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Boppard, 10.01.2017
SOLWODI lehnt Vorschlag von MdB Elisabeth Scharfenberg zu bezahlter Sexualassistenz für Schwerkranke und Pflegebedürftige ab
SOLWODI ist entsetzt über den Vorschlag der pflegepolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Elisabeth Scharfenberg, die eine von Kommunen finanzierte Sexualassistenz für Schwerkranke und Pflegebedürftige in Pflegeeinrichtungen fordert.
"Sexualität ist zwar ein Grundbedürfnis und Geschenk, aber keine Ware, auf die jederzeit ein Rechtsanspruch besteht", gibt Sr. Dr. Lea Ackermann, Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation SOLWODI, zu bedenken. "Dieser politische Vorschlag lässt die Würde des Einzelnen und die Gleichberechtigung der Geschlechter völlig außer Acht und setzt im Grundsatz voraus, dass Frauen für die sexuelle Befriedigung des Mannes zur Verfügung stehen müssen."
Ackermann: "Bewohner von Pflegeeinrichtungen leiden in erster Linie an Einsamkeit und mangelnder menschlicher Kommunikation. Wir benötigen hierzu von Seiten der Politik vielmehr Vorschläge, wie Pflege qualitativ und quantitativ verbessert werden kann, damit der einzelne Pflegebedürftige auch im Alter als Mensch im Vordergrund steht und sein Leben in einer Pflegeeinrichtung weitgehend selbstbestimmt führen kann."
Für Rückfragen, Interviewanfragen und weiter Informationen kontaktieren Sie bitte:
SOLWODI Deutschland e.V.
Ruth Müller
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Propsteistr. 2
56154 Boppard-Hirzenach
Tel: 06741-2232 (Zentrale)
E-Mail: mueller[at]solwodi.de
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SOLWODI Deutschland e.V. "SOLidarity with WOmen in DIstress – Solidarität mit Frauen in Not" ist ein Verein, der Frauen in Notsituationen hilft und ist Anlaufstelle für ausländische Frauen, die durch Sextourismus, Menschenhandel oder Heiratsvermittlung nach Deutschland gekommen sind. Der Verein ist überparteilich und überkonfessionell. Gegründet wurde SOLWODI 1985 in Kenia und 1987 in Deutschland. In Deutschland ist SOLWODI mit inzwischen 17 Beratungsstellen, einer Kontaktstelle und sieben Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, die hier in Not geraten sind, vertreten.