Saar und Mosel:
Saar und Mosel sind seit urdenklichen Zeiten Lebensadern der Region. Beide entspringen in den Vogesen und haben mehr als die Häfte ihres Weges hinter sich, wenn sie die deutsche Grenze erreichen.
Die Saar:
Die Saar entsteht durch die Vereinigung ihrer beiden Quellflüsse, der roten und der weissen Saar bei Lörchingen (Lorquin). Die Saar misst 256 Stromkilometer, davon 150 in Frankreich. Der schönste Teil des Saartals ist zweifellos der Unterlauf zwischen der weltberühmten Saarschleife bei Mettlach und ihrer Mündung in die Mosel bei der Stadt Konz. Der stark gewundene Flusslauf hat im Laufe der Jahrtausende mehrmals sein Bett gewechselt und dadurch ein ganzes System an ehemaligen Flussmäandern hinterlassen, deren Trockentäler die Landschaft prägen. Die über Jahrhunderte eher feuchten Talauen sind z.T. heute noch als Naturschutzgebiete erhalten.
Die Mosel:
Die Luflinienentfernung der Moselquelle bei Bussang in den Südvogesen von ihrer Mündung in den Rhein beträgt 278 Kilometer. Durch ihren windungsreichen Lauf verdoppelt die Mosel diese Strecke auf 545 Streckenkilomenter (davon rund 300 km in Frankreich). Etwas verwirrend ist die geographische Einteilung: Betrachtet wird dabei nämlich nur der deutsche Teil: Obermosel von der französischen Grenze bis zur Saarmündung, Mittelmosel von Schweich (etwas flussabwärts von Trier) bis Bullay, und Untermosel für den Abschnitt von Bullay bis Koblenz. Darüber, zu welchem Abschnitt das Stück um Trier herum gehört, streiten die Gelehrtern. Die Obermosel bildet vom Dreiländereck bei Schengen bis zur Einmündung der Sauer (nahe der Stadt Konz) die - heute vollkommen offene - deutsch-luxemburgische Grenze.
Berühmt sind beide Flüsse für den an ihren Ufern wachsenden Wein mit einigen weltberühmten Weinbergen. Doch dazu mehr auf der Wein-Seite.
Freizeit/Info:
Im Sommer (Juli-August) an einigen Tagen Personenschiffsverkehr von Konz nach Saarburg und zur Saarschleife. Ein aktueller Fahrplan ist beim Verkehrsamt erhätlich.
Auf der Obermosel verkehrt das Luxemburgische Passagierschiff "Marie Astrid" im Sommer fahrplanmässig (legt in Trier und auf der luxemburgischen Seite an).
In Konz diverse Sportmöglichkeiten an der Moselstaustufe (Segeln, Wasserski).
Probleme:
Unangenehm für die Bewohner der Flussufer sind die immer häufiger auftretenden Jahrhunderthochwässer (zuletzt Dezember 1993 und Januar 1995). Durch zunehmende Versiegelung der Landschaft und Verdichtung des Bodens durch die moderne Landwirtschaft wurde der Boden in dem sehr großen Einzugsgebiet der Flüsse in seiner Funktion als Wasserspeicher beeinträchtigt. Durch die Kanalisierung der Flüsse und Hochwasserschutzbauten im Oberlauf wurden der Saar und der Mosel zudem die natürlichen Überschwemmungsgebiete genommen. Sind die tiefgelegenen Teile der Städte Konz und Saarburg durch einen Hochwasserdamm bzw. die gleichzeitig als Hochwasserdamm dienende Umgehungsstrasse relativ gut geschützt, heißt es dagegen für viele Orte, insbesondere an der Obermosel, nach starken Regenfällen noch regelmässig "Land unter".
Durch die Kanalisierung der Mosel (1958-1964) und der Saar (in den 80er Jahren) hat sich die Landschaft stark verändert. War die Kanalisierung der Mosel eine der Bedingungen Frankreichs für die Rückgabe des Saarlandes an Deutschland (als Verkehrsweg für die Erze aus Lothringen), so war der Grund für die Kanalisierung der Saar die verkehrstechnische Anbindung der mittlerweile nur aufgrund massiver staatlicher Subventionen lebensfähigen saarländischen Schwerindustrie. Die Flüsse bestehen heute aus einer Kette von Stauseen. Die einzige Ausnahme eines naturnahen Flusslaufs ist der sogenannte Wiltinger Saarbogen (linkes Bild mit dem Weinort Konz-Kanzem). Hier wurde die Saar nicht kanalisiert. Die Saarschleife zwischen Kanzem und Biebelhausen wurde vielmehr durch einen Kanal für die Schiffahrt abgekürzt (rechtes Bild) und ist deshalb noch im originalen Zustand vorhanden.
Tip:
Einer der schönsten Aussichtspunkte auf die Saar ist der Galgenberg bei Wiltingen. Man fährt Am besten nach Kommlingen zum Sportplatz (Parkplatz). Von dort zu Fuss oder mit dem Rad Richtung Saartal. Erster Abzweig rechts, dann wieder (in Richtung Saartal - erster Abzweig links) und von da an beschildert.
Die Obermosel zeigt sich am eindrucksvollsten bei einem Spaziergang unter den Kalkfelsen zwischen Wellen und Nittel (traumhaft schöne Ausblicke auf das luxemburgische Machtum).
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