Intership report
Als Verlängerung meiner Semesterferien habe ich vom 01.02.02-12.05.02 ein Praktikum in Irland absolviert. Einsatzstellen waren neben dem Touristen Büro auf Achill Island eine lokale Senioren-Tagestätte und das IT-Center der Insel. Darüber hinaus arbeitete ich zwei Wochen lang für MFG teo., eine Unternehmung, die mit der Beantragung und Vergabe von EU Mitteln beschäftigt war.
Die "Partner Organisation" AIACLA (www.achill-island.com) hatte mir die Unterkunft bei einer Familie, etwa 8 km von meinem Hauptarbeitsplatz, organisiert. Dort wohnte ich in einem Einzelzimmer und teilte mit der Familie Bad, Küche und Wohnzimmer. Diese Art der Unterkunft war ein "Glücksgriff", da ich somit einen raschen Einblick in die Irische Lebensweise und den Alltag der Familie bekam. Da diese auch Kinder in meinem Alter hatte, wurde die Integration zur Leichtigkeit. Durch "regelmäßigen" Kirchgang, Proben in einem gemischten Chor aber vor allem durch die vielen Begegnungen mit "Insulanern" während meines Einsatzes in den verschiedenen Einrichtungen (besonders der Senioren-Tagestädte), war es sehr leicht Kontakte zu knüpfen und auch über die ganze Zeit hinweg zu pflegen. Zu den Kollegen am Arbeitsplatz hatte ich, bis auf eine Ausnahme, ein freundschaftliches Verhältnis. Treffen, auch außerhalb der Arbeitszeit, waren keine Seltenheit.
Irland wird mir immer gut in Erinnerung bleiben. Das Gebiet in dem ich mich überwiegend aufgehalten habe, kann man als eines der strukturschwächsten Gebiete des Landes bezeichnen (nächste Krankenhaus 1 Stunde entfernt àebenso der nächste Krankenwagen/ keine Bank im Umkreis von 25 km/kein funktionierendes Abfall-Sammel-System). Die Irische Kultur unterscheidet sich von der Deutschen nicht allzu sehr. Auffallend ist nur, dass es keine richtigen Ortszentren gibt und die Häuser bzw. Familien recht weit von einander entfernt wohnen. Wasser von der Leitung wird nicht als knappe Reserve angesehen, sondern eher verschwendet. Die Strände sind voller Abfälle (von Nachbarinseln oder Schiffen). Dies stellt ein großes fast unlösbares Problem für die Insulaner dar. Trotz dieser Tatsache sind die Strände von der Wasserqualität mit europäischen Bestnoten versehen. Im Vergleich zu Deutschland wird in Irland das Verkehrsmedium Bus recht stark frequentiert. Dies mag sicherlich unter anderem daran liegen, dass über 65 jährige Iren kostenlos fahren dürfen.
Meine Erwartungen an das Praktikum sind vollkommen erfüllt worden. Ich war mit einem eigenen Projekt beauftragt und hatte gleichzeitig die Möglichkeit Einblicke in viele verschiedene Einrichtungen und Arbeitsbereiche zu bekommen. Meine Sprachkenntnisse (Englisch) konnte ich sowohl schriftlich als auch mündlich verbessern und nebenbei habe ich auch noch ein paar Sätze in irisch gelernt. Abhängig von den Schwerpunkten, die man an dieses Praktikum setzt, ist eine Aufenthaltsdauer zwischen fünf und sechs Monaten von Vorteil. Nach einhelliger Meinung aller Insulaner ist ein Aufenthalt zwischen Juni und September nicht empfehlenswert, da alle Einrichtungen der Insel dann überlaufen sind und sich kaum Zeit findet, einem Praktikanten etwas zu erklären.
Grundsätzlich sind alle Einrichtungen, die ich besucht habe bereit wieder einen Studenten aufzunehmen. Dessen Schwerpunkt sollte nach einheitlichem Konsens im EDV Bereich liegen. Diese Praktikumstelle kann ich sehr empfehlen. Da sie ein wenig abseits von jeder Stadt und "Trubel" liegt, fällt es recht leicht sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Gleichzeitig ist es jedoch ein großer Vorteil, dass man im Touristen Büro und auch in der Senioren-Tagestätte viele Einheimische und auch Touristen kennen lernt. Die Betreuung durch die Organisation AIACLA (Achill Island Arts and Cultural Link Alliance) war mehr als vorbildlich und ließ keine Wünsche offen. Es wurde alles erdenkliche in die Wege geleitet um mir (als ersten Studenten in dieser Praxisstelle) eine echte Arbeits-, Irland- und Lebenserfahrung zu ermöglichen.
Guido Henseler