design und Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Im Anschluss absolvierte Ingrid Conrad-Lindig ihre Volontärszeit als Glasmacherin an der Staatlichen Fachschule in Zwiesel. Danach absolvierte sie ein Studium am Glaslaboratorium der Universität von Wisconsin in den USA. Von 1978 bis 1984 leitete sie den Kunsthandwerkerhof Alte Zellerfelder Münze in Clausthal-Zellerfeld. Seit 1984 lebt Ingrid Conrad-Lindig als freischaffende Glasgestalterin in Ingelheim, wo sie seit 1987 einen eigenen Studioofen hat. In den vergangenen 20 Jahren übte Conrad-Lindig verschiedene Lehrtätigkeiten am Bild-Werk Frauenau, an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie an der Alfred Universität New York aus. Nach der Beendigung ihrer Tätigkeit in Höhr-Grenzhausen wird die Professorin weiterhin an der Alfred Universität tätig sein.

Professor Ingeborg Henzler, Präsidentin der Fachhochschule Koblenz, schilderte in ihrer Rede einige Begebenheiten aus der langjährigen Zusammenarbeit mit Ingrid Conrad-Lindig. In die Geschichte eingehen werde sie für ihren energischen Kampf um die Anerkennung der Abschlüsse Bachelor/Master of Fine Arts. In einer sehr persönlichen Ansprache betonte auch Jesse Magee als Vertreter der Studierenden, wie wichtig dieser Kampf um das �F� gewesen sei: �Du hast auf unsere Fähigkeiten gesetzt und immer für uns gekämpft.� Als Dank schenkte Magee seiner Professorin ein gläsernes �F�.
 
Jens Gussek wird Ingrid Conrad-Lindig als Professor für Heißglasgestaltung am IKKG nachfolgen. Gussek lobte Conrad-Lindig dafür, dass sie Glas als künstlerisches Material etabliert und den Standort zur ersten Adresse entwickelt habe. Er habe in Höhr-Grenzhausen wunderbare Voraussetzungen vorgefunden. Gussek unterrichtete bisher an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Ingrid Conrad-Lindig war sehr gerührt von den anerkennenden Worten. Sie dankte allen für die Unterstützung bei ihrer Arbeit.

nsi, Westerwälder Zeitung vom Donnerstag, 21. April 2011, Seite 19