29/04 2009
Europa vor Ort besucht
Wichtigster Programmpunkt war der Informationsbesuch im Europäischen Parlament, wo mit Christina Altides eine erfahrene Fachreferentin über die Funktions- und Arbeitsweise des multinationalen Parlamentes der EU informierte und den zahlreichen Fragen der Studierenden Rede und Antwort stand. Ein Blick in den Plenarsaal aber auch eine Demonstration der modern eingesetzten Medien brachte den Exkursionsteilnehmern brachte den Alltag des Parlaments realistisch zum Ausdruck. So kann heute jeder Bürger in der EU über das Internet nicht nur live eine Debatte im EP verfolgen, sondern auch Mitschnitte von Redebeiträgen und Abstimmungen vergangener Sitzungen abrufen und ansehen. In der Diskussion kam auch das Thema Wahlbeteiligung zur Sprache, die bei den vergangenen Wahlen im EU-Durchschnitt aber auch in Deutschland mit rund 45 Prozent bereits sehr gering ausgefallen war. Aktuell sei eine noch schlechtere Beteiligung zu befürchten, meinte Christina Altides vom deutschen EP-Besucherdienst. Daher seien alle Anstrengungen auf die Information der Bürgerinnen und Bürger über die Europa-Wahl am 7. Juni 2009 gesetzt.
In der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz bei der EU, mit deren Förderung der Informationsbesuch in Brüssel stattfand, gab die Leiterin der Vertretung, Pia Wenningmann, einen Überblick über die Aufgaben und Möglichkeiten einer Regionenvertretung in der EU-Hauptstadt Brüssel. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit sei es, Kontakte zu knüpfen und Informationen zu sammeln, um die eigene Landesregierung frühzeitig über Gesetzesvorhaben in der EU und aktuelle Entwicklungen zu berichten, damit die jeweiligen Interessen des Landes berücksichtigt werden könnten. Besonders wichtig für Rheinland-Pfalz sei dabei der Bereich Landwirtschaft und Weinbau. Andere Bundesländer hätten durchaus andere Schwerpunkte. Dies hänge von der jeweiligen Situation der eigenen Wirtschaft oder den Prioritäten der Politik ab.
Kultureller Höhepunkt der Exkursion war neben einer individuellen Stadtbesichtigung ein geführter Rundgang durch das ATOMIUM, das Wahrzeichen der Weltausstellung von 1958.
Insgesamt war diese Exkursion eine gelungene Aktion, den Studierenden des RheinAhrCampus einen Teil der Akteure in der Europäischen Union und insbesondere vor Ort in Brüssel transparent zu machen. Aufgrund des großen Interesses bei den Studierenden werden regelmäßig solche Informationsfahrten zu EU-Institutionen in Straßburg, Brüssel und Luxemburg im Rahmen der Jean-Monnet-Veranstaltungsreihe angeboten.
Bildquelle: Heinz-Wilhelm Schaumann