Aktuelle Projekte am ibus
Abschätzung der Zielgruppe öffentlich geförderter Beschäftigung
In der bisherigen Diskussion zur Größe der Zielgruppe öffentlich geförderter Beschäftigung in Deutschland gibt es verschiedene Berechnungen. Unterschiedliche Studien schätzen die Anzahl der Personen, die für Maßnahmen der öffentlich geförderten Beschäftigung in Frage kommen, weil ihre Chancen am Arbeitsmarkt besonders schlecht sind, von 50.000 bis zu einer Million Personen. Das ibus wird im Rahmen dieses Projekts die unterschiedlichen Ansätze und Datenquellen überprüfen. Zudem werden eigene Berechnungen für eine aktualisierte Abschätzung der Zielgruppe vorgenommen. Dafür werden die Daten des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) ausgewertet. Das PASS ist eine jährlich stattfindende Haushaltsbefragung zur Erfassung der Situation von SGB-II-Leistungsempfängern in Deutschland, die im Auftrag des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchgeführt wird. Für die aktualisierte Abschätzung der Zielgruppen wird insbesondere die Verteilung von so genannten Vermittlungshemmnissen, die eine Integration in den regulären Arbeitsmarkt erschweren, berechnet.
Kooperationspartner: Evangelischer Fachverband für Arbeit und soziale Integration (EFAS) e.V. und Initiative PRO ARBEIT
Laufzeit: 01. Mai 2013 bis 30. September 2013
Ansprechpartner: Tim Obermeier und Birte Tiedemann
Arbeitslosenreport NRW
Ausgehend von der Fragestellung nach Entwicklung und Ausmaß der Langzeitarbeitslosigkeit in NRW soll versucht werden, das Thema durch einen Arbeitslosenreport NRW verständlich und effektiv aufzuarbeiten. Das ibus kooperiert im Rahmen des Projekts mit der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Mit dem Arbeitslosenreport wird ein neues Format der kontinuierlichen Berichterstattung über Langzeitarbeitslosigkeit und angrenzende Themengebiete erprobt. Schwerpunkt der Berichterstattung liegt auf Nordrhein-Westfalen. Von Interesse ist dabei, mit welchen Instrumenten die Öffentlichkeit für Problemlagen langzeitarbeitsloser Menschen sensibilisiert werden kann. Die Berichte sollen in regelmäßigen Abständen erscheinen und werden einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das ibus wertet im Rahmen des Projekts verschiedene Datenquelle der Arbeitsmarktstatistik aus und versucht diese verständlich aufzubereiten.
Kooperationspartner: LIGA der Freien Wohlfahrtspflege NRW
Laufzeit: 01. Juni 2013 bis 31. Mai 2016
Ansprechpartner: Tim Obermeier und Sabrina Bersheim
Örtliche Beiräte im SGB II
Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisation der Grundsicherung für Arbeitsuchende wurde, neben der Neuordnung der Trägerfrage, § 18d in das SGB II eingeführt. Alle Grundsicherungsträger müssen örtliche Beiräte einrichten, die sie bei der Auswahl und Gestaltung von Eingliederungsleistungen beraten. Als Mitglieder des Beirats nennt das Gesetz Arbeitgeberverbände, Träger der freien Wohlfahrtspflege, Kammern, berufsständische Organisationen und Gewerkschaften.
Mit dem Projekt wird die Fragestellung untersucht werden, welchen Einfluss die örtlichen Beiräte auf die lokale Arbeitsmarktgovernance ausüben und welche Gestaltungsspielräume ihnen dabei zur Verfügung stehen. Zum einen wird der Einfluss des Beirats auf die Gestaltung der lokalen Arbeitsmarktpolitik und zum anderen die Durchsetzungskraft einzelner Interessensvertreter innerhalb des Beirats untersucht. Dazu werden grundlegende Fragen nach Konstitution, Arbeitsweise, Gestaltungsmöglichkeiten und Position im lokalen Arbeitsmarktgefüge erforscht. Zudem soll eine erste Bestandsaufnahme und Systematisierung der Beiratsarbeit erfolgen. Für die Beantwortung der Fragen werden in sechs Jobcentern qualitative Fallstudien zur Arbeit der örtlichen Beiräte durchgeführt. Weiterhin wird eine E-Mail-Befragung aller Grundsicherungsstellen in Deutschland angestrebt, mit der eine erste Bestandsaufnahme aller örtlichen Beiräte erfolgt. Zudem wird über eine Internetplattform ein inhaltlicher Austausch der örtlichen Beiräte angestoßen und inhaltlich ausgewertet.
Projektlaufzeit: 01. März 2013 bis 31. August 2014
Ansprechpartner: Tim Obermeier und Kathrin Schultheis
Gefördert durch Hans-Böckler-Stiftung
Sozialwirtschaftsstudie Rheinland-Pfalz
Das ibus führt in Kooperation mit der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz eine Sozialwirtschaftsstudie für das Land Rheinland-Pfalz durch. Die Studie soll zum einen eine Bestandsaufnahme ausgewählter Zweige der freigemeinnützigen Sozialwirtschaft Rheinland-Pfalz hinsichtlich ökonomisch zentraler Parameter darstellen. Dadurch soll die wirtschaftliche Bedeutung der sozialwirtschaftlichen Unternehmen und Organisationen untersucht werden. Zum anderen sollen Berechnungen hinsichtlich der Wertschöpfung der rheinland-pfälzischen Sozialwirtschaft durchgeführt werden, die bei einer reinen Umsatzbetrachtung außen vor bleiben. Es geht um eine monetarisierte Abschätzung der regionalökonomischen Bedeutung der Sozialwirtschaft.
Projektlaufzeit: 01. Januar 2013 bis 31. März 2014
Ansprechpartnerin: Nicole Kukula
AGRIGENT III
Die Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH (SAB) bietet arbeitstherapeutische Beschäftigungsverhältnisse für Langzeitarbeitslose, Jugendliche und Menschen in schwierigen Lebenslagen an. Prioritäres Ziel ist die Förderung der Erwerbsintegration in den ersten Arbeitsmarkt. Daneben lassen sich eine Vielzahl von Erfolgen jedoch nicht alleine anhand des Aspektes "erfolgreiche Erwerbsintegration" messen.
Das Projekt Agrigent III zielt auf die Messung des sozialen Mehrwertes ab, den die SAB durch die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen, arbeitslosen Jugendlichen und Menschen in schwierigen Lebenslagen erreicht. Mittels einer Berechnung der sozialen Mehrwertschöpfung und der Ausstrahlungseffekte auf die lokale Ökonomie soll unter Berücksichtigung von SROI (Social Return on Investment)-Faktoren der sozioökonomische Mehrwert des Beschäftigungsprojektes Agrigent ermittelt werden. Neben der sozialen Wertschöpfung, die die SAB vor allem durch sinnvolle Beschäftigung und Weiterbildung von Langzeitarbeitslosen bewirkt, leistet sie auch durch ihre bio-wirtschaftliche Ausrichtung und ihre enge Verbindung zu nachhaltiger Landwirtschaft und Viehzucht einen ökologischen Mehrwert für die Region, sodass auch bio-wirtschaftliche Faktoren bei der Bestimmung des Mehrwertes berücksichtigt werden.
Die SAB lässt ihre Tätigkeit bereits seit vielen Jahren wissenschaftlich begleiten. Eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit entstand dabei mit dem Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen.
Kooperationspartner:
Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste der Universität Siegen
Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH
Projektlaufzeit: September 2012 - Mai 2013
Ansprechpartnerin: Kathrin Schultheis
Aktualisierung und Weiterentwicklung des Dossiers Arbeitsmarktpolitik
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat das Institut für Bildungs- und Sozialpolitik mit der Aktualisierung und Weiterentwicklung des bestehenden Dossiers Arbeitsmarktpolitik beauftragt. Dabei legt das ibus zunächst eine Gesamtbewertung des Dossiers vor und macht Vorschläge für ein Konzept zur inhaltlichen Weiterentwicklung. Einzelne Module werden dann vom ibus überarbeitet. Ausgehend von Vorschlägen zur konzeptionellen Weiterentwicklung verfasst das ibus zudem neue Module, die aktuelle Debatten aus dem Bereich der Arbeitsmarktpolitik aufgreifen.
Auftraggeber: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Projektlaufzeit: 01. Juni 2012 - 31. Dezember 2013
Ansprechpartner: Tim Obermeier
O-Ton Arbeitsmarkt. Die alternative Berichterstattung
O-Ton Arbeitsmarkt möchte eine Alternative zur offiziellen Arbeitsmarktberichterstattung liefern.
Unser Ziel ist es, Meldungen zum deutschen Arbeitsmarkt kritisch zu begleiten und Erläuterungen sowie ergänzende Informationen zur Arbeitsmarktlage und -entwicklung, zur Arbeitsmarktstatistik, zur Arbeitsmarktpolitik und zu angrenzenden Sozialthemen zu bieten.
Dazu greifen wir aktuelle Themen zeitnah auf und liefern eine differenzierte, verständliche und neutrale Sichtweise, indem wir unter anderem Statistiken verschiedener Datenquellen aufbereiten und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.
O-Ton Arbeitsmarkt ist ein Kooperationsprojekt des ibus und des Evangelischen Fachverbands für Arbeit und Soziale Integration e.V. (EFAS). Die Durchführung des Projektes erfolgt unter fachlicher Autonomie des ibus.
Projektlaufzeit: Februar 2012 - Februar 2014
Ansprechpartnerin: Sabrina Bersheim
Website des Projektes: www.o-ton-arbeitsmarkt.de