"Das Kleid des Buches", eine Ausstellung, die prachtvolle Werke der Buchbinderkunst seit der Gotik bis zum Rokoko zeigt, hat schon viele Besucher in die Bibliotheca Bipontina gezogen.
Jeder der gezeigten Einbände ist ein Unikat und zeugt von dem großen bibliophilen Verständnis des Zweibrücker Fürstenhauses, aus dessen Sammlungen die Schätze stammen. Über diese lokalgeschichtliche Bedeutung des Gezeigten hinaus stehen die Exponate für spezielle kunsthistorische Strömungen. Sie sind handwerkliche Spitzenleistungen mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken.
Gerade die Würdigung der herausragenden Einband-Kunst war Thema einer ganz besonderen Führung geladener Gäste am Mittwoch, dem 31.1.2007, in der Bibliotheca Bipontina:
Martin Kohl, selbst Buchbinder und passionierter Erforscher alter Binde- und Vergoldungstechniken, erklärte die ausgestellten Exponate aus der Sicht des Fachmannes. Dabei wurden technische Fragen der Buchbinderei ganz allgemeiner Art ebenso erklärt wie auch spezielle Details einer mit den Jahrhunderten fortschreitenden Perfektionierung der Einband-Kunst, einer Kunst, die heute handwerklich kaum noch beherrscht wird, sicherlich aber nicht mehr bezahlbar ist.
Die etwa 35 Gäste erlebten zum offiziellen Abschluss der Ausstellung einen sehr informativen Abend, an dem nicht nur kunsthistorische und regionalspezifische Themen besprochen wurden, sondern besonders auch praktische Fragen des Buchbindehandwerks zur Sprache kamen.
(Dr. Sigrid Hubert-Reichling)