Grundstruktur der Feasibility Study
Diese Punkte sollten in ihrer Analyse für die Machbarkeit ihrer Unternehmung betrachtet, beschrieben und ausgewertet werden:
1. Was ist das Produkt?
2. Gibt es einen Markt und wie sieht er aus?
a) Wo ist der Markt?
b) Wie groß ist der Markt?
c) Welche Besonderheiten hat der Markt?
d) Wer sind unsere Konkurrenten?
3. Welches Marktpotential habe ich / mein Produkt? (Marktpotentialanalyse)
4. Wie und womit komme ich in den Markt?
5. Was habe ich, was brauche ich noch? (Soll/ Ist Analyse der Ressourcen, Jahresplanung, Erklärung, Unternehmenszyklus / Wachstum)
6. Was muss ich können? (Hart- / Softskills, Seminare)
7. Alleine oder im Team?
5 W´s des Gründungsplans:
Was soll angeboten werden?
Wo soll angeboten werden?
Wie soll angeboten werden?
Wer soll gründen?
Wann soll gegründet werden?
1. Was zeichnet mein Produkt bzw. meine Dienstleistung aus?
Es ist äußerst wichtig sich nicht nur darüber bewusst zu sein, was das Produkt genau ist und was es genau kann, mindestens genauso wichtig ist es sich darüber im klaren zu sein, wie sich das Produkt von anderen konkurrierenden Produkten unterscheidet (Unique Selling Porp.). Produktdifferenzierung kann auf vielen Wegen erfolgen und man unterscheidet grundsätzlich zwischen Produktdifferenzierung und Servicedifferenzierung .
2. Gibt es einen Markt und wie sieht er aus?
a) Die Frage nach dem "Wo" ist wichtig für die Wahl des Standorts. Märkte lassen sich jedoch oftmals nicht genau physisch festlegen. Gerade im Zeitalter des Internets und der Globalisierung ist die Definition eines Marktes schwieriger geworden. Wichtig ist, sich klar zu machen ob sich der physische Standort des jungen Unternehmens mit dem Markt überschneiden muss oder nicht. Bei der Wahl über den Standort sollten die Standortfaktoren beachtet werden.
b) Bei der Feststellung der Größe unseres Marktes müssen sie vor allem auf die folgenden Parameter achten:
- Wie viele Mitbewerber gibt es?
- Wie viele Kunden/ Nachfrager gibt es (five forces)?
- Welche Mengen bin ich im Stande abzusetzen?
c) Hierbei wird grundsätzlich zwischen den drei Charakteren eines wachsenden Marktes, eines stagnierenden Marktes und eines schrumpfenden Marktes unterschieden. Weiterhin sind auch Faktoren wie die Verhandlungsstärke und Abhängigkeit von potentiellen Kunden und potentiellen Lieferanten mit abzuwägen. Ist es ein schnelllebiger Markt, ist es ein hoch innovativer Markt und was ist das Durchschnittsalter der Produkte, um nur einige Beispiele zu nennen.
d) Zu den Konkurrenten zählen meist nicht nur die, die auf den ersten Blick offensichtlich sind und das gleiche bzw. ein ähnliches Produkt vertreiben. So muss man sich z.B. auch darüber Gedanken machen, ob man mit seinem Produkt eventuell andere Produkte verdrängt, die zwar nicht identisch sind, aber den gleichen Zweck erfüllen. Ein klassisches Beispiel für ein Substitut ist Margarine anstelle von Butter zu kaufen. Aus diesem Grund sollte man sich nicht nur fragen, wer meine Konkurrenten (direkt oder indirekt) sind, sondern auch wie viele sind es, wie groß sind sie und vor allem welche Macht und Angebote besitzen sie, mich aus dem Wettbewerb heraus zu drängen?
3. Welches Marktpotential habe ich?
Um zu klären welches Marktpotential vorhanden ist, sollte man sich noch einmal darüber bewusst werden was Marktpotential überhaupt bedeutet. Es definiert die obere Nachfragegrenze auf dem zu untersuchenden Markt. Das eigene Potential hängt dann davon ab, auf welcher Art von Markt ich mich befinde. Auf einem (1.) wachsenden Markt mit weiterhin guten Wachstumschancen sollte sich mein eigenes Potential (Produktion, Innovation, Forschung und Entwicklung) an das Marktpotential anpassen und dieses immer berücksichtigen. Auf (2.) schrumpfenden oder (3.) stagnierenden Märkten hingegen wird mein eigenes Potential dadurch definiert in wie weit ich es schaffe, durch interne Maßnahmen wie Preisgestaltung, Preisdurchsetzung, Kostenkontrolle und ähnliche Determinanten mich in meiner Marktposition zu behaupten bzw. auszuweiten.
4. Wie und womit komme ich in den Markt?
Um diese Frage zu klären sollte man vielleicht darüber nachdenken, welche Hilfen es in Form von Know How oder Finanzmitteln gibt und wie ich an diese herankommen kann. Beispielsweise sammeln und einsetzten von Know How kann durch eine Kooperation mit einer Firma erreicht werden die Beispielsweise relativ gleiche Fertigungsprozesse benutz wie wir es in Zukunft gerne tun würden, dabei jedoch ein völlig anderes Produkt herstellt und somit keine Gefahr in uns sieht und bereit ist ihr Wissen für gewisse spätere Gefälligkeiten oder gegen Geld zu teilen. Eine andere Möglichkeit sind die sogenannten Business Angel, welche sich oft nicht nur als wirtschaftliche Berater zur Verfügung stellen, sondern oft auch über freie finanzielle Mittel verfügen die sie als Investitionskapital zur Verfügung stellen. Denn gerade in der Startphase ist es oftmals sehr schwierig das nötige Kapital allein von Banken zu bekommen, vor allem dann wenn noch keine Sicherheiten zur Verfügung stehen.
- Gründungskosten
- Laufende Kosten, die den Geschäftsbetrieb am Laufen halten und überwiegend eine fixen Charakter haben
- Produktionskosten, die durch Outputfluktuationen eher einen variablen Charakter aufweisen.
5. Was habe ich, was brauche ich noch?
Um das herauszufinden vergleichen wir einfach das, was wir bereits an Kapital und Know How besitzen mit dem was wir benötigen um so unseren noch anfallenden Bedarf feststellen zu können (einfache Soll-Ist Analyse). Die Planung dieses Bedarfs sollte auch berücksichtigen, dass jungen Unternehmen in der Regel von der Gründungsphase an bis zu drei Jahren nach ihrer Gründung noch keinen positiven Ertrag erwirtschaften. Somit sollte die erste Bedarfsplanung zeitlich so ausgelegt sein bis ein möglicher Break-even Point erreicht ist und die Kosten ganz alleine durch das Unternehmen getragen werden können.
6. Was muss ich können?
Neben der Überprüfung der Machbarkeit der Geschäftsidee ist es ebenso wichtig seine eigenen Fähigkeiten für Führungs- und Managementaufgaben sowie auf Marketing und Vertrieb zu überprüfen. Fundamentale wirtschaftwissenschaftliche Grundkenntnisse sind nicht nur vorteilhaft, sondern von absoluter Notwendigkeit um ein Unternehmen zu gründen. Angefangen von der Wahl der Gesellschaftsform, über die Buchführung bis hin zur betrieblichen Steuererklärung. Außerdem ist ein allgemein ausgeprägtes Gefühl für wirtschaftliches Handeln sehr wichtig um den Überblick zu behalten. Hierbei wird auch oft zwischen Hard- und Soft Skills unterschieden die für einen Manager wichtig sind.
7. Alleine oder im Team?
Bei einer Unternehmensgründung muss grundsätzlich der absolute Wille vorhanden sein sich der Unternehmung zu verschreiben, was auch sehr oft damit verbunden ist. Trotzdem kann es sein, dass die eigenen Fähigkeiten oder Kapazitäten nicht auslangen um die Unternehmung erfolgreich zu starten, durch diesen Hintergrund sollte man abwägen ob es nicht vielleicht besser ist ein Team zu bilden. Hierdurch wird nicht nur das Know How und die Kapazität erweitert, sondern auch das unternehmerische Risiko geteilt.