Die Berufsorientierung des Studiengangs
Welche Kompetenzen werden den Absolventinnen und Absolventen vermittelt?
Die Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote im Vor- und Grundschulbereich stehen vor einem tiefgreifenden Wandel in quantitativer und qualitativer Hinsicht. Den Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs werden fachliche und fachübergreifende Kompetenzen vermittelt, die es ihnen ermöglichen, die Organisations- und Dienstleistungsstrukturen, Leitbilder und Konzeptionen sowie Fragen der Finanzierung, Controlling und Marketing in ihren Verantwortungsbereichen entsprechend anzupassen und weiter zu entwickeln. Besondere Studienschwerpunkte sind Qualitätsmanagement und Evaluation, in denen die fachwissenschaftlichen Grundlagen für zentrale Aufgabenbereiche ihrer (zukünftigen) Berufsfelder erlernt werden.
In welchem Zusammenhang stehen diese Kompetenzen zu den Erfordernissen der (zukünftigen) Berufsfelder?
Der Bedarf an qualifizierten Leitungskräften im Bereich der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung ist groß. Veränderungen in Träger- und Finanzierungsstrukturen aber auch Fragen einer zukunftsgerichteten Bildung und Förderung im Vorschulbereich rücken immer stärker in den Vordergrund. Darüber hinaus ist eine stärkere Vernetzung zwischen Kindertagesstätten, Grundschulen und den Familien notwendig, um den Bedürfnissen der Kinder in dieser wichtigen Lebensphase besser entsprechen zu können. Berufsfelder der Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs sind Leitungsfunktionen in Tageseinrichtungen für Kinder, in der Fachberatung von Tageseinrichtungen und in Trägerorganisationen und Trägerverbänden oder auch in Trägerverantwortung. Außerdem werden sich neue Berufsfelder in der Schnittstelle zwischen dem Elementarbereich und den Schulen ergeben, z.B. durch die Vernetzung von Betreuungsangeboten für Schulkinder und den Ausbau von Ganztagsschulen. Diese verlangen Managementkompetenzen, wie sie in dem Studiengang „Bildungs- und Sozialmanagement“ vermittelt werden.
Durch welche Studieninhalte wird dem Aspekt „Berufsorientierung“ besonders Rechung getragen?
Das Studium ist berufsbegleitend konzipiert, d.h. eine Weiterführung der Berufstätigkeit ist nicht nur möglich, sondern wird ausdrücklich empfohlen, um einen engen Praxisbezug zu gewährleisten. Das Studium gliedert sich in einzelne Module zu jeweils einem thematischen Schwerpunkt. Jedes Modul besteht aus Selbstlernphasen, Präsenzveranstaltungen und einer Projektphase, in der die erlernten Studieninhalte direkt in der Praxis angewendet bzw. erprobt werden sollen. Die Berufsorientierung bezieht sich damit auf alle Studieninhalte. Sowohl die erlernten Grundlagen des Bildungs- und Sozialmanagements als auch die berufsspezifischen Qualifikationen wie Leitungsfunktionen und -kompetenzen, Unternehmensführung und -entwicklung sind anwendungsorientierte Handlungsfelder und können unmittelbar in den Berufsalltag der Studierenden integriert werden. Das gleiche gilt für die übergreifenden Qualifikationen, die während der gesamter Studienzeit erlernt werden und in den jeweiligen Projektphasen umgesetzt werden sollen.
Ein Beispiel für die ausgeprägte Berufsorientierung des Studiengangs ist der Bereich Qualitätsmanagement und Evaluation, der sich in mehrere Module und Semester gliedert, wobei die einzelnen Module thematisch und inhaltlich aufeinander aufbauen. Im Selbststudium werden in einer ersten Phase Grundlagen des Qualitätsmanagements vermittelt, in der anschließenden Projektphase werden Qualitätsziele für die Einrichtung entwickelt. Dabei werden Träger, Leitung, Team und Elternschaft einbezogen. Im Verlauf des Studiums werden diese Qualitätsziele weiterentwickelt, so dass sich ein Prozess der Qualitätsentwicklung in der eigenen Einrichtung vollzieht. In den Präsenzveranstaltungen werden die Projektphasen in geleiteter Gruppenarbeit vorbereitet und in Form von Präsentationen mit anschließender Diskussion nachbereitet.
Wie ist die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen in das Studium integriert?
Einer der fünf Studienschwerpunkte ist der Bereich „übergreifende Qualifikationen“. Darin enthalten sind grundlegende Kompetenzen (z.B. interkulturelle Kompetenzen, kreative Kompetenzen), berufsspezifische Kompetenzen der Kommunikation und Gesprächsführung sowie Moderations- und Präsentationstechniken, die von Leitungskräften im Bildungs- und Sozialmanagement verlangt werden. Diese Schlüsselqualifikationen stehen in direktem zeitlichen und thematischen Zusammenhang zu den fachwissenschaftlichen Fächern, so dass diese Kompetenzen bereits während des Studiums im beruflichen Alltag angewendet werden können. Hierbei spielen die Projektphasen, die in jedem einzelnen Modul vorgesehen sind, eine wichtige Rolle. Herauszuheben ist die Vermittlung einer Fachfremdsprache (Englisch), die das Ziel hat, englischsprachige Vorträge und Veröffentlichungen zu verstehen und die Möglichkeiten zu bekommen, sich über internationale Entwicklungen im Bereich der frühkindlichen Bildung und Betreuung informieren zu können. Unter anderem sind Exkursionen in europäische Nachbarländer vorgesehen, um sich vor Ort über Modellprojekte zu informieren. Die internationale Ausrichtung des Studiengangs dient nicht zuletzt dem Ziel, die interkulturelle Arbeit in den Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangeboten für Kinder im Vor- und Grundschulalter zu verbessern.