Institut für Weiterbildung und Angewandte Forschung in der Sozialen Arbeit (IWS)

U. Hartmann-Graham, R. Frietsch, S. Link

Das IWS der Fachhochschule Koblenz ist als In-Institut eine selbstständige wissenschaftliche Einrichtung der
FH Koblenz und wurde im Jahr 2000 gegründet.

1. Organisatorisches

Adresse:
Konrad-Zuse-Str. 1
Gebäudeteil K UG
56075 Koblenz
Telefon 0261/95 28-226
Telefax 0261/95 28-261
Email: iwsfh-koblenz.de

Institutsleitung:
Prof. Dr. Robert Frietsch (geschäftsführender Institutsleiter)
Prof. Dr. Thomas Arnold
Prof. Dr. Rainer Ningel (Prodekan FB/SW)
Dipl.-Soz. Päd. Verena Müller (Vertreterin der Wiss. Mitarb.)
NN (stud. Vertreterin)

Fachkräfte:
Dirk Holbach, M.A. (Soziologie)
Sabine Link, Dipl. Soz.-Arb. / Dipl. Soz.-Päd.

2. IWS-Aktivitäten

2.1 Angewandte Forschung - Projektträgerschaft

Projektträgerschaft / wissenschaftliche Begleitung des Bundes-/ Landesmodellprojekts: "FAIRE"
Das IWS führt auf der Grundlage der Ergebnisse des Modellprojekts job->wärts seit November 2006 das Bundes- und Landesmodellprojekt externer Link in neuem Fenster folgt"FAIRE" (Fachstelle für Arbeitsmarktintegration und Reintegration Suchtkranker) durch, das vom MASGFF / RP, BMG und der FH-Koblenz gefördert wird. Die Modellarbeit von "FAIRE" ist für zunächst 3 Jahre konzipiert.

Fachkräfte im Modellprojekt FAIRE
Dipl. Soz. Ursula Hartmann-Graham
Dirk Holbach M.A. Soz.
Dipl. Soz. Päd. / Dipl. Soz. Arb. Sabine Link

"Faire" Veröffentlichungen
Fragen und Antworten zur Suchtproblematik im Rahmen der Arbeitsmarktintegration
Handlungsleitlinien des Schnittstellenmanagements - Kompatibilität des neuen 4-Phasen-Modells der ARGE/Agentur mit der Fachlichkeit der Suchtkrankenhilfe -

Kriterien zur Arbeitsmarktintegration von Rehabilitanden der Suchtkrankenhilfe

Projektträgerschaft / Wissenschaftliche Begleitung des Bundes-/  Landesmodellprojekts: 
�job->wärts�  (01.01.2004 - 31.10.2006)
Suchtmittelabhängige Menschen nach einer Entwöhnungsbehandlung bei der Integration in Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung zu unterstützen und hierzu geeignete Verfahren (weiter) zu entwickeln, war Ziel des Projekts "job->wärts". Dazu wurden ca. 230 Arbeit suchende Klienten der Suchtkrankenhilfe bei Fragen zur Arbeitsplatzsuche bzw. Aus- und Weiterbildung beraten.

Weiterhin wurden �Netzwerkgespräche� zwischen den Fachkräften der Bundesagentur für Arbeit, der ARGEn/Jobcenter und der Deutschen Rentenversicherung (DRV) sowie den Fachkräften der Suchtkrankenhilfe im nördlichen Rheinland-Pfalz initiiert. Die Netzwerkgespräche dienten dem Abbau von Reibungsverlusten an den Schnittstellen der medizinischen Rehabilitation Suchtkranker und der Arbeitsmarktintegration. Von 2004-2006 fanden hierzu 8 Treffen statt.

Außerdem wurden im Rahmen des Modellprojektes job->wärts mehrere Workshops zur Arbeitsmarktintegration in Zusammenarbeit mit dem MASFG/RP für die Fachkräfte der Suchtkrankenhilfe und der Arbeitsmarktintegration durchgeführt.

Am 26.10.2006 fand die Abschlußtagung des Modellprojekts job->wärts für die Träger und Fachkräfte der Suchtkrankenhilfe, die Agenturen für Arbeit, die Fachkräfte der ARGEn in Rheinland-Pfalz in Mainz statt, in deren Rahmen auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (MdB), die Bedeutung der Projektarbeit für die Weiterentwicklung der Fachlichkeit der Suchtkrankenhilfe hervorhob.

Fachkräfte im Modellprojekt job->wärts
Dipl. Soz. Ursula Hartmann-Graham
Dipl. Päd. Imke Eggers
Dipl. Päd. Steffi Günther
Dipl. Päd. Kilian Krauss
Dirk Holbach M.A. Soz.

job->wärts Veröffentlichungen
job->wärts Leitfaden zur beruflichen und sozialen Integration suchtmittelabhängiger Menschen
job->wärts Dokumentationssoftware

2.2 Wissenschaftliche Weiterbildungen / Fachtagungen / Workshops

Wissenschaftliche Schulung zur Implementierung von QM / QE / CM
Die aktuellen Veränderungen des Suchtverhaltens insb.  bei jungen Menschen und die daraus resultierenden komplexen Problemlagen machen es erforderlich, die Konzeptionen der Drogenhilfe fachlich neu auszurichten.

Das IWS erhielt den Auftrag von der Stadtverwaltung Ludwigshafen zur wissenschaftlichen Schulung von Qualitätsmanagement, Qualitätsentwicklung und Case Management der Fachkräfte der Drogenhilfe Ludwigshafen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 13 Monaten (01.08.2009 - 30.09.2010).

Zusatzausbildung Case-Management
Das IWS ist als Weiterbildungsinstitut für Case Management von der Deutschen Gesellschaft für Care- und Case Management (DGCC)  seit 2005 anerkannt und  entsprechend zertifiziert, die Zusatzausbildung Case Management gemäß den Richtlinien der DGCC durchzuführen. Seit Januar 2005 werden in Kooperation mit dem Landschaftsverband (LVR) Köln CM -Weiterbildungskurse angeboten. Bis Mai 2008 wurden 6 Basiskurse CM und seit November 2006 wurden 3 Aufbaukurse für CM für Fachkräfte der Jugendämter, der Suchtkrankenhilfe und der ARGEn durchgeführt.

Schulung Fachkräfte der Jobcenter/ ARGEn
Im Rahmen des Modellprojektes job->wärts fanden 2005 und 2006 Schulungen für die Fachkräfte der ARGE Mayen- Koblenz und der ARGE Rhein-Lahn zu dem Thema �Relevanz der Suchtproblematik in der Betreuungsarbeit und Vermittlung in den Arbeitsmarkt� statt, an der ca. 60 Fachkräfte teilnahmen.

Im Rahmen des Modellprojektes FAIRE fanden 2007 und 2008 Schulungen für die Fachkräfte der ARGE Rhein-Lahn zum Thema �Relevanz der Schulden- und Suchtproblematik bei der Betreuungs- und Vermittlungsarbeit in den Arbeitsmarkt� statt, an der ca. 50 Fachkräfte teilnahmen.
In der ARGE Friedberg wurden 2008 Schulungen zum Thema �Nachhaltige Motivationsarbeit in der Arbeitsmarktintegration� durchgeführt, an der ca. 40 Fachkräfte teilnahmen.
In der ARGE Cochem wurden 2009 die Fachkräfte der Arbeitsmarktintegration in der Fachkunde Sucht weitergebildet.

Fachtagungen / Workshops
Zur Weiterentwicklung der Fachlichkeit im Handlungsfeld "Arbeitsmarktintegration Suchtmittelabhängiger� wurden Fachtagungen und Workshops durchgeführt. Ziel ist die Vermittlung neuer Handlungsstandards u.a. resultierend aus Ergebnissen von (Modell-) Projekten sowie der bisherigen Kooperationserfahrungen im Rahmen der sozialintegrativen Leistungen.

Fachtagungen wurden zu folgenden Themen durchgeführt:
- "Schulden - Sucht - berufliche und soziale Integration"
- �Bewältigung von Arbeitslosigkeit � Kompetenzen für Arbeitslose - 
  Neue Ansätze der  Arbeitsmarktintegration�
- �Umsetzungserfahrungen zu SGB II u. III: insbesondere Förderleistung -
  Ermessensweisung � Leistungsrecht � Sanktionen - Sozialintegrative Leistungen  im SGB II�
- �Profiling der ARGE und Agentur � Kompatibilität zur Ergotherapie in der
  Suchtkrankenhilfe"

Ein Workshop wurde zu den Umsetzungserfahrungen mit der job->wärts Beratungs- / Dokumentationssoftware durchgeführt:
�Prozesse dokumentieren, Daten erfassen, auswerten und darstellen�

2.3 Wissenschaftliche Erhebungen / Projekte / Evaluationen
Das IWS führt zur Weiterentwicklung der Fachlichkeit an der Schnittstelle der Arbeitsmarktintegration von Abhängigkeitskranken Erhebungen durch und begleitet Projekte wissenschaftlich.

Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts JUWEL
Das Modellprojekt �JUWEL � Jugendliche auf dem Weg zur Integration in Bad Ems u. Lahnstein� in Trägerschaft der ARGE Rhein-Lahn und der Kreisverwaltung ist auf die nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Jugendlichen mit multiplen Vermittlungshemmnissen - insbesondere auch solchen mit problematischem Suchtmittelgebrauch und Überschuldung - ausgerichtet.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung gilt es, diesen Prozess, die ihm zugrunde liegenden Strukturen und die Ergebnisse detailliert darzustellen sowie Empfehlungen zur Konsolidierung und Weiterentwicklung des konzeptionellen Ansatzes zu liefern. Das Modellprojekt hat eine Laufzeit von 42 Monaten (01.07.2007 � 31.12.2010).

Projektkooperation mit dem Kolpinghaus Koblenz e.V.
Das IWS hat den Auftrag das gesundheitsfördernde Projekt "Kolping LoLe" für auszubildende Jugendliche, die während ihrer Berufsausbildung im Kolpinghaus wohnen, wissenschaftlich zu begleiten. Das Projekt umfasst verschiedene Freizeitangebote (Lauftraining, Fuß-, Basket-ball, Klettern, etc.), gesunde Ernährung (Kochtraining) im Sinne unspezifischer Suchtprävention. Die Laufzeit beträgt 12 Monate (01.12.2008 - 30.11.2009).

Externe Evaluation des Projekts �ALC-VIOL � Gewalterfahrungen, Unfälle und Verletzungen bei Jugendlichen in alkoholbelasteten Familien (ALC-VIOL) von Kindern aus suchtbelasteten Familien�
Das vom europäischen Programm DAPHNE II geförderte Projekt wurde von März 2005 bis Juni 2007 wurde unter der Leitung der Katholischen Fachhochschule Köln von elf Institutionen aus zehn EU-Ländern durchgeführt.
Im Rahmen des Projekts wurden in fünf EU-Ländern Interviews mit Jugendlichen aus alkoholbelasteten Familien zum Erleben häuslicher Gewalt durchgeführt.
Weitere Ziele des Projekts waren die Vernetzung von Fachkräften aus den Bereichen Suchthilfe, Kinder- und Jugendhilfe und Gewaltprävention sowie die Ableitung von Empfehlungen zur Prävention und Intervention bei Familien mit Alkohol- und Gewaltproblemen basierend auf den gesammelten Daten und Erfahrungen. Der Abschlussbericht (englisch) der externen Evaluation wurde im August 2007 vorgelegt.

Externe Evaluation des Projekts �TAVIM - Hilfe für Männer mit Alkohol- und Gewaltproblemen�
Das DAPHNE II-Projekt wurde ebenfalls unter der Leitung der Katholischen Fachhochschule Köln mit Beteiligung von Organisationen aus Großbritannien, Italien, Lettland, Österreich, Portugal, Spanien und Deutschland durchgeführt.
Zielgruppe des Programms waren alkoholabhängige Männer, die wiederholt alkoholbezogene Gewalt gegen ihre Partnerin und/oder Kinder gezeigt haben.
Im Rahmen von TAVIM wurde ein psychologisches Gruppenprogramm zur integrierten Behandlung von Männern mit Alkohol- und Gewaltproblemen entwickelt. Das Therapieprogramm wurde im Laufe des Projektes manualisiert und in vier europäischen Ländern modellhaft erprobt. Das Projekt hatte eine Laufzeit von 24 Monaten. Der Abschlussbericht (englisch) der externen Evaluation wurde im März 2008 vorgelegt.

Repräsentativerhebung zur Arbeitsmarktintegration von Klienten der Suchtkrankenhilfe
Zur Ermittlung von Hilfebedarfen hinsichtlich arbeitsmarktintegrativer Maßnahmen wurde in 2006/2007 eine Erhebung zur schulischen u. beruflichen Biografie von Klienten der stat. Suchtkrankenhilfe in Rheinland-Pfalz durchgeführt.

Situationsanalyse zur Zusammenarbeit zwischen der Suchtkrankenhilfe und den ARGEn sowie Agenturen für Arbeit
Zur Darstellung des aktuellen Stands der Kooperation zwischen Suchtkrankenhilfe und Einrichtungen der Arbeitsmarktintegration hinsichtlich sozialintegrativer Leistungen wurde in 2007 eine Erhebung bei den Fachkräften der ARGEn, der Agenturen sowie der amb. u. stat. Suchtkrankenhilfe durchgeführt. Zur Abbildung von Entwicklungen wurde die Situationsanalyse in 2009 bei den Fachkräften der ARGE sowie der amb. u. stat. Suchtkrankenhilfe wiederholt.

Erhebung zur sozialen und beruflichen Situation einer spezifischen Gruppe
Zur Ermittlung von sozialen und beruflichen Integrationsbedarfen wurde im Sommer 2005 eine Erhebung bei Menschen auf öffentlichen Plätzen in Koblenz im Bereich der Schlossstraße durchgeführt.

�Fahrschulprojekt� der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG)
Das Modellprojekt �Suchtprävention� bei jungen Fahrschülern konnte 2004 und 2005 in Kooperation mit den Präventionsfachkräften in Rheinland-Pfalz erfolgreich durchgeführt und ein entsprechender Abschlußbericht vorgelegt werden. Im Rahmen dieses Projekts wurde ein Manual erarbeitet, welches für die Alkohol- und Drogenprävention bei der Führerscheinausbildung in Rheinland-Pfalz seither eingesetzt wird.

Rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG)
Im Rahmen des  vom Landtag initiierten rheinland-pfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen sind zur Flankierung des Gewaltschutzgesetzes fünf Interventionsstellen (Mainz, Westerburg, Kaiserslautern, Trier und Ludwigshafen) entstanden, welche den Opfern der Gewalt psychosoziale sowie rechtliche Beratung bieten. Das IWS hat die bisherige Arbeit der Interventionsstellen evaluiert. Die Ergebnisse wurden dem �Landesweiten Runden Tisch� im Januar 2006 präsentiert. Die Ergebnisse haben dazu beigetragen, dass dieses Hilfesystem weiter differenziert und ausgebaut wurde.