Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Interessierte,
gerade komme ich zurück aus Augsburg, von einer für mich tief bewegenden Feierlichkeit, der Verleihung des Augsburger Friedenspreises an SOLWODI. Alle drei Jahre wird er vergeben in Erinnerung an den Augsburger Religionsfrieden 1555, die große Aussöhnung zwischen den Kirchen. Ganz besonders glücklich macht mich dabei, dass beide Kirchen mit diesem Preis die Arbeit von SOLWODI würdigen, als Beitrag zu Gerechtigkeit und Frieden.
Gerechtigkeit als Wurzel des Friedens – wenn ich meine ganz persönliche Bilanz ziehe, dann ist das seit langem mein wohl wichtigstes Thema. Friede ist die Frucht der Gerechtigkeit – und ohne echte Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist beides nicht möglich. Zwar geht die deutsche Politik mit dem immer noch in Verhandlung befindlichen Prostitutionsgesetz einen wichtigen Schritt, dennoch: Mir geht das alles nicht weit genug! Solange Männer Frauen kaufen können, solange ist Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und damit auch Friede unmöglich, wie mir etwa auch der Beitrag der engagierten Aussteigerin Jana Koch-Krawczak in diesem Rundbrief (s.S. 3) zeigt. Und deshalb fordert SOLWODI auch weiterhin mit der Aktion "Mach den Schluss-STRICH!" ein Verbot von Sexkauf in Deutschland – so wie es in den letzten Monaten Kanada und Nordirland eingeführt haben. Was für ein Erfolg! Eine gerechtere Welt ist möglich – bauen Sie mit SOLWODI weiter daran (s. S. 1 unten).
SOLWODI beschließt das Jahr mit einem weiteren feierlichen Anlass: Wir haben unsere Bundesgeschäftsstelle in Bonn eröffnet. Damit haben wir neben dem Hauptsitz von SOLWODI in Boppard-Hirzenach ein Standbein inmitten der Repräsentanzen vieler wichtiger Nicht-Regierungs-Organisationen, der EU und anderer Partner, um unsere Anliegen an Ort und Stelle vorbringen zu können.
Und noch schöner wird 2015 beginnen: Papst Franziskus hat den Weltfriedenstag, den 1. Januar, unter das Motto "Nicht länger Sklaven, sondern Brüder und Schwestern" gestellt und dem Thema Menschenhandel und Sklaverei gewidmet. Was für ein starkes Signal für SOLWODI, sich weiterhin für Gerechtigkeit und Frieden als Auftrag und Zeichen Gottes einzusetzen und weiterzumachen! Ich wünsche uns allen viel Kraft für 2015, damit wir uns dieser großen Aufgabe stellen können!
Ihre Sr. Lea Ackermann
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