Kurzer Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Universität Val de Marne in Paris im Sommersemester 2003
Die „Universität Paris XII – Val de Marne“ ist die zwölfte von insgesamt dreizehn öffentlichen Universitäten im Großraum Paris. Sie liegt nicht direkt im Zentrum von Paris, sondern in Creteil, der Hauptstadt des Departements Val de Marne, zehn Kilometer südöstlich von Paris. Creteil ist einer dieser typisch tristen und anonymen Pariser Vororte, mit riesigen Hochhäusern, die sich aneinander reihen und den gleichen Eindruck erweckte leider auch die Universität. Zum Glück wurde mein Studiengang MSG „Matrise des Sciences de Gestion“, wörtlich übersetzt „Magister der Wissenschaft der Geschäftsführung“ in einem anderen, moderneren Gebäude unterrichtet.
Insgesamt studieren an der Universität Paris XII ca. 24.000 Studenten, darunter etwa 200-250 ausländische Studenten pro Semester, vorwiegend aus dem europäischen Ausland. Meinen Eindruck den ich mir während meines Aufenthaltes über das französische Hochschulsystem bildete, war, dass es im Vergleich zum deutschen sehr viel „Verschulter“ ist. Die ständige Anwesendheitspflicht bei den Vorlesungen, regelmäßige Tests während des Semesters und die genaue Kontrolle von Übungen bestätigten diesen Eindruck.
Neben dem Studium wollte ich während meines Auslandsaufenthaltes natürlich auch die Stadt Paris und seine Menschen kennenlernen. Das wurde durch die Lage des Foyers in dem ich wohnte sehr begünstigt, da es nur circa zehn Minuten zu Fuss von der Champs Elysee mitten im Zentrum lag. So konnte ich die freien Nachmittage und Wochenenden für ausgiebige Besichtigungstouren in und um Paris nutzen. Vor meinem Auslandsaufenthalt hörte ich von vielen Seiten, dass man recht schwer mit französischen Studenten in Kontakt kommen würde und die ausländischen Studenten meistens unter sich bleiben würden. Diese negative Erfahrung blieb mir zum Glück erspart, da ich an vielen Kursen des Hochschulsportes teilnahm und dadurch sehr schnell Kontakte zu anderen Studenten knüpfen konnte. Abends oder an den Wochenenden unternahm ich zudem viel mit den Mitbewohnerinnen meines Foyers, so dass meine Zeit in Paris wie im Fluge verging und ich nach knapp fünf Monaten längst noch nicht alle Sehenswürdigkeiten der Seine-Metropole gesehen hatte und noch gerne eine Weile in dieser phantastischen Stadt geblieben wäre.