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Tausende Mädchen und Frauen jährlich in Deutschland von Zwangsheirat bedroht – SOLWODI betreute 131 Fälle im vergangenen Jahr

Jedes Jahr sind in Deutschland rund 3000 Mädchen von einer Zwangsverheiratung bedroht, schätzt das Bundesfamilienministerium. Die Dunkelziffer, so das Ministerium, ist wesentlich höher.
Ein Großteil der Mädchen und jungen Frauen fährt im Sommer "auf Urlaub" ins Land der Eltern, dort ist die Hochzeit meist schon abgesprochen.
Auch SOLWODI hat im vergangenen Jahr 131 Fälle von Zwangsheiraten betreut, viele der Klientinnen waren minderjährig. SOLWODI begleitet diese jungen Frauen oftmals über Jahre. Viele haben Angst, durch einen Auszug der Familie zu schaden oder Geschwister zu verlieren. Sie sind hin- und hergerissen zwischen Freiheit und der Bindung an Familie und Traditionen. Es folgt ein langwieriger Abnabelungsprozess mit intensiver Betreuung.
Verweigern die Frauen von vorneherein die Ehe, sind sie nicht selten von Ehrenmord bedroht, weil sie die "Ehre" der Familie und die des Bräutigams "beschmutzt" haben.

Die SOLWODI-Forderungen:

• Sensibilisierung von BehördenmitarbeiterInnen, Lehrkräften, SozialarbeiterInnen, Polizeikräften. 
• Ausbau der spezialisierten Beratungsstellen. 
• Ein Mindestheiratsalter von 18 Jahren auf nationaler und internationaler Ebene. 
• Schließung der Lücken im Strafrecht: Auch religiöse Zwangsheiraten müssen strafbar sein.

Das SOLWODI-Angebot: 

• Wir beraten und betreuen Opfer von Zwangsheiraten. 
• Unsere MitarbeiterInnen referieren zum Thema im Schulunterricht.