Nach Abschluss des Grundstudiums mit dem Vorexamen werden im Hauptstudium die Besonderheiten der Technologien keramischer Erzeugnisse und die verschiedenen Werkstoffe behandelt. Ebenso dienen selbst�ndige wissenschaftliche Arbeiten, vor allem das praktische Studiensemester, dazu sich ingenieurwissenschaftliches und arbeitswissenschaftliches Denken und Handeln anzueignen. Diese Kompetenzen bilden einen weiteren Schwerpunkt der Ausbildung.
Vorlesung (V)
Praktikum (P)
Silikatische Feinkeramik (V)
Hierzu z�hlen die Geschirr-, Zier- und Sanit�rkeramik, deren Technologie und Werkstoffeigenschaften innerhalb dieser Lehrveranstaltung besprochen werden. Vor allem stehen die formgebenden Verfahren und die Problemen der Gie�formgebung im Mittelpunkt. Modernere Verfahren wie der Druckguss und die Serienfertigung mittels Robotertechnik sind interessante Neuerungen. Die Abwandlung von technologischen Ma�nahmen und von Massevers�tzen dienen dem Ziel besondere Produkteigenschaften, wie hoher Wei�grad, hohe Dichte und hohe Festigkeit sowie Qualit�tsstandards zu erreichen.
Baukeramik (V)
Als mengenm��ig gr��te keramische Erzeugnisgruppe (Dach- und Mauerziegel, Fliesen und Platten, Kanalisationsrohre und Ofenkacheln) besch�ftigt sich die Vorlesung zun�chst mit der Darstellung der Sortimentreihe und deren jeweilige praktische Anwendung. Im weiteren Verlauf werden Kenntnisse �ber grob- bzw. feinkeramische Herstellungstechnologien die sich ebenso mit typischen Fertigungsproblemen besch�ftigen. Gerade die Betrachtung der w�rmed�mmenden Eigenschaften und die kontinuierliche Verbesserung der Werkstoffe spielen in der heutigen Zeit eine gro� Rolle.
Glas, Glasuren, Email (V)
Die wichtigste Komponente einer Gebrauchskeramik, wie den den Tellern, Tassen und Fliesen ist die Glasur. Diese dient dazu, den keramischen Scherben zu veredeln - zum einen die Oberfl�che zu versiegeln und die vor "Schmutz" zu sch�tzen, zum anderen nat�rlich auch, um der Keramik ein �sthetisches Aussehen zu verleihen. Hierzu wird auf die Zusammensetzung und Entwicklung einer geeigneten Glasur sowie deren struktueller Aufbau eingegangen. Die Technologie des Emails wird anhand vieler praktischer Beispiele erkl�rt. Verschiedene Auftragsverfahren wie das PUESTA (Pulverelektrostatik) werden behandelt.
Praktikum Glasuren (P)
Im Zuge dieses Praktikums wird die Entwicklung einer Glasur nachvollzogen. Verschiedene Vers�tze sollen mit Hilfe g�ngiger Rohstoffe entwickelt werden. Bleihaltige Grundglasuren werden durch den Austausch mit ungiftigen Alternativen gebrauchsf�hig gemacht. Aber auch das Tr�ben und Mattieren sowie das Einf�rben mit Farbk�rpern oder auch Carbonaten und Oxiden ist wesentlicher Bestandteil. Die Ergebnisse werden auf Fehler hin untersucht und anhand von Anschauungstafel nachvollziehbar dargestellt.
Angewandte Physikalische Chemie (APC) (V)
Die APC baut auf der Vorlesung Physikalische Chemie aus dem Grundstudium auf und besch�ftigt sich intensiv mit komplexen stofflichen Vorg�ngen beim Sintern, Schmelzen und Kristallisieren. Der Schwerpunkt liegt im Umgang mit Dreistoffsystemen, dem Verst�ndinis f�r Ionenwirkungen in Glasnetzwerkern sowie dem Einfluss der Feldst�rken.
Werkstoffkunde (V)
Der Bereich der Werkstoffkunde befasst sich mit den Gesamtspektrum metallische, makromolekularer und anorganisch - nichtmetallischer Werkstoffe. Dotierungen, duktile und spr�de Bruchvorg�nge, das Eisen - Kohlenstoff - Diagramm, Martensite und Austenite sind Thema dieser Lehrveranstaltung.
Strukturkeramik (V)
Der heute weit verbreitete Einsatz keramischer Komponenten in Maschinenbau aufgrund der chemischen Resistenz, der hohen Verschlei�festigkeit und der Hochtemperaturfestigkeit der Keramik verst�rkt die Bedeutung dier Vorlesung in den letzten Jahren. Der Bereich der Nichtoxidkeramiken (SiC, BN, BC) erf�llt durch kovalente Bindungen die hohen Anforderungen des Maschinenbaus. Besondere Sinterverhalten, wie geringe Schwindung, hohe H�rte und Korrosionsbest�ndigkeit sind ein Merkmal dieser Keramiken. Allerdings verlangen sie spezielle Formgebungs-, Brenn- und Endbearbeitungstechniken, die zus�tzlich zu hohen Brenntemperaturen (>1600�C) eine Herausforderung f�r die Forschung im Bereich der technischen Keramik darstellen. Das Material SiC (Siliciumcarbid) geh�rt mit zu den h�rtesten Stoffen der Welt und kommt zum Beispiel in der Schleifmittelindustrie zum Einsatz.
Praktikum Strukturkeramik (P)
Im Praktikum Strukturkeramik / technische Keramik werden unterschiedliche Formgebungsverfahren am Beispiel Aluminiumoxid getestet, die dann durch verschiedene Analysemethoden miteinander verglichen werden. So k�nnen die Auswirkungen der Formgebung auf den Werkstoff dargestellt werden, damit bei Bedarf ein geeignetes Verfahren angewendet werden kann.
Roh- und Werkstoffanalytik (V)
Dieses Gebiet untergliedert sich in die Bereiche der instrumentellen Analytik (chemische Analysem, Atomabsorption, R�ntgenfeinstruktueranalys), thermographische Analytik (Dilatometrie, DTA,TG) und Mikroskopie (Gef�geanalysen, Rasterelektronenmikroskopie). Bei der Roh- und Werkstooanalytik wird besonderer Wert darauf gelegt, einerseits die chemischen und andererseits die mineralogischen, kristallographischen Eigenschaften der Rohstoffe zu beschreiben und deren Unterschiede herauszustellen.
Praktikum Roh- und Werkstoffanalytik (P)
Das Praktikum besteht darin, verschieden Analysemethoden an bestimmten Roh- und Werkstoffen kennen zu lernen. Mit Hilfe thermographischer Analysen, wie der Erhitzungsmikroskopie, kann das Schmelzverhalten eines Rohstoffes w�hrend des Sinterns untersucht werden. Die Korngr��enanalytik besch�ftigt sich sowohl mit der Korngr��e, als auch mit der Kornverteilung, die durch einen Sedigraphen ermittelt werden k�nnen. Diese Analysen dienen dazu, das Verhalten einzelner Komponenten charakterisieren zu k�nnen, so dass auch sp�ter in ganzen Massevers�tzen die Wirkungsweisen bestimmt werden k�nnen.
Feuerfeste Erzeugnisse (V)
Werkstoffe, die f�r den Einsatz bei hohen Temperaturen geeignet sind, spielen bei einer Vielzahl technologischer Prozesse eine gro�e Rolle. Unentbehrlich sind die als Auskleidungsmaterial und als Brennhilfsmittel in den Brennaggregaten (�fen), die der Herstellung keramischer Erzeugnisse dienen. Die Herstellung, Eigenschaften und Einsatzbedingungen geformter, ungeformter und fasriger Erzeugnisse werden besprochen. Ebenso sind Pr�fmethoden f�r feuerfeste Produkte und deren Rohstoffe sowie Probleme der statistischen Probenahme Inhalt des Lehrstoffes.
Thermische Verfahren (V)
Nach der umfassenden Einf�hrung in die St�mungslehre und die thermodynamischen Grundlagen durch die technische W�rmelehre im Grundstudium, baut diese Vorlesung darauf auf und besch�ftigt sich unter anderem mit den Problemen der W�rme�bertragung. Zun�chst werden der Aufbau und die Wirkungsweise der Trocknungs- und Ofenanlagen in der keramischen Industrie beschrieben. Das Erstellen einer W�rmebilanz f�r Tunnel�fen geh�rt genau so dazu wie die Auslegungs- und Konstruktionsarbeit. Ziel ist es, im Berufsleben mit derartigen Problemen umgehen zu k�nnen und die einzusetztenden Aggregate optimal auszuw�hlen und zu betreiben.
Praktikum thermische Verfahren (P)
Das Praktikum umfasst die Bestimmung des Heizwertes eines Brennstoffes (Erdgas) mittels eines Kalorimeters, eine Rauchgasanalyse, das Einstellen einer Regelstrecke und das Bedienen ("Fahren") eines gasbetriebenen Ofens.
Mess-, Steuer- und Regeltechnik (V)
Die Automatisierung und Rationalisierung in der Keramik erfordert ein detaillierte Kenntnisse der Komponenten in der Mess- und Regeltechnik. Es werden in Frage kommende Ger�te erl�utert und exemplarisch der Umgang an Modellanlagen ge�bt. Theoretische Zusammenh�nge werden entsprechend der Relevanz zur Praxis behandelt.
Praktikum Mess-, Steuer- und Regeltechnik (P)
Was ist eine Regelstrecke, PI und PD Regler, eine �bergangsfunktion und wie ver�ndert sich der Druck, wenn der Ventilator mit einer h�heren Frequenz dreht? Anhand von praktischen Versuchseinrichtungen k�nnen diese Fragen praktisch beantwortet und das theoretische Wissen aus der Vorlesung angewendet werden.
Funktionskeramik (V)
Die Funktionskeramik besch�ftigt sich im Wesentlichen mit den elektrischen Eigenschaften der Keramik. Der Piezoeffekt, Magnetismus und dielektrische Eigenschaften sind hier Schlagw�rter.
Mechanische Verfahren (V)
Der Aufbau un die Wirkungsweise der wichtigsten Maschinen und Einrichtungen der keramischen Fertigung werden besprochen und bez�glich des Energieverbrauchs, des Personalbedarfs sowie der Qualit�tssicherung diskutiert. Zerkleinerungsaggregate und Aufbereitungsanlagen, Pumpen und F�rderanlagen werden hinsichtlich ihres Aufbaus und ihres Einsatzgebietes vorgestellt.
Spezielle Betriebswirtschaftslehre (V)
Ob "Amortisation", "break-even-point" oder Gewinn und Verlustrechnung in Form einer Bilanz, all diese Schlagw�rter sind unter anderem Thema der Vorlesung Spezielle BWL. Rechen- und Fallbeispiele werden diskutiert und auf die Praxis �bertragbare Modelle und Regeln vermittelt. Ziel dieser Einf�hrung in die BWL ist, auch sp�ter eine funktionierende Kommunikation zwischen der technischen und betriebswirtschaftlichen Abteilung zu gew�hrleisten sowie kostenbewu�tes Denken und Handeln in der Produktion zu f�rdern.
Betriebsplanung (P)
Um eine Vorstellung f�r die betriebswirtschaftliche Praxis zu bekommen wird bei der Betriebsplanung die Aufgabe gestellt, z.B. einen kleinen Betrieb, eine zus�tzliche Fertigungslinie oder eine gr��ere Anlage in einem bestehenden Produktionsablauf einzubringen und im Vorfeld die Kosten - Nutzen - Bilanz und die Amortisationsdauer zu bestimmen. Dabei kommen komplexe Strukturen und Abh�ngigkeiten zum Vorschein, denen durch geschicktes Denken und Handeln begegnet werden kann.