Forschung & Transfer

1. Seit wann agiert die IHK in der Region Mittelrhein?

Wir agieren seit 1833 erfolgreich in der Region Mittelrhein und feierten 2008 unser 175 jähriges Jubiläum.

2. Was konnten sie schon alles für die Region erreichen?

Neben der Tatsache, dass wir zahlreiche Infrastrukturprojekte für die Region verwirklichen konnten,  waren wir auch Mitinitiator der WHU in Vallendar, einer  der renommiertesten Hochschulen für Betriebswirtschaftslehre in ganz Deutschland.  Desweiteren konnten wir ein gastronomisches Bildungszentrum aufbauen, das  heute mit einer ähnlichen Einrichtungen in Hongkong  kooperiert und diese internationale Zusammenarbeit noch weiter ausdehnen wird.  konnten wir auch durch die Gründung der Management Akademie dafür sorgen, dass junge Nachwuchs- und Führungskräfte das nötige Know How von uns für ihren Job vermittelt bekommen, was auch wiederum der Region zu Gute kommt.
Die Führungsakademie ist dabei genauso wie das gastronomische Bildungszentrum ein eigenständiges Unternehmen, das in unserem Interesse handelt. Wir waren auch der deutschlandweite Vorreiter der Initiative ``Ausbildungslotsen``. Hierbei handelt es sich um eine Art Netzwerk zwischen der IHK und verschiedenen Unternehmern und Managern,  in dem sehr erfolgreich Auszubildende vermittelt werden können.  Außerdem sind wir mit insgesamt sieben Außenstellen nicht nur überall in der Region nah an unseren Mitgliedern, sondern vielmehr auch an der Regionalen Politik wodurch wir auch hier die Interessen unserer Mitglieder besser vertreten können.

3. Was ist noch geplant?

Zur Zeit ist eines unserer großen Projekte die Mittelrheinbrücke, mit der nochmals eine große Infrastrukturverbesserung erreicht werden würde. Bis jetzt gibt es auf circa einhundert Kilometern des Mittelrheins zwischen Bingen und Koblenz noch keine Brücke, die beide Rheinseiten mit einander verbindet, was nicht gerade für den Verkehrsfluss zwischen den beiden Rheinseiten förderlich ist. Diese neue Brücke soll die Rechtsrheinische A 3 und B 42 mit der Linksrheinischen A 61 und B 9 verbinden.

Ein weiteres Projekt  ist der geplante Ausbau der Beratungstätigkeiten der IHK für ihre Mitglieder. Hierbei legen wir vor allem Fokus auf unser Projekt ``Hilfe für Unternehmen in schwierigen Zeiten``, das den Unternehmen bei den Folgen des weltweiten Wirtschaftsabschwungs Hilfestellung und Beratung bieten soll. Auch soll allgemein die Weiterbildung von Arbeitskräften gefördert und ausgebaut werden.  Neben diesen Maßnahmen sind wir aber besonders stolz auf unser Pilotprojekt Schule/Wirtschaft``, das wir über die letzten zwei Jahre an 16 Schulen in der Region durchgeführt haben. Dabei wurden in der achten und neunten Klasse Ausbildungstests durchgeführt, die den Schülern vor Augen führen sollten, wo sie stehen würden, wenn sie morgen sich für einen Ausbildungsplatz bewerben würden. Neben der positiven Resonanz von Eltern und Lehrern hat uns dabei besonders gefreut festzustellen, dass auch die Schüler selbst nach den Tests motivierter zum Unterricht erschienen sind.

4. Welche Stärken besitzt der Wirtschaftsraum Koblenz Mittelrhein, was zeichnet die Region aus?

Eine der herausragenden Stärken ist die Infrastruktur der Region. Durch die Anbindung an drei Autobahnen sind viele wichtige Orte wie Frankfurt am Main, Köln und Trier sowie Luxemburg innerhalb einer Stunde erreichbar. Auch zu unseren Niederländischen und Französischen Nachbarn ist die Fahrzeit nur geringfügig länger. Durch Mosel und Rhein ist die Region auch der perfekte Platz für den Umschlag von Binnenfrachtschiffen und durch unseren Flughafen Frankfurt Hahn verfügt die Region auch über eine angemessene Luftverbindung.  Das Lohnkostenniveau der Region ist ebenfalls im nationalen Vergleich angemessen, ohne dass die Motivation und fachlich hohe Ausbildung der Mitarbeiter darunter leidet. Als besonders herausragend  ist auch noch der mittelständische Maschinenbau der Region zu erwähnen, der nicht nur ein großes Wachstum über die letzten Jahre erreichte sondern auch im Ausland große Erfolge durch guten Absatz verzeichnen konnte. Last but not least verfügen wir über einen starke Tourismusindustrie. Durch Rhein, Mosel, Hahn, Westerwald und den guten Wein werden jedes Jahr viele tausende Touristen und Ausflügler in die Region geholt.

5. Warum denken sie, dass die Region Mittelrhein ein attraktiver Standort für Unternehmen des Mittelstands ist?

Wie bereits erwähnt, haben  wir hier am Mittelrhein eine hervorragende Infrastruktur,  auch der bereits ansässige Mittelstand ist absolut gesund und auf Erfolgskurs. Desweiteren erreicht man mit einer Fahrzeit von zwei Stunden  einen Einzugsbereich von fast 20 Millionen Menschen. Mit der Universität Koblenz/ Landau, der Fachhochschule Koblenz/ Remagen sowie der WHU stehen dem Mittelstand auch hervorragende Ausbildungszentren zur Verfügung, um qualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren. Von Seiten der IHK schreiben wir außerdem das Serviceangebot für unsere Mitglieder besonders groß.

6. Wo sehen sie die Region im nationalen Vergleich als Wirtschaftsstandort?

Als eine der vier IHK Kammern innerhalb Rheinland-Pfalz sehr gut. Es fehlt jedoch nach wie vor an der Bekanntheit der Region Mittelrhein als eine der Topadressen für mittelständische Unternehmen sowie der großen Industrie. Leider verbinden die Unternehmen noch nicht die gleichen Assoziationen mit dem Namen Mittelrhein, wie sie es bereits mit Namen wie Rhein/Main, Rhein/Neckar oder Rhein Ruhr tun.

7. Was würden sie sich für die Zukunft wünschen?

Vor allem ein klares Profil für die Region, das zurzeit noch fehlt. Daneben aber vor allem eine weitere Stärkung des Mittelstands, der sicherlich auch davon profitieren würde das viele Beteiligte des Wirtschaftslebens aus der Finanzkriese und der Kriese der Global Player für die Zukunft lernen werden.