Risikomanagement und Portfoliotheorie
Man soll nicht alles auf eine Karte setzen, sagt man. In England und Amerika heißt es: ''Don't put all your eggs in one basket'' und die nach Europa importierten Gewürze wurden früher auf mehrere Schiffe verteilt, damit der Verlust eines Schiffes nicht den Totalverlust aller Waren nach sich zog. Für den Anleger bedeutet dies, daß er nicht sein gesamtes Kapital in eine einzige riskante Anlage investieren sollte. Wann aber ist eine Anlage riskanter als eine andere? Und wie sollen wir wissen, welche Anlage ein hohes Risiko birgt? Und wenn wir die Auswahl zwischen verschiedenen riskanten Anlagealternativen haben, nach welchen Kriterien sollen wir entscheiden, wie wir unser Kapital investieren? Es ist klar, daß hier eine einfache Cash-Flow-Analyse nicht durchführbar ist, denn wir müssen nicht nur den Ertrag, sondern auch das mit seiner Erwirtschaftung verbundene Risiko in die Überlegungen miteinbeziehen.
Fragestellungen dieser Art führen auf die Portfoliotheorie, die unter anderem die Risikoreduzierung bei Verteilung des Gesamtkapitals auf verschiedene riskante Investitionsalternativen mathematisch klar begründet.
Aus der Portfoliotheorie ist weiterhin das heute weit verbreitete Konzept zur Messung von Risiken, Value-at-Risk genannt, hervorgegangen.
All das werden Sie im Verlaufe Ihres Studiums der Wirtschaftsmathematik im Detail kennenlernen.