Römischer Vicus (Strassendorf) Tawern

Bei Anlage eines Neubaugebiets stieß man 1994 - wie bereits 1887, 1931 und 1938 unterhalb des Tempelbezirks auf dem Metzenberg auf Überreste des gallo-römischen Vorgängerorts zum heutigen Tawern. Es handelt sich um ein vom 1. bis zum Ende des 4. Jahrhunderts bewohntes Strassendorf zu beiden Seiten der römischen Fernstrasse Metz-Trier. Typisch für einen solchen Vicus sind Wohnhäuser mit Handwerksbetrieben, Werkstätten, Läden, Beherbergungs- möglichkeiten, ein Markt für den Eigenbedarf und die umliegenden Gehöfte sowie ein Heiligtum. Landwirtschaft wird von diesen Siedlungen aus nicht betrieben.

Der interessanteste Befund des bisher freigelegten Vicus liegt dicht am Bach. Bei Ausgrabungstätigkeiten wurden grosse Mengen von Schlacken gefunden, die als Abfallprodukte einer umfangreichen, lang andauernden Schmiedetätigkeit entstanden sind. Neben Schlacken enthielt das Erdreich auch feine Eisenflitter, den beim Schmieden entstandenen Hammerschlag. Ein Schleifstein zum groben Schlichten der Schmiedeerzeugnisse und Düsen von den Blasbälgen zum Anfachen des Schmiedefeueres wurden gefunden.

Erfreulicherweise konnte die Gefahr einem Neubaugebiet zum Opfer zu fallen, für einige der 8 ausgegrabenen Häuser gebannt werden. Aufgedeckt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden voraussichtlich eine Schmiede, ein Keller und ein Brunnen. Derzeit (1999) sind Planungen für ein Grabungsmuseum im Gange.

Lage:

Die Ausgrabungen des Vicus Taberna sind am Neubaugebiet unter dem Parkplatz im Wald über Tawern

Zufahrt:

Durch Tawern direkt zum Grabungsgebiet unter dem Tempel (Metzenberg).

Öffnungszeiten:

Stets offen. Das Ausgrabungsgelände ist von der asphaltierten Strasse aus zu überblicken. Das Betreten ist verboten.

Funde:

Eine Bildergalerie mit Fundstücken aus dem Vicus finden Sie hier.

Vicus:

Informationen zum gallo-römischen Tempel Tawern finden Sie hier.