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Editorial

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Interessierte, 
seit 30 Jahren engagieren wir uns nun schon für Frauen in Not. Voller Dankbarkeit blicke ich auf diese lange Zeit zurück. 30 Jahre, in denen wir uns täglich neuen Herausforderungen gegenüber sahen und 30 Jahre, in denen wir Zeuginnen so vieler Neuanfänge wurden. Das ist etwas ganz Besonderes: Wenn ein Mensch, eine Frau einen Neuanfang wagt, wenn sie erfährt, dass ihre Würde gewahrt bleibt und dass sie freie Entscheidungen treffen kann. Für die meisten unserer Frauen ist das ein langer und beschwerlicher Weg. Wir von SOLWODI sind auf diesem Weg nur eine helfende Hand – und das empfinden wir als Chance. Wir sind zutiefst dankbar für die 30 Jahre und jede Frau, die durch unsere Hilfestellung zurück in ein selbstbestimmtes Leben fand. Besser wäre es jedoch, wenn es uns jetzt – nach so vielen Jahren – gar nicht mehr bräuchte, weil die Probleme gelöst wären. Besser wäre es, wenn der Missbrauch und die Unterdrückung von Frauen und Kindern im Jahr 2015 längst Geschichte wäre. Doch leider stellen wir immer wieder fest, dass unsere Anliegen heute noch genauso aktuell sind wie vor 30 Jahren, als ich den ersten von Gewalt und Not betroffenen Frauen in Mombasa begegnet bin. Und solange das so ist, werden wir weiter für diese Frauen einstehen und weiter gegen das Unrecht kämpfen, das ihnen angetan wird.
Wir erleben aber auch immer wieder, dass sich vieles tut und vieles getan hat. Unsere Arbeit in Kenia bringt viele Früchte, wie wir dieses Jahr selbst sehen durften (s. S. 3). Und auch hier in Deutschland hatten wir eine ganz besondere Gelegenheit unsere Arbeit auf einem Parlamentarischen Abend vorzustellen (s. S. 1). Nicht zuletzt ist all das nur möglich, weil Sie uns unterstützen und immer wieder Hilfestellung geben – so wie unser Förderverein Schutzhaus Koblenz (s. S. 4). Dafür danke ich Ihnen von Herzen!

Ihre Sr. Lea Ackermann