Hier schlägt das "Herz der Verwaltung" , wenn es um die Finanzen geht

Stadtkämmerei - eine etwas altmodische Bezeichnung für ein Amt, das nicht nur den Haushalt einer Stadt verwaltet, sondern alles regelt, was es im Bereich Finanzen zu regeln gibt. Und das mit modernster Technik. Man hat den ehemaligen Amtsleiter Klaus Steinebach sogar einmal allen Ernstes gefragt, ob er etwas mit Kammerjägern zu tun habe.

Was bedeutet nun der Name "Kämmerei?"

Abgeleitet ist der Begriff wohl aus dem Lateinischen (camera = Kammer). Mit diesem Kammerdienst wurde die Arbeit des obersten Finanzbeamten (Kämmerer) an einem Fürstenort bezeichnet. Besser wäre wohl für die Bezeichnung Fachbereich Finanzen.

Aber was sind die Aufgaben einer Kämmerei?

Eingeteilt ist das Amt in zwei Abteilungen, zum einen die Kämmerei- und Steuerabteilung, zum anderen die Kasse. Die Kämmerei erarbeitet in erster Linie den städtischen Haushalt.

Mit der Steuerabteilung macht so ziemlich jeder meist zum Jahresanfang nähere Bekanntschaft, wenn die Bescheide für Gewerbe-, Grund-, Vergnügungs- und Hundesteuer ins Haus flattern.

Die Abteilung "Kasse" realisiert, was die Steuerabteilung schriftlich festlegt. Im Klartext: Sie ist unter anderem für den Einzug der Steuern verantwortlich. Und sollte jemand seiner Steuerschuld nicht nachkommen, macht er mit weiteren Mitarbeitern der Stadtkasse Bekanntschaft: Vier Außendienstmitarbeiter haben als Vollstreckungsbeamte die unangenehme Pflicht, säumigen Zahlern, die trotz Mahnungen ihre finanziellen Verpflichtungen der Stadt gegenüber nicht eingelöst haben, "auf die Pelle zu rücken". Dabei wird eng mit anderen Behörden zusammengearbeitet. Die GEZ zum Beispiel läßt Außenstände über die städtischen Vollstreckungsbeamten einziehen. Umgekehrt werden die Beamten anderer Kommunen für die Verwaltung aktiv, wenn säumige Neuwieder Zahler umgezogen und woanders gemeldet sind.

Verwaltungsintern liegen die Hauptaufgaben der Kasse bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs und der damit verbundenen Buchführung.

Einen Appell richtet Amtsleiter Wolfgang Heer an die Neuwieder: "Viel Arbeit und viele Kosten könnten eingespart werden, wenn mehr Steuerzahler am Lastschriftverfahren teilnehmen würden. Die Steuern werden dann genau am Fälligkeitstag eingezogen, kein Zahlungstermin kann mehr versäumt werden, und Mahnungen oder der Einsatz der Vollstreckungsbeamten würden überflüssig." Für die Teilnahme am Lastschrift-Einzugsverfahren genügt eine formlose Einverständniserklärung mit Angabe der Bankverbindung an die Stadtkämmerei, Engerser Landstraße 17, 56564 Neuwied (Steuerart, Kontonummer und Unterschrift nicht vergessen!). Formulare können jedoch auch über Internet abgerufen werden.