Internationale Gastdozentin Ayseg�l Eren
Ayseg�l Eren � Ausstellung des Instituts f�r K�nstlerische Keramik im Keramikmuseum Westerwald in H�hr-Grenzhausen mit Arbeiten der K�nslerin
Die internationale Gastdozentin Ayseg�l Eren lehrt am Institut f�r K�nstlerische Keramik und Glas. Ihre Ausstellung ORIENTATION wird am Sonntag, den 17. Mai 2009, um 11.30 Uhr im Keramikmuseum Westerwald er�ffnet und wird bis zum 1. Juni 2009 zu sehen sein. Gemeinsam mit den Studierenden freuen wir uns auf die Zeit mit dieser hochrangigen K�nstlerin.
Statement zu Ausstellung ORIENTATION:
"Der organisch wachsende Arbeitprozess und die konstruktive T�tigkeit des Bauens werden in Ayseg�l Eren�s Plastiken auf vielf�ltige Weise miteinander verzahnt ohne den Eigenwert der jeweiligen Komponenten auszul�schen. Die K�nstlerin findet zu einer Form, die Unterschiede vereinigt, die sich gegenseitig unterst�tzen und erh�hen, einer Form, die Ton in seiner urspr�nglichen Bestimmung in der Natur widerspiegelt".
Die Ma�e der Arbeit - Foto (HxBxT): 18,5 X 23,5 X 14,5 cm.
Entstehungsjahr: 2009
TITEL: LINE ON THE HORIZON
Ayseg�l Eren - Geometrie eines Gef�hls
Ayseg�l Eren hat mit Ton, dem �ltesten plastischen Material, ihre eigene k�nstlerische Sprache entwickelt, die K�rper- und Raumerfahrungen ebenso thematisiert wie Fragen nach den spezifischen "Abbildungs"-Qualit�ten ihres Mediums Plastik.
Erens Gestaltfindungen in Ton bewegen sich zwischen der Reduktion auf stereometrische Grundformen und der Unregelm��igkeit des Organisch-K�rperlichen. Ton reagiert als weiches formbares Material auf jede eingreifende Bewegung und speichert sie als "handschriftliche" Spur, l�sst sich aber auch leicht zu regelm��igen, seriellen Elementen formen und h�rten: �ber Jahrtausende baute man mit Ziegeln aus ungebranntem, nur in der Sonne getrocknetem Ton ann�hernd derselben Form ebenso kleine Wohnh�user wie monumentale Geb�ude. Ayseg�l Eren nutzt beide Materialeigenschaften: Aus der leichten Formbarkeit des Materials ergibt sich der unregelm��ige Zuschnitt von Formteilen, die Bewegungen im Raum suggerieren. Die aus der Architektur �bernommene serielle, tektonische Schichtung l�sst R�umlichkeit aus der Addition von Einzelelementen entstehen. Im Zusammenspiel dieser beiden Gestaltungsprinzipien entstehen in Kombination mit den meist k�rpernahen Dimensionen der Plastiken dreidimensionale Arbeiten, die die gegenseitige Bedingtheit von K�rperwahrnehmung und Raumerfahrung erlebbar machen.
In einer Arbeit wie "Doppelbewegung II" von 2004 f�hrt der organisch geformte �bergang der zwei gemauerten Elemente dazu, dass die bogenartige Verbindung von Pfeiler und Wand auch als bewegliches Gelenk zwischen Rumpf und Gliedma�en erfahren werden kann. In "Raum-herum II" von 1998 vermittelt eine in S-f�rmige Bewegung versetzte Fl�che Erfahrungen von Innen/Au�en-Sein oder von umh�llt/gesch�tzt und frei/ungesch�tzt zu sein. "Fingers" von 2000 "abstrahiert" die Gef�hle von Halt, Festigkeit und Volumen zweier ineinander verschr�nkter H�nde zu einem massiven gerundeten Tonblock. Einige Plastiken von Eren kn�pfen somit an den traditionsreichen Topos an, in Architekturen oder Objekten H�llen und Prothesen des menschlichen K�rpers zu sehen
Neben diesen grunds�tzlichen Fragen zur K�rper- und Raumerfahrung taucht in den neueren Arbeiten der K�nstlerin ein intermediales Spiel zwischen Plastik und Fotografie auf.
Ayseg�l Eren kontrastiert in meist reliefartigen Objekten fotografische und plastische Elemente. Dreidimensionale Bildcollagen entstehen, die der Frage nach dem, was als "Realit�t" wahrgenommen und bezeichnet wird, medial nachgehen. In einer Vierer - Serie von 2003 ragen kleine unregelm��ig zugeschnittene Tonreliefs, deren geritztes Muster Ausschnitte aus einer gemauerten Wand wiedergeben, in Fotografien von einer aus Backsteinen gemauerten Wand. Die tats�chlich "f�hlbare", unregelm��ige, warme Oberfl�che der Tonreliefs macht die Illusion der Fotografie als eines Mediums, das Dinge "anwesend" machen soll, umso deutlicher.