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Pressemitteilung: Gegen die Verdinglichung des Menschen

Hirzenach, den 23.12.2014  

Klare Worte von Papst Franziskus und der Deutschen Bischofskonferenz zum Welttag des Friedens 2015
Mit deutlichen Worten wandte Papst Franziskus sich im Dezember 2014 gegen moderne Sklaverei. Als "Verbrechen gegen die Grundmenschlichkeit, getarnt in scheinbar akzeptierten Gewohnheiten", prangerte er in Radio Vatikan ausdrücklich auch Prostitution an. Anlässlich des Weltfriedenstages an Neujahr 2015 folgt die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) dieser Kritik. So sagt Reinhard Kardinal Marx in den Arbeitshilfen der DBK, dass vor allem Frauen aus armen Ländern sexuell ausgebeutet und in die Prostitution gedrängt würden. Entschieden erklärt er: "Für Christen kann es keine Legitimation für den Handel und die Versklavung von Menschen geben. Alle Menschen sind Töchter und Söhne des Einen Vaters im Himmel."
Das Motto des Weltfriedenstags 2015 "Nicht länger Sklaven, sondern Brüder und Schwestern" trifft einen wunden Punkt unserer Gesellschaft. Speziell in Bezug auf die Verknüpfung von Menschenhandel und Prostitution traten im vergangenen Jahr erschreckende Fakten zutage: Europa ist im internationalen Vergleich die Hochburg des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung geworden. Ausgerechnet Deutschland gilt als Hauptbestimmungsort. Zu diesem Ergebnis kam 2014 die vom Europäischen Parlament in Auftrag gegebene Studie über "Prostitution und ihre Auswirkung auf die Gleichstellung der Geschlechter." Danach werden in Europa 84 Prozent der – überwiegend weiblichen, von Armut betroffenen – Opfer von Menschenhandel in reichen Ländern sexuell ausgebeutet. Seit der Legalisierung der Prostitution im Jahre 2002 bemängeln leitende Kriminalbeamte, dass Deutschland zu einem Eldorado für Zuhälter und Bordellbetreiber geworden sei. Zugleich klagen Polizeibehörden über die erschwerte strafrechtliche Verfolgung von Menschenhändlern, die noch dazu oft mit verschwindend geringen Bewährungsstrafen davonkommen – sofern ihnen überhaupt der Prozess gemacht werden kann.
Zur Eindämmung dieser Zustände empfiehlt das EU-Parlament den Mitgliedsstaaten das sogenannte schwedische Modell, das mittlerweile in vielen Ländern erfolgreich Schule macht. Das Prinzip: Freier und Zuhälter werden betraft, während Menschen in der Prostitution straffrei bleiben. Der strafrechtliche Fokus richtet sich hier also gegen die Nachfrage, denn die verursacht das Problem.
"In was für einem pervertierten Liberalismus leben wir, wenn eine Minderheit ihre Macht und Lust auf Kosten der Zerstörung tausender Menschenleben legal ausleben kann?", fragt Sr. Dr. Lea Ackermann, Gründerin der Menschenrechts- und Hilfsorganisation SOLWODI. In den Arbeitshilfen der Deutschen Bischofskonferenz findet sie klare Worte gegen die Ungerechtigkeit, die tausenden Frauen hierzulande widerfährt: "Frauen und Kinder werden zur Handelsware gemacht. Und dies nicht nur, weil sie in der Gesellschaft wie Menschen zweiter Klasse leben, sondern auch, weil der Reichtum auf dieser Welt ungerecht verteilt ist." Seit 1985 engagiert SOLWODI sich für Frauen und Kinder in Not. Insbesondere mit dem Einsatz für ein Sexkaufverbot tritt die Organisation in Deutschland für Gleichheit und Gerechtigkeit ein. "Das Verbot von Sexkauf ist keine Utopie, sondern eine konkrete Möglichkeit, um das Problem bei der Wurzel zu packen! Wir müssen endlich dafür sorgen, dass gar nicht erst so viele Frauen und Kinder in den Teufelskreis der Prostitution hineingeraten. Natürlich bleibt es eine unerlässliche Aufgabe, denen zur Seite zu stehen, die in Not geraten sind. Aber wenn wir nicht endlich die Nachfrage eindämmen, wird es so weitergehen, dass immer neue Frauen- und Kinderleben zerstört werden. Nach der derzeitigen Rechtslage ist das doch ein Fass ohne Boden! Und es ist eine Schande für unser Land, das sich die Unantastbarkeit der Menschenwürde so groß auf die Fahnen geschrieben hat!"
Als tiefere Ursache der Ausbeutung nennt Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag vor allem die Verobjektivierung von Menschen: "Heute wie gestern liegt an der Wurzel der Sklaverei ein Verständnis vom Menschen, das die Möglichkeit zulässt, ihn wie einen Gegenstand zu behandeln." Gegen diese in der Prostitution grundsätzlich angelegte Entmenschlichung von Frauen und Kindern richtet sich Ackermann: "In Deutschland wird Prostitution oft als ‚ältestes Gewerbe der Welt‘ oder ‚Sexarbeit‘ massiv verharmlost. Dabei handelt es sich mitnichten um eine ‚Dienstleistung.‘ Frauen und Kinder werden zu Objekten gemacht und sind der Willkür verschiedener Profiteure dieses menschenverachtenden Systems schutzlos ausgeliefert." Fakten aus dem neuesten EU-Bericht geben ihr recht. Nach darin zitierten Studien leiden 68 Prozent der Prostituierten an posttraumatischen Belastungsstörungen, vergleichbar mit denen von Kriegsveteranen und Folteropfern. Untersuchungen des Bundesfamilienministeriums ergaben, dass in Deutschland fast 90 Prozent der prostituierten Menschen körperliche Gewalt erlitten hatten und dass die Legalisierung nichts am hohen Anteil von Kriminalität und Illegalität in der Prostitution geändert hat.
"Mit einem Mythos müssen wir endlich aufräumen.", sagt Ackermann, "Von Schutz durch Legalität kann keine Rede sein! Angesichts der brutalen Zustände, mit denen SOLWODI in Deutschland täglich konfrontiert ist, ist das in den Medien gebetsmühlenartig wiederholte Argument von der ‚gefährlichen‘ Illegalität, die bei einem Sexkaufverbot ‚drohe‘, ungeheuer zynisch." 

Für Fotos, Rückfragen und  Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte:
SOLWODI
Pressearbeit
SOLWODI Deutschland e.V.
Propsteistr. 2
56154 Boppard-Hirzenach

Tel.: 06741 - 2232 

presse[at]solwodi.de

Hinweis für die Redaktionen:

Gerne können Sie Sr. Dr. Lea Ackermann, Gründerin von SOLWODI, für Fragen oder Interviews zu diesem Thema kontaktieren.

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SOLWODI Deutschland e.V. "SOLidarity with WOmen in DIstress – Solidarität mit Frauen in Not" ist ein Verein, der Frauen in Notsituationen hilft und ist Anlaufstelle für ausländische Frauen, die durch Sextourismus, Menschenhandel oder Heiratsvermittlung nach Deutschland gekommen sind. Der Verein ist überparteilich und überkonfessionell. Gegründet wurde SOLWODI 1985 in Kenia und 1987 in Deutschland. In Deutschland ist SOLWODI mit inzwischen 17 Beratungsstellen, einer Kontaktstelle und sieben Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, die hier in Not geraten sind, vertreten.



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