Bericht von Sr. Annemarie Pitzl
Am 18. April 2017 flogen Sr. Lea und ich nach Kenia. Erzbischof Martin Kivuva aus Mombasa hatte um diesen Besuch gebeten, weil für SOLWODI Kenia eine neue Satzung erarbeitet werden musste. Außer dieser sehr intensiven Arbeit konnten wir unsere Projekte in Mombasa, Malindi und Eldoret besuchen. Unsere Mitarbeiterinnen leisten großartige Arbeit.
In Mombasa besuchten wir das Projekt Okoa Sasa (Hilfe jetzt). Grace Odembo leitet das Heim mit 25 Kindern von 9 Monaten bis 14 Jahre. Alle sind Opfer von sexuellem Missbrauch, Misshandlungen, Menschenhandel und exÂtremer Vernachlässigung; alle sind traumatisiert. Die Polizei hat sie zu Grace in dieses Heim gebracht.
Unser nächster Besuch galt Agnes Mailu, Leiterin von SOLGIDI (Solidarität mit Mädchen in Not). Wir trafen sie mit einer Gruppe von Müttern, mit denen sie die schulische Situation ihrer Kinder besprach. Gleichzeitig vermittelte Mitarbeiterin Evelyne den Kindern und Jugendlichen Kompetenzen zur Lebensbewältigung. Besonders bereichernd war der Austausch mit jungen Frauen, die dank der Unterstützung von SOLGIDI erfolgreich Schule, Ausbildung bzw. Studium abschließen konnten und jetzt jungen Frauen hilfreich zur Seite stehen. Unter ihnen sind Lehrerinnen, Krankenschwestern sowie eine Physiotherapeutin; sie sind Vorbilder für die jungen Frauen in der Ausbildung.
In Malindi konnte SOLWODI ein Grundstück erwerben, auf dem jetzt eine ECD-Vorschule für Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren gebaut wird. Das ist die Voraussetzung für die kostenlose Primarschule. Unsere sehr jungen alleinerziehenden Mütter können den Besuch der ECD-Schule nicht zahlen. Ein Teil des Grundstückes wird landwirtschaftlich genutzt. Ein Brunnen wurde von SOLWODI bereits gebohrt, um Wasser für Schulbau und den Anbau von Gemüse zu haben. Elizabeth Nafula, die dieses Projekt betreut, wurde im vergangenen Jahr in Deutschland von Heike Boomgarden in Permakultur geschult. Wir konnten uns mit jungen Frauen unterhalten, die von SOLWOGIDI betreut werden. Sie besuchen eine Schule oder machen eine Ausbildung - und spielen in der Freizeit sehr erfolgreich Fußball.
Sehr eindrucksvoll waren auch die Begegnungen mit unseren Mitarbeiterinnen und den Frauen in Eldoret. Durch die Betreuung und das Angebot von Berufsausbildungen haben viele Frauen ein regelmäßiges Einkommen. Einige sind selbstständige Geschäftsfrauen mit Bäckerei, Schneiderei, Friseursalon und können so ihren Kindern den Schulbesuch ermöglichen. Wir konnten einige der kleinen Geschäfte besuchen. Wichtig bei diesem Besuch war auch der offizielle Beginn eines landwirtschaftlichen Projektes, das vom BMZ gefördert wird. Die Schulung in organischem Landbau trägt dazu bei, dass mehrmals im Jahr geerntet werden kann.
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