Interview mit einem MBA-Studierenden in der Zeitschrift “Karrierestart Young Professionals Technik / Das Absolventenmagazin / Wintersemester 2005/2006"
In Kooperation mit dem RheinAhrCampus, einem Standort der Fachhochschule Koblenz, führt die ZFH seit einigen Jahren erfolgreich das MBA-Fernstudienprogramm durch, das die Absolventen auf eine Karriere im mittleren oder gehobenen Management vorbereitet. Die Besonderheit dieses Studienangebots liegt in der individuellen Spezialisierung im zweiten Teil des Studiums. Hier stehen fünf Vertiefungsschwerpunkte zur Verfügung: Logistikmanagement, Marketing, Produktionsmanagement, Freizeit- und Tourismuswirtschaft oder Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Im ersten Studienabschnitt werden grundlegende Managementkompetenzen und betriebswirtschaftliches Know-how auf akademischem Niveau vermittelt.
Oliver Kruchten, ein Fernstudierender im dritten Semester, der den Schwerpunkt Marketing belegt, schildert im Gespräch mit der ZFH seine Erfahrungen:
ZFH: Wie sind Sie auf das MBA-Fernstudienprogramm am RheinAhrCampus aufmerksam geworden und warum haben Sie sich für dieses Fernstudium entschieden?
Kruchten: Der RheinAhrCampus war mir bereits durch den Kontakt zu Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens bekannt. Der gute Ruf dieses Studiengangs hat mich dazu bewogen mich eingehender mit dem Angebot dieser Fachhochschule zu beschäftigen. Schließlich habe ich im MBA-Studiengang das für mich Passende gefunden: Als Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik bin ich in der Forschung und Entwicklung tätig und sehe den MBA als konsequenten Schritt zum Allrounder. Bei der Entscheidung für ein Fernstudienprogramm haben natürlich auch Zeit und Kostenaspekte eine Rolle gespielt.
ZFH: Ein Fernstudium stellt auch immer eine Zusatzbelastung neben den beruflichen und privaten Verpflichtungen dar. Wie haben Sie die letzten eineinhalb Jahre erlebt?
Kruchten: Sehr interessant, aber auch anstrengend. Dass das berufsbegleitende Studium eine Zusatzbelastung ist, war von vornherein klar. Es erfordert schon ein erhebliches Maß an Disziplin, Eigeninitiative und Durchhaltevermögen sich allabendlich und am Wochenende auf Fallstudien, Unternehmensstrukturen und Innovationsmanagement zu konzentrieren. Aber im Grunde trainiere ich damit genau die Eigenschaften, die von Führungskräften erwartet
werden. Glücklicherweise habe ich die entsprechende Unterstützung meiner Partnerin.
ZFH: Wie beurteilen Sie den praktischen Anwendungsbezug?
Kruchten: In meinem alltäglichen Berufsleben stehen Projektmanagement und operative Tätigkeiten im Vordergrund. Dennoch stelle ich in der Perspektive und Herangehensweise an bestimmte Dinge eine Veränderung fest, die ich klar auf das Studium zurückführe. Hinzu kommt zunehmendes Verständnis für strategische Entscheidungen. Der praktische Anwendungsbezug ist also in jedem Fall gegeben. Und... wo sonst bekommt man eine Präsenzveranstaltung exklusiv vom Geschäftsleiter der T-Mobile AG geboten? Kann man im Studium noch näher am Geschehen sein?
ZFH: Sind Sie mit dem Ablauf des Studiums zufrieden? Ist der Präsenz-Anteil zu hoch?
Kruchten: Im Hinblick auf den bisherigen Studienverlauf kann ich nichts Negatives feststellen. Der Präsenzanteil ist aus meiner Sicht gerade richtig angesetzt. Pro Semester gibt es rund 4 Veranstaltungen und zusätzlich die Klausurtermine. Für den ein oder anderen Kommili-
tonen, z.B. aus Bolivien, der Schweiz oder Luxemburg, gestaltet sich das Erscheinen zu den Präsenzterminen allerdings schwieriger. Dazu gibt es allerdings die webbasierte Kommunikationsplattform, die einen Austausch zu den Themen und das Abstimmen von Meetings ermöglicht. Auf diese Art und Weise organisieren sich dann auch Lerngruppen. Da kann es dann halt schon mal vorkommen, dass man 100 bis 200 km zum Treffen der Lerngruppe fährt. Die Vorzüge der Teamarbeit lassen einen solche “Opfer” aber gerne in Kauf nehmen.
ZFH: Wie war die Unterstützung durch die Studienleitung oder die Professoren?
Kruchten: In puncto Organisation fühle ich mich am RheinAhrCampus sehr gut aufgehoben. Das Team wirkt auf mich sehr motiviert und engagiert. Alle für mich notwendigen Infos hatte ich nicht zuletzt dank der erwähnten Lernplattform rechtzeitig zur Hand. Die Studiengangsleitung sowie die Professoren haben ebenfalls Zugriff auf die Foren und können per Mail direkt kontaktiert und befragt werden. Antworten zu offenen Fragen werden aus meiner Erfahrung umgehend geliefert.
ZFH: Wie schätzen Sie das Fernstudium für Ihr berufliches Fortkommen ein? Erwarten Sie eine berufliche Verbesserung nach dem Studienabschluss bzw. haben Sie sich bereits im Laufe der vergangenen Semester beruflich verbessert und wenn ja, führen Sie dies auf das Studium zurück?
Kruchten: Ich erhoffe mir aus dem Studium eine zusätzliche Qualifikation für Führungsaufgaben und denke, dass ich diesbezüglich genau auf dem richtigen Weg bin. Zur Zeit arbeite ich in der Entwicklungsabteilung und erwarte mir natürlich einen beruflichen Aufstieg nach Abschluss des Studiums. Momentan konzentriere ich mich darauf meine Aufgaben in Beruf und Studium sauber zu erfüllen und genieße den Blick hinter die Kulissen. Einen aktiven Schritt im Hinblick auf die berufliche Verbesserung habe ich noch nicht gemacht. Der kommt nach dem Studium. Dann möchte ich meine ganze Energie in die neuen Aufgaben stecken. Der Erfolg wird nicht ausbleiben, da bin ich sicher.
ZFH: Würden Sie die Zeit und das Geld nochmals in das Fernstudium MBA investieren?
Kruchten: Auf jeden Fall. Auch wenn es momentan mal wieder auf die Klausuren zugeht und man sich vor Arbeit kaum retten kann, bin ich überzeugt, dass ich das MBAProgramm am RheinAhrCampus jederzeit wieder in Angriff nehmen würde.
ZFH: Würden Sie diesen Fernstudiengang empfehlen?
Kruchten: Das MBA-Programm des Rhein-AhrCampus erfüllt genau die Erwartungen, die ich an dieses Studium gestellt habe. Insofern kann ich den MBA-Fernstudiengang aus meiner Sicht uneingeschränkt empfehlen. Die Auswahl des geeigneten MBA-Programms und die Abwägung der Kriterien muss jedoch jeder individuell auf seine Bedürfnisse abstimmen.