Tessa Schulte at Université XII in Paris, France
Ingrédients für ein Auslandssemester in der Seine-Metropole:
Es gibt wohl kaum einen im europäischen Kulturkreis, der in seinem Leben noch nichts über Paris gelesen, gehört oder die Stadt gar schon bereist hat. Doch wer weiss schon, dass Paris eine Stadt mit 13 Universitäten und zahlreichen weiteren Bildungseinrichtungen ist? Nicht nur dieses lernte ich während der Vorbereitungen für mein Studiensemester in Paris - erst einmal lernte ich die eher unangenehmen Seiten eines Auslandaufenthaltes kennen. Im juristischen Jargon fällt dies wohl unter das Stichwort "Bringschuld", denn ich sah mich mit der Aufgabe betraut, meinen Kontakt zu sämtlichen Institutionen drastisch zu intensivieren: Krankenkassenbescheid, Sprachzeugnis, Leistungsnachweise - um nur einige der angeforderten Dokumente namentlich zu benennen.
Unbeantwortete Emails und stundenlange Telefonate gehörten zu den drei Vorbereitungsmonaten genauso wie die Organisation eines Zimmers in Paris (aus dem im Endeffekt ein Platz in einem 20m² 3-Bett-Zimmer wurde) und natürlich die Vorbereitungen auf die Ende Januar anstehenden Prüfungen am RheinAhrCampus. Eine anstrengende Zeit - doch rückblickend waren diese Monate eine hervorragende Übung für mein Leben in der Seine-Metropole, denn Paris empfing mich mit unzähligen historischen Monumenten und Museen, kilometerlangen Metrogängen, 13 Millionen Einwohnern jeder erdenklichen Nation und dem großen, unübersichtlichen Campus der Université XII in einem Banlieue von Paris. 25.000 Studenten und der erneute "Kampf" um Dokumente und Informationen erwarteten mich in der Universität - doch irgendwann saß ich dann in meiner ersten Vorlesung des Studiengangs "maîtrise de sciences de gestion" (BWL).
Gemäß der ERASMUS-Vorgaben nahm ich an sechs Vorlesungen teil und legte in vier Kursen eine Prüfung ab. Das Niveau war zu bewältigen, allerdings war die Vorlesungsmethode zunächst einmal gewöhnungsbedürftig: Kurseinheiten von drei Zeitstunden, die penibelste Überprüfung der Anwesenheit, das Diktieren von Lehrinhalten etc. - kleine und große Unterschiede, die meine Zeit im Ausland einzigartig und erlebnisreich machten. Doch nicht nur das französische Universitätssystem auch die wunderschöne, wenn auch teure Stadt Paris habe ich kennen lernen dürfen und Menschen getroffen, mit denen ich in der Ferne viele gemeinsame Stunden beim Pétanque-Spiel, Picknicken in einem der zahlreichen Parks und langen Abenden à la France mit einem Glas Vin rouge, Baguette und Fromage verbrachte.
Mein Testurteil: empfehlenswert! -- Interesse? Folgende Links helfen euch weiter: