Neuwied bewirbt sich um Landesgartenschau 2022
Das Land Rheinland-Pfalz hat im Oktober 2015 die Bewerbungsleitlinien für die nächste Landesgartenschau im Jahr 2022 veröffentlich und damit die Bewerbungsphase für interessierte Städte eröffnet. Neuwied hat bereits 2012/2013 eine Machbarkeitsstudie erstellt und ist entschlossen, sich zu bewerben.
Landesgartenschau ist ein Thema, das die Menschen interessiert - und zwar nicht nur wegen des Events über ein halbes Jahr, sondern weil es auch eine enorme Chance für die Stadtentwicklung in der Zeit danach ist. Wenn Neuwied den Zuschlag erhalten sollte, wird es für die Gestaltung des Geländes eine vertiefte Bürgerbeteiligung, zum Beispiel in Form von Workshops, geben. Dabei wollen die Planer die Bürger nicht nur anhören, sondern auch versuchen, ihre Ideen in das Konzept einzubauen, das dann erst mit Hilfe von städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbsverfahren erstellt wird. Darüber hinaus bestehen natürlich vielfältige Möglichkeiten, etwa für Neuwieder Vereine, sich aktiv einzubringen und an der Landesgartenschau zu beteiligen.
Geplant ist die Kernfläche der Landesgartenschau auf dem Gelände des so genannten „Holzlagers“ der Firma Rasselstein und angrenzenden Flächen sowie Uferbereichen jenseits der Wied auf Irlicher Seite. Das Gelände bietet die einmalige Chance, dieses in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend unbekannte, jedoch stadträumlich hervorragende Areal mit seiner Lage zwischen Irlich, Heddesdorf und der Innenstadt städtebaulich zu entwickeln und zu vernetzen und dabei auch Freizeit- und Erholungsflächen zu schaffen. Bedeutendes Thema wird die Industriekultur sein, die den Standort seit Anfang des 18. Jahrhunderts geprägt hat und der nach der Aufgabe der Produktion städtebaulich neu ausgestaltet werden muss. Die Stadt Neuwied möchte aber auch mit flankierenden Maßnahmen die umliegenden Flächen, also den Schlosspark, die nahegelegenen Sportstätten mit dem Stadtpark und die Kirmeswiese aufwerten. Bürgermeister Reiner Kilgen erklärte dazu im Rahmen der am 24. Februar auf dem Gelände durchgeführten Infoveranstaltung: „Uns kommt es darauf an, eine Fläche zu zeigen, die mitten in der Stadt Neuwied liegt, die durch fast 300 jährige industrielle Nutzung nie im Blickwinkel der Öffentlichkeit war und die jetzt möglicherweise nach so langer Zeit wieder öffentlich genutzt werden kann.“
Der Stadtrat hatte sich auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie bereits im Februar 2014 einstimmig für eine Bewerbung entschieden. Jetzt wird mit Hochdruck an der Ausarbeitung der Bewerbungsunterlagen gearbeitet und es werden intensive Gespräche mit der Grundstückseigentümerin ThyssenKrupp geführt, da das Land den interessierten Kommunen eine Frist bis zum 31. März 2016 gesetzt hat. Die Stadt lässt sich dabei vom Büro Station C 23 Rudolph Langner aus Leipzig unterstützen, das große Erfahrungen mit Landesgartenschauen hat.
Der weitere Verlauf sieht so aus, dass sich zunächst der Stadtrat am 23. März nochmals mit der Bewerbung beschäftigen wird. In der letzten Aprilwoche bereist dann eine Bewertungskommission des Landes die Städte, die sich beworben haben, und bereits im Juni ist seitens des Landes eine Entscheidung über den Zuschlag geplant. Dann geht es erst richtig los, es gilt, viel zu planen und zu bauen, so dass die Zeit bis zur Landesgartenschau im Jahr 2022 ausgefüllt sein wird.
Die wesentlichen Eckdaten der Bewerbung sind in der nachfolgenden Präsentation zusammengefasst dargestellt.
Resonanz in der Presse
Beitrag der Rhein-Zeitung Neuwied vom 26. Februar 2016
Beitrag des SWR Koblenz vom 25. Februar 2016